Ruhe vor dem Sturm: Samstag & Sonntag kann sich das Wolfpack einen Traum erfüllen. Foto (c) Perlich
In rund 90 Stunden wird das Wolfpack zum ersten von hoffentlich vier Spielen auf den Rasen des neuen rumänischen Rugby-Nationalstadions bei der WM-Quali auflaufen. Es geht um deutsche Rugby-Geschichte, dessen sind sich alle Beteiligten bewusst. Wie wichtig das Ziel Rugby World Cup 7s für das deutsche Team ist, sieht man auch daran, dass andere Ziele zweitrangig wurden. Die Chance ist größer denn je.
Das Wort „Ruhig“ auf spanisch und dazu ein Yoga-Emoji postete einer der Siebener-Nationalspieler genau eine Woche vor dem ersten Spiel der deutschen Nationalmannschaft am Samstag um 11:30 Vormittags gegen Georgien. Die Vorfreude überwiegt gegenüber der Anspannung im deutschen Team im Vorfeld des wichtigsten Turniers seit der Olympia-Quali, so der Tenor im Wolfpack.
Es geht am Samstag und Sonntag in Bukarest um nicht weniger, als deutsche Rugby-Geschichte. Erstmals kann sich ein deutsches Herren-Nationalteam für eine Weltmeisterschaft qualifizieren - und zwar den Rugby World Cup 7s in Kapstadt im September.
Dem Wolfpack winken drei Tage in der malerischen Metropole am Kap der guten Hoffnung, in einer der schönsten Rugby-Arenen der Welt, vor jeweils 60.000 Zuschauern. Kein Wunder, dass Nationaltrainer Clemens von Grumbkow im Gespräch mit TR betont: „Wir wollen Geschichte schreiben!“ Die Chancen dafür, so die Einschätzung des einstigen Mannschaftskapitäns, stünden besser denn je zuvor.
Auch deshalb hatte man beim zweiten EM-Turnier in Krakau kräftig durchrotiert, um sich diesen „Traum“ zu erfüllen und alle Spieler zum Saisonhöhepunkt Nummer eins in Form zu haben - was dem deutschen Team am Ende den EM-Titel gekostet haben könnte. Sollte es in Bukarest zur historischen WM-Quali reichen, wäre der Plan des Trainerteams aufgegangen.
In Lissabon konnte das deutsche Team World-Series-Team Spanien schlagen - in der Form steht es gut um die deutschen Chancen auf die WM-Quali
Seit letztem Donnerstag arbeitet man mit dem Bukarest-Kader in Heidelberg am Feinschliff. Vor allem die Kleinigkeiten, die bei den beiden EM-Turnieren noch nicht zur Zufriedenheit der beiden Nationaltrainer liefen, standen auf dem Programm. Neben der Arbeit an Angriff und Defensive stand bereits das Videostudium auf dem Programm.
Donnerstag wartet schließlich der Flieger nach Bukarest, in die Gluthitze an der Donau. Schon aus Krakau sind die Wolfpack-Asse an die Hitze gewöhnt und dieses Mal stehen im Optimalfall nur vier Spiele bis zum Kapstadt-Ticket auf dem Programm. Nach den beiden Spielen gegen Georgien und Rumänien am Samstag könnte das Duell mit dem World-Series-Team Wales am Sonntag-Mittag bereits die Vorentscheidung bringen.
Sollte das deutsche Team einen dritten Sieg holen, würde im für die Qualifikation entscheidenden Viertelfinale ein vermeintlich einfacher Gegner warten. Bis dahin stehen aber noch einige schweißtreibende Einheiten, sowie zwei ebenso wichtige Spiele an. Für das Wolfpack geht es schließlich um ein Stück deutsche Rugby-Geschichte und die Erfüllung eines Traums.
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