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Frankreich am Ziel: Les Bleus holen den Grand Slam
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Sonntag, 20. März 2022

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Am Ziel: Frankreich holt den Grand Slam 2022 und blickt nun auf die WM nächstes Jahr.

Es war ein Six-Nations-Wochenende, das so schnell keiner vergessen wird. Zum einen holten die Azzurri in Cardiff einen historischen Sieg, den so wohl kaum jemand erwartet hätte. Zum anderen konnte Frankreich erstmals nach zwölf langen Jahren wieder das Turnier gewinnen und zwar mit einem Grand Slam. Die goldene Generation um Antoine Dupont krönt sich damit erstmals, bevor es in 18 Monaten bei der Heim-WM um ein noch größeres Ziel geht.

Frankreich 25-13 England

Zwölf lange Jahre musste Frankreich auf diesen Titel warten. Zwölf Jahre im ovalen Mittelmaß und mit einem langweiligen Spiestil, durch den sich viele Fans vom Team abgewendet hatten. Spätestens seit diesem Samstag-Abend im Stade de France ist die Magie, der French Flair wieder zurück. Frankreich hat die Six Nations 2022 gewonnen und zwar mit einer perfekten Bilanz von fünf Siegen in fünf Spielen.

Die letzte Hürde auf dem Weg zu diesem Sieg war der alte Rivale England und die Angst vor der eigenen Courage. Das Team von Fabien Galthié zeigte beim wichtigsten Spiel seit dem WM-Finale 2011 durchaus Nerven und ließ den einen oder anderen Ball fallen. Doch immer wenn Frankreich sein schnelles und brutal effektives Phasenspiel aufzog, kam die englische Defensive nicht mehr mit.

Zum ersten Mal klingelte es im England-Malfeld nach einer Viertelstunde. Der unglaublich flinke Gabin Villière hatte Frankreich bis tief in die 22 der Engländer gebracht. Dort bediente Verbinder Romain Ntamack seinen Innen Gael Fickou mit einem Überpass über die schnell aufrückende England-Defensive. Ntamack hätte dann fast selbst den zweiten Versuch gelegt, aber er wurde nach einem schnellen Ballvortrag einen Meter vor der Linie gelegt – Flanker Francois Cros musste mit seinem Pick and Go nur noch den Teleskop-Arm ausstrecken.

England hatte zwischenzeitlich zwei Mal vom Tee treffen können, so dass es beim Stand von 18-6 in die Pause ging. Doch der Titel war noch nicht in der Tasche und England erwischte den besseren Start in den zweiten Durchgang. Innendreiviertel Marchant brachte England mit einem dynamischen Lauf bis tief in die 22, wo Marcus Smith dann Außen Freddie Steward mit einem cleveren Pass zum ersten und schlussendlich einzigen England-Versuch in Szene setzte.

Frankreich ließ sich davon aber überhaupt nicht beeindrucken und fand wieder zurück zu seinem Spiel. Phase um Phase testeten Frankreichs starke Ballträger die englische Defensive. Dann machte Frankreichs Achter Aldritt das Spiel mit einem Pick and Go schnell und bediente den Unterstützung laufenden Antoine Dupont, der unter dem frenetischen Jubel der 80.000 im Stade de France unter den Stangen einlaufen konnte.

Jetzt war allen klar, dass Frankreich sich diesen Titel holen würde. Und wer, wenn nicht Weltspieler Antoine Dupont hätte besser die Kirsche auf die Torte setzen können. Der mittlerweile 25-jährige Gedrängehalb ist der Talisman und Antreiber dieses Teams und bereits mit 40 Länderspielen bereits eine Legende.

Spätestens seit diesem Grand Slam steht fest, dass das Frankreich-Team auch unter Druck abliefern und den hohen Erwartungen gerecht werden kann. Beängstigend aus Sicht der Gegner der XV de France: Ein Großteil der Leistungsträger wie Romain Ntamack (22), Cameron Woki (23), Damien Penaud (25), Melvyn Jaminet (22) und Gregory Aldritt (24) können noch über Jahre auf diesem Niveau spielen und sich noch steigern.

Irland 26-5 Schottland

Als die Partie im strahlenden Sonnenschein begann, waren die Hoffnungen der Iren noch groß. Mit einem Sieg konnte man die Franzosen unter Druck setzen und wäre im Falle eines Frankreich-Ausrutschers gegen England Six-Nations-Sieger geworden. Die Aufgabe aus irischer Sicht war also von Beginn an klar und die Boys in Green erfüllten Sie klar.

