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Der potenzielle Beitritt Südafrikas zu den Six Nations könnte zu einem Bieterkrieg führen
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Geschrieben von Rugby Fan   
Dienstag, 1. März 2022

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Der Weltmeister wäre bei den Six Nations direkt Favorit.

Die Rugbywelt befindet sich aktuell in Aufruhr. Nach Jahren der Pandemie, in denen auch die verschiedenen Rugbyligen und Nationalmannschaften ihren Spielbetrieb einstellen mussten, könnte nun bald ein größerer Umbruch anstehen. So wird in den letzten Tagen und Wochen immer häufiger davon berichtet, dass Südafrika anstrebe, den Six Nations beizutreten.

Zwar haben die Springboks sich verpflichtet, bis 2025 mit Neuseeland, Australien und Argentinien in der Rugby Championship zu spielen, doch ist einigen Berichten zu entnehmen, dass Südafrika plane sich den Six Nations, die seit mehr als 140 Jahren als offizielle Europameisterschaft gelten, anzuschließen. Am wahrscheinlichsten gilt, dass die Afrikaner 2025 bei den Six Nations aufgenommen werden. Dabei werden diese wohl auf sieben erweitert, da die ursprüngliche Idee, Italien, welches den anderen Nationen des Turniers in den letzten Jahren haushoch unterlegen war, zu ersetzen, vom Tisch ist.

Ein Beitritt der Springboks zu den Six Nations würde unterschiedliche Folgen haben. Zunächst würde die Rugby Championship, in der der aktuelle Weltmeister aus dem Süden Afrikas spielt, deutlich abgewertet. Im Gegenzug würde das Six Nations Event viel attraktiver und zu einem Must See Sportevent. Das neue Mitglied würde das Kräftegleichgewicht der Six Nations stark durcheinanderwirbeln und Sportwetten Experten würden die Südafrikaner sicher ganz weit vorne im Favoritenfeld einordnen. Zudem würde Südafrika als Gastgeberland für die British and Irish Lions Tour an Attraktivität verlieren. Die Auswahl der Briten und Iren reist alle vier Jahre ins Ausland, um dort gegen hochkarätige Gegner anzutreten. Im Vierjahresrhythmus reisen die Lions nach Neuseeland, Südafrika und Australien, um dort mehrere Matches auszutragen. Vergangenen Jahres war die Auswahl in Südafrika zu Gast. Demzufolge würden sie 2033 wieder nach Afrika reisen. Treten diese aber den Six Nations bei, wären sie als Gastgeber der Lions Tour nicht mehr so interessant und es könnte sein, dass der Rugbyverband der Lions mit der langen Tradition bricht und einen neuen Spielort sucht.

Die sechs verschiedenen großen Rugby Verbände stehen wohl auch unter dem Druck des neuen Anteilseigners CVC, der ein Siebtel der Anteile hält und nach den schwachen Jahren durch die Pandemie mit größeren Einnahmen durch die Fernsehgelder liebäugelt. Insider sehen in dem neuen Geldgeber den Hauptgrund für die angestrebte Zeitenwende im Rugby. Treten die Südafrikaner wirklich den Six Nations bei, ist davon auszugehen, dass sich auch die Lions Tour grundsätzlich ändert. Die British und Irish Lions werden dann nicht mehr alle 12 Jahre nach Südafrika reisen, sