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Wolfpack zum dritten Mal Vize-Europameister / 7er-Frauen schaffen Klassenerhalt
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Geschrieben von Pressemitteilung Rugby Deutschland   
Sonntag, 3. Juli 2022

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Der Top-Versuchesammler der Krakau 7s: Jack Hunt. Foto (c) Perlich

Die deutschen 7er-Rugbymänner haben den zweiten Europameister-Titel der Verbandsgeschichte knapp verpasst, sicherten sich aber zum dritten Mal in den vergangenen vier EM-Turnierserien Rang zwei – nur unterbrochen vom erstmaligen Titelgewinn 2019. Der alte und nun neue Europameister Spanien hatte das Wolfpack im Halbfinale des zweiten Turniers der Rugby Europe Sevens Championship im polnischen Krakau ausgeschaltet und dann das Endspiel gewonnen, was zum neuerlichen Titelgewinn führte. Die deutschen Frauen haben parallel den avisierten Klassenerhalt in der höchsten europäischen Spielklasse geschafft, wenn am Ende auch ganz knapp.

 

"Schade, dass wir den Titel wieder knapp verpasst haben. Aber wir wollten am Ende eine Top-3-Platzierung haben, wir wollten einigen jungen Spielern Spielzeit geben, einige erfahrenere Akteure für die wichtige WM-Qualifikation in zwei Wochen schonen. Das ist uns gelungen“, konstatierte Nationaltrainer Clemens von Grumbkow kurz nach dem Turnier. „Natürlich wären wir gern Europameister geworden, aber nicht um jeden Preis - deshalb war das Ergebnis am Ende so auch okay. Die jungen Spieler haben gerade im letzten Spiel gezeigt, dass sie sich gut an dieses hohe Niveau herantasten. Auch in dieser Hinsicht war es ein gutes Turnier. Ich denke, wir haben uns nichts vorzuwerfen. Wir haben von elf EM-Spielen zehn gewonnen. Von daher sind wir im Großen und Ganzen zufrieden.

Auch Manuel Wilhelm, Vorstand Leistungssport von Rugby Deutschland, zog ein positives Fazit: "Natürlich wäre es schön gewesen, zum zweiten Mal einen EM-Titel für Rugby Deutschland zu holen. Aber die deutlich wichtigeren Herausforderungen in dieser Saison sind die Qualifikationsturniere zur WM und zur Weltserie. Wenn wir da erfolgreich sind, lässt sich die heute verpasste Chance sicher leichter verkraften. Man darf nicht vergessen, dass wir heute eine recht unerfahrene Mannschaft auf dem Platz hatten, die sich aber gut geschlagen hat. Vor ein paar Jahren wäre es noch undenkbar gewesen, mit so einem jungen Team auf diesem Niveau um den Turniersieg mitzuspielen."

Im entscheidenden Halbfinale gegen Spanien war Deutschland früh durch einen Versuch von Jack Hunt in Führung gegangen. Doch die Weltserien-erfahrenen Iberer spielten abgeklärt und vor allem brutal effektiv, nutzten auch den kleinsten Fehler des jungen deutschen Teams zu Punkten. So lag Deutschland trotz eines zweiten Hunt-Versuchs zur Pause bereits mit 10:14 hinten. Spaniens Kader spielte die die Trumpfkarte Erfahrung im zweiten Durchgang stark aus, wartete auf Gelegenheiten und schlug bis zum Schlusspfiff noch dreimal zu, sodass der Titelverteidiger mit einem 31:10-Sieg ins Endspiel einzog.