Die Gastgeber übten von der ersten Sekunde an massiv Druck auf die Schotten aus, denen nichts anderes blieb, als mit Mann und Maus zu verteidigen. Angeführt von Flanker Hamish Watson, der das Kunststück vollbrachte seine geradezu absurde Tackle-Statistik (220 Tackles ohne ein einziges zu verpassen) auszubauen, hielt Schottland die Iren immerhin 18 Minuten von der eigenen Linie fern.

Aber als die Iren wiederholt zum Paket ansetzten und Hakler Dan Sheehan genau im richtigen Moment aufbrach, wurde Schottlands Defensive zum ersten Mal überwunden. An der grundsätzlichen Dynamik der Partie änderte das wenig: Irisches Power Play und schottische Defensive mit allen Mitteln.

Doch bereits nach 25 Minuten hatte der irische Sturm seine Stärke ein weiteres Mal unter Beweis gestellt. Phase um Phase machten die schweren irischen Jungs Meter, bis ein weiterer Erste-Reihe-Stürmer sich seinen Versuch schnappen konnte: Dieses Mal war es Cian Healy, der das Leder über die Linie wuchtete. 14:0 aus irischer Sicht und die Fans an der Landsdowne Road träumten erstmals vom Titel.

Doch noch vor der Pause kam die beste Phase der Schotten, die sich über 13 Phasen bis ins irische Malfeld vorarbeiteten. In gleicher Manier wie der Gegner ging es mit dem Sturm Schritt für Schritt näher an die Linie, bis Pierre Schoeman den Versuch für die Schotten legte. Es sollte der einzige der Partie bleiben.

Nach der Pause weiterhin dasselbe Bild: Irland mit dem Ball, Irland mit dem Druck, doch Schottland zumindest für 20 Minuten aufmerksam in der Defensive. Nachdem sich die schweren Jungs minutenlang die Zähne an der Granit-Defensive der Schotten ausgebissen hatten, war es ein cleverer Innenball von Neuner Gibson-Park auf Flanker van der Flier, der diesem die Chance zum Versuch ebnete.

Beim Stand von 21-5 und mit weniger als 20 Minuten auf der Uhr schien die Partie entschieden. Doch Irland drängte bis in die absolute Schlussphase auf den Offensiv-Bonuspunkt, der im Falle eines Unentschiedens in Paris zum Titel gereicht hätte. Es sollte bis zur vorletzten Minute dauern, aber Irland konnte den vierten Versuch noch legen.

Nachdem ein irisches Paket nicht zum erhofften Erfolg geführt hatte, krachte Außen James Lowe mit voller Wucht in die schottische Defensive – diese hielt ihn hoch, doch der gebürtige Neuseeländer spielte nach dem Kontakt ein cleveres Offload auf Ersatz-Neuner Conor Murray. Dieser machte die letzten Meter mit dem Leder zum bejubelten Bonuspunkt.

Frankreich gewann am späten Abend bekanntermaßen, was aber nichts daran ändert, dass Irland ein starkes Turnier gespielt hat und Frankreich-Herausforderer Nummer eins ist. Aus irischer Sicht ist der Titel weitaus weniger wichtig, als bei den Six Nations im kommenden Jahr endlich weiter als ins Viertelfinale zu kommen.

Wales 21-22 Italien

Wenn man vor dieser Partie irgendeinen Experten, Ex-Spieler oder Buchmacher befragt hätte, wer dieses Spiel gewinnen würde – die einhellige Antwort hätte Wales gelautet. Noch nie hatte Italien die Waliser in 15 Matches in Wales schlagen können und bekanntermaßen hatten die Azzurri ihr letztes Six-Nations-Spiel im Jahr 2015 gewonnen!

Doch entgegen aller Vorhersagen gewannen die Italiener dieses Spiel und es hätte kaum dramatischer sein können. Emblematisch für diesen Sieg des Underdogs ist Ange Capuozzo, der erst in der letzten Woche sein Debüt für Italien gegeben und mit zwei Versuchen gefeiert hatte. Capuozzo widerspricht mit seinen knapp 70 kg und seinem jungenhaften Antlitz so ziemlich jedem Stereotyp eines Rugbyspielers und wurde doch zum Matchwinner.

Genau dieser vor zwei Wochen noch völlig unbekannte Schluss war es, der zum Helden des italienischen Rugby wurde. Man of the Match Josh Adams, dessen Wahl noch vor der Spielentscheidung in der Schlussminute gefallen war, übergab seine Medaille im Anschluss gar an den Italiener. Eine große Geste des unterlegenen Walisers.

