Rugby verbindet und diesen Charakter will das FLINTA-Team der Bruisers betonen.
Mehr Inklusion im Rugby, trotz des Trans-Verbot von World Rugby im Spitzenrugby. Das hat sich ein neues Team in Berlin vorgenommen, das damit gleich für Aufsehen sorgen konnte.
Die Debatte um Trans-Frauen im Spitzen-Rugby wurde intensiv geführt und die Entscheidung vom Weltverband World Rugby im Vorjahr, Trans-Frauen die die männlichen Pubertät durchlebt haben, vom Spitzen-Rugby auszuschließen (TR berichtete), wurde nicht allerorts freudig aufgenommen. Eine sowieso schon marginalisierte Gruppe auszuschließen, könne keinem guten Zweck dienen, so die weitverbreitete Kritik.
Der Weltverband hatte hingegen insistiert, dass die wissenschaftliche Evidenz darauf hindeute, dass eine Inklusion von Trans-Frauen aufgrund von körperlichen Vorteilen gesundheitliche Risiken für die restlichen Spielerinnen bedeute. Fernab von dieser Diskussion hat sich nun in Berlin das erste FLINTA-Team Deutschlands auf Initiative der Amerikanerin Rachel Schneider, sowie der Berlin Bruisers gebildet.
FLINTA steht für Frauen, Lesben, intergeschlechtliche, nicht-binäre, Trans- und Agender-Personen. Die Bruisers, einst selbst als explizit schwul-inklusives Team gegründet, liefern Schützenhilfe und so ist die sportliche Heimat zunächst in Treptow, der alten Heimat der Berlin Grizzlies und weiterhin Spielstätte der Bruisers.
Das Ziel ist in erster Linie eine Gemeinschaft zu bilden, die sich gegenseitig unterstützt und nicht unbedingt das beste sportliche Niveau zu erreichen. Gründerin Schneider betont im Gespräch mit dem Berliner Tagesspiegel: „Niemand sollte sich schuldig oder schlecht wegen seines Fitness-Levels fühlen. Es soll vor allem Spaß machen.“
Der inklusive Charakter des Rugbysports sei die oberste Prämisse dieser Mannschaft. Dass beim neuen Team CIS-Männer und damit beispielsweise auch homosexuelle Spieler bspw. der Bruisers nicht eingeschlossen sind, würde nichts an dieser Tatsache ändern. Schneider betont, dass so ziemlich jeder andere öffentliche Raum exklusiv für CIS-Männer geschaffen sei.
Insgesamt könne man so auch gesamtgesellschaftlich ein Zeichen setzen, für die Aufklärung und Sensibilisierung. Damit knüpft das neue Team tatsächlich an die inklusive Tradition des ovalen Ballsports an. Wer sich vom FLINTA-Team der Bruisers angesprochen fühlt, kann jeden Mittwoch um 18:30 an der neuen Krugallee 142 teilnehmen.
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