Julius Nostadt & Anton Segner
Zwei Mal Playoffs, zwei deutsche Spieler, die ihre Chance auf große Rugby-Momente leider verpassen. Anton Segners Blues können am morgigen Samstag vor Rekord-Kulisse Geschichte schreiben. Währenddessen ist Julius Nostadts Klub Castres Olympique im Halbfinale der französischen Meisterschaft. Beide stehen aber leider an diesem Wochenende nicht auf dem Rasen.
Segner fehlt verletzungsbedingt im historischen Endspiel
Über 50.000 wollen morgen sehen, wie ihre Blues eine historische Saison mit dem Titel im Super Rugby Pacific krönen. Sollte es auch zum 15. Sieg in Folge reichen, würde das aktuelle Team um Beauden Barrett, den Ioane-Brüdern und Anton Segner nicht nur die längste Siegesserie der Vereinsgeschichte ausbauen. Ein Sieg gegen den Erzrivalen Crusaders wäre gleichbedeutend mit dem ersten Super-Rugby-Sieg seit 2003.
Das jetzige Team würde dann die legendäre Mannschaft um Carlos Spencer, Ali Williams und Doug Howlett beerben. Die Chancen dazu stehen nach einer jahrelangen Durststrecke mehr als gut. Immerhin gelang es den Blues während der Regulären Saison in Christchurch zu gewinnen. Doch genau das dürfte den Rekordsieger im Super Rugby nur umso mehr anstacheln.
Für Anton Segner hätte es ein ganz besonderes Spiel werden können. Bekanntermaßen ist der Frankfurter durch die Akademie der Crusaders gegangen und hat 2021 die Saisonvorbereitung mit dem Team von der Südinsel absolviert. In einem Testspiel war er dabei selbst für die Crusaders and der Seite von Scott Barrett und Richie Mo’unga aufgelaufen, wurde dann aber während der Saison nicht wieder eingesetzt.
Diese Saison war dem Dritte-Reihe-Stürmer dann endgültig der Durchbruch gelungen. Die letzten beiden Spiele vor den Playoffs startete Segner sogar – doch im allerletzten Spiel vor den Playoffs verletzte sich Segner am Knöchel. Seit der Verletzung in Sydney sind knapp drei Wochen vergangen, Segner ist leider nicht rechtzeitig fit geworden. So wird er „nur“ zu den über 50.000 Zuschauern in der All-Blacks-Festung zählen, die ihre Blues zum Titel anfeuern wollen. Jedoch hätte er entscheidenden Anteil, sollten die Blues den Titel tatsächlich holen.
Freitag 17. Juni, 21:05 Uhr /// Castres Olympique - Stade Toulousain
Samstag 21. Juni, 09:05 Uhr /// Blues - Crusaders
Castres ohne Nostadt zum Titel?
Castres Olympique steht bereits heute Abend im Halbfinale der Top 14. In Nizza tritt das Team von Adler-Prop Julius Nostadt gegen Titelverteidiger Stade Toulousain. Gegen das Star-Ensemble um die Frankreich-Spielmacher Dupont und Ntamack sind die Castrais alles andere, als chancenlos. Denn Castres beendete die reguläre Saison nach einer starken Rückrunde auf Rang eins, während Toulouse als Vierter erst im „Barrages“ genannten Viertelfinale gegen La Rochelle spielen musste.
Castres hat also die Chance, wie bereits 2018, als Underdog gegen deutlich reichere Klubs den Titel zu holen. Damals erhielt Adler-Prop Damien Tussac von Frankreichs Präsident Macron die Sieger-Medaille, nachdem er bereits während der laufenden Saison seine Karriere verletzungsbedingt beenden musste. Julius Nostadt könnte ebenso Meister werden, ohne in den Playoffs zu spielen.
Zuletzt erhielt der Heidelberger leider immer seltener Spielzeit, nachdem er im Champions Cup noch gegen Harlequins und Munster ran durfte. Castres Coach Pierre-Henry Broncan, selbst ehemaliger Adler-Spieler, zog zuletzt andere Spieler vor.
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