Deutschland, das vor einer Woche das Turnier in Lissabon (POR) vor Spanien gewonnen hatte, sicherte sich in Krakau immerhin den Bronze-Rang mit einer starken Leistung und einem verdienten 24:14 (12:7) gegen die Portugiesen. Die hatten zwar zunächst mehr Ballbesitz, bissen sich aber an der starken deutschen Defensive die Zähne aus. Doch in der 4. Minute gingen die Südeuropäer in Führung. Doch noch vor der Pause hatte Deutschland die Partie nach Versuchen von Benedikt Spieß und Niklas Koch gedreht und starteten mit einer 12:7-Führung in die zweite Hälfte, in der Bastian van der Bosch (10.) und Anton Gleitze (14.) die Weichen auf Sieg stellten.

In der Vorrunde war das Wolfpack nicht so in Schwung gekommen, wie das vor einer Woche in Portugal gelungen war. Man tat sich insgesamt recht schwer. Zwar genügten gegen Georgien (22:12) und Tschechien (34:10) jeweils gute erste Halbzeiten, um den Sieg einzufahren, doch gegen Belgien (12:10) und Frankreich (14:7) sorgte erst die jeweils letzte Aktion für den knappen Erfolg.

Deutsche Rugby-Frauen bleiben in der Rugby Europe Sevens Championship

Am Ende war es eine ganz knappe Geschichte, aber die deutschen 7er-Rugbyfrauen treten auch in der kommenden Spielzeit in der höchsten europäischen Spielklasse an. Allerdings musste das Team um Nationaltrainer Cieran Anderson auf Schützenhilfe hoffen.

Denn in der Gruppenphase hatte das Team ein wenig überraschend mit 10:12 gegen Rumänien verloren. Vor Wochenfrist in Lissabon (POR) hatte man die Osteuropäerinnen noch recht deutlich mit 15:0 besiegen können. Damit musste Rugby Deutschland zwingend das Platzierungsspiel um Rang neun gegen Wales gewinnen, und Rumänien durfte nicht besser als auf Rang acht im Gesamtklassement abschneiden. Das kam so, und damit entschied laut Reglement die bessere Punktedifferenz über beide Turniere über den Klassenerhalt. Und da lag das deutsche Team deutlich vorn, sodass neben Wales nun Rumänien in die Rugby Europe Sevens Trophy absteigen muss.

Nachdem das deutsche Team in der Vorrunde nur über kurze Strecken mal zu überzeugen wusste, blieb es dort ohne Sieg. Zum Auftakt gegen den Favoriten und Lissabon-Turniersieger Polen setzte es ein deutliches 0:43. Gegen Tschechien war es zwar ein bis zum Schluss umkämpftes Spiel, das aber doch mit 15:24 verlorenging. Auch die Irinnen waren im dritten Pool-Match erwartungsgemäß eine Nummer zu groß (7:38), und dann folgte noch die etwas enttäuschende Niederlage gegen Rumänien, wegen der man bis zum Schluss um den Klassenerhalt zittern musste.

„Das Turnier verlief natürlich nicht so, wie wir es gehofft hatten“, gab Coach Anderson zu. „Die Niederlagen gegen Tschechien und Rumänien in den Gruppenspielen haben uns sehr unter Druck gesetzt. Aber in unserem letzten Spiel gegen Wales haben wir dann sehr gut gespielt, worauf wir stolz sein können. Wir freuen uns natürlich, dass wir den Abstieg vermeiden konnten, aber ja, am Ende war es für unseren Geschmack etwas zu knapp.“

Gegen das walisische Team, dass schon in Portugal vor einer Woche Letzter wurde, zeigte das deutsche Team seine wohl beste Leistung in diesem Turnier. Gutes Passspiel und effektives Scoring sorgten für ein auch in der Höhe völlig verdientes 33:14. Julia Braun, Sarah Goßmann und Gesine Adler brachten Rugby Deutschland mit jeweils von Braun erhöhten Versuchen früh auf die Siegerstraße. Mette Zimmat besorgte kurz vor der Halbzeit das 26:7. Und nach einer sehenswerten Passstafette machte Paula Schult mit ihrem erhöhten Versuch alles klar, auch wenn Wales am Ende noch Ergebniskosmetik betrieb.

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