In den vorherigen 80 Minuten hatten die Azzurri alles auf dem Platz gegeben. Die ersten beiden Warnschüsse erfolgten schon in der Auftaktviertelstunde: Garbisi und Padovani nagelten zwei Kicks über die Stangen, nachdem Italien mit dem Ball in der Hand durchaus Meter machen und Druck ausüben konnte.

Aber auch defensiv konnte Italien die Gastgeber mit Arbeitsethos und sauberen Tackles lange unter Kontrolle halten. Erst in Minute 28 gelang den Walisern der erste Versuch, nachdem Owen Watkin einen cleveren Laufweg aus der Tiefe wählte und dann den italienischen Neuner Braley aussteppte.

Die ausführlichen Video-Highlights des historischen Italien-Sieges

Davon ließen sich die Gäste aber nicht beeindrucken und legten sechs weitere Punkte nach. Erst kassierte Wales einen Straftritt für ein zynisches Ruck-Vergehen im italienischen Angriff, danach wurden die Waliser wegen Holding On bestraft, so dass Italien mit 12-7 vorne lag. Fast hätte ein Durchbruch von Außen Ioane zu weiteren Italien-Punkten geführt, doch nur einen Meter vor dem Malfeld endete der Italo-Angriff, als Lamaro die Auslinie berührte.

Zwei weitere Italien-Chancen zum Versuch scheiterten, so dass Wales fast schon glücklich sein konnte, mit nur fünf Zählern Rückstand in die Pause zu gehen. Nach der Pause änderte sich wenig am Geschehen auf dem Rasen: Ioane lief sich erst brillant frei mit einem selbst gefangenen Kick, verpasste dann aber den Zeitpunkt um das Leder loszuwerden und wurde an der Eckfahne von Josh Adams ins Aus getacklet.

Stattdessen glich Wales durch einen Versuch nach Paket durch Dewy Lake aus und ging Dank der Erhöhung von Dan Biggar in seinem 100. Länderspiel für Wales in Front. Wenig später setzte Biggar die Azzurri mit einem brillanten taktischen Kick bis ins Italien-Malfeld unter Druck - Capuozzo könnten in allerhöchster Not gegen zwei Waliser klären und zusammen mit Ioane konterten sie aus dem eigenen Malfeld bis in die walisische 22, wo Italien einen Straftritt zugesprochen bekam - 15-14 für Italien.

Doch noch zwei Mal sollte die Führung wechseln. Erst war Wales bester Spieler, Außen Josh Adams der nächste walisische Try-Scorer, als er sich zwischen den Azzurri in Minute 70 bis unter die Stangen tanzte. Das Spiele hatte aber noch eine dramatische Wendung: Schluss Ange Capuozzo erhielt den Ball tief in der eigenen Hälfte und setzte zu einem dramatischen 60-Meter-Solo an mehreren Wales-Verteidigern vorbei an und bediente im letzten Moment Padovani, der zum Versuch ablegte.

Unter Tränen verwandelte Italien-Verbinder Garbisi die Erhöhung aus mittiger Position, denn er wusste: Dieser Kick würde Italien den historischen Versuch bringen. Sieben Jahre Wartezeit hatten endlich ein Ende. Italien hat wieder ein Spiel bei den Six Nations gewonnen! Und angesichts der extrem erfolgreichen Nachwuchs-Mannschaften, die die Azzurri gerade stellen, dürfte es künftig mehr solche Erfolge zu feiern geben.

Die Abschlusstabelle der Six Nations 2022

Rang Team Spiele Siege Punkte Differenz
1. Frankreich* 5 4 25 +68
2. Irland 5 3 21 +105
3. England 5 2 10 +5
4. Schottland 5 2 10 -29
5. Wales 5 1 7 -28
6. Italien 5 0 4 -121

*Für den Grand Slam wird einem Team ein Bonus von 3 Zählern gutgeschrieben.

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Letzte Aktualisierung ( Sonntag, 20. März 2022 )
 
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Tabelle Six Nations 2014

   SP
Irland Irland58
England England58
Wales Wales56
Frankreich Frankreich56
Schottland Schottland52
Italien Italien50

Ergebnisse Six Nations 2014

Sa, 15. Mär 2014
18:00 Uhr
Frankreich
Frankreich
20:22 Irland
Irland
Spielbericht

15:45 Uhr
Wales
Wales
51:3 Schottland
Schottland
Spielbericht

13:30 Uhr
Italien
Italien
11:52 England
England
Spielbericht

Top Try Scorer Six Nations 2014

Michele Campagnaro (ITA)   2
Mike Brown (ENG)   2
Yoann Huget (FRA)   2
Luther Burrell (ENG)   2
Jamie Heaslip (IRE)   1

gesamte Tabelle

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