Nach der Pause waren die flinken Germanen um Kapitän Mau kaum zu stoppen. Foto (c) Janus
Es war das Duell um die Rolle als 78-Verfolger Nummer eins und die beste Ausgangsposition im Rennen um die Halbfinalplätze im Norden. Es war ein Spiel zweier völlig verschiedener Hälften: Nach einem ersten Durchgang, in dem sich beide Teams wenig schenkten (10:10 Halbzeitstand), brachen die Gäste in Durchgang zwei unter dem Germania-Druck völlig ein.
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Nord/Ost
SC Germania List 39-10 RK 03 Berlin
Es war ein Spitzenspiel auf Augenhöhe, jedoch nur für rund 45 Minuten. Als RK-Ersatzkapitän Max Schilling, der den kurzfristigen erkrankten etatmäßigen Berliner Spielführer Christopher Sacksofsky vertrat, kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit mit einer Knieverletzung vom Feld ging, kippte die Partie vollends.
Schilling hatte den gastierenden Hauptstädtern noch einen Straftritt beschert, als er im Offenen das Leder zu klauen versuchte und dabei ein hartes Cleanout kassierte. Der fällige Straftritt von Berlins Außen Andrew Oakden segelte aus mittiger Position im Hannoveraner Wind knapp neben die Stangen.
Es sollte die letzte nennenswerte Offensivaktion der Berliner werden, die in der Folge gegen immer wieder flink angreifende Germanen regelrecht auseinanderfielen. Hatten die Berliner Gäste noch im ersten Durchgang die weiten Angriffe der Gastgeber mit viel Laufbereitschaft und etwas Glück entschärfen können und waren so mit einem 10:10 in die Pause gegangen, fand die Germania-Offensive um die Koch-Brüder an den Schaltstellen nun immer mehr Lücken.
Dazu war die frühe Gedränge-Dominanz der Berliner ohne Erste-Reihe-Stürmer Schilling nun in das völlige Gegenteil verkehrt worden. Germania holte plötzlich die Straftritte am Gedränge und wusste die daraus resultierenden Feldvorteile gnadenlos zu nutzen. Germanias Man of the Match Henrik Meyer hatte schon vor der Pause für den einzigen Versuch der Gastgeber gesorgt und drehte mit dem zunehmend wilder werdenden Spiel auf.
Schaltzentrale des Germania-Spiels: Gedrängehalb Niclas Koch
Nach einem 22er-Dropout retournierte Meyer den Ball mit viel Speed und Kraft, brach gleich mehrere Tackles und benötigte für seinen zweiten Versuch nicht einmal einen Unterstützungsspieler - es war der zweite Germania-Versuch nach der Pause im beim Stande von 24-10 die Vorentscheidung.
Aber nicht nur dieses Solo brachte den Siebener-erfahrenen Germanen Meyer die individuelle Ehrung als bester Spieler der Partie ein. Er war Teil einer lauffreudigen dritten Sturmreihe, die das Tempo über die volle Distanz durchhalten konnte. Gerade in der Schlussphase, als die Berliner Defensive Lücken offen ließ und Germania das Tempo hochhalten konnte, war für den Verfolger der Schlüssel zum Sieg.
Berliner Offensivaktionen gab es nach der Pause kaum noch zu bewundern. Der einzige Versuch kam durch Gedrängehalb Reinhardt Engelbrecht, der nach langen Sturmphasen nahe der Linie schnell schaltete, als sich eine Lücke auftat. Germania hingegen punktete noch zwei weitere Male und schenkte den Berlinern mehr Punkte ein, als alle anderen Teams im Norden, inklusive 78.
Mit dem Bonuspunktsieg zieht Germania nun auch am RK 03 vorbei und ist in der Pole Position, sich das Halbfinale zu sichern. Allerdings bleibt es bis dahin ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Beide Teams spielen noch gegen Topfavorit Hannover 78. Im Falle der Germanen schon in der nächste Partie, aber erst am 23.4. ansteht. Berlin wiederum muss schon kommende Woche beim HRC antreten.
Tabelle
Rang |
Team |
Spiele |
Punkte |
Differenz |
1 |
Hannover 78 |
6 |
32 |
+136 |
2 |
SC Germania List |
7 |
30 |
+203 |
3 |
RK 03 Berlin |
7 |
29 |
+102
|
4 |
Berliner Rugby Club |
7 |
17 |
+80 |
5 |
RC Leipzig |
8 |
13 |
-61 |
6 |
Hamburger RC |
7 |
10 |
-55 |
7 |
VfR Döhren |
7 |
0 |
-405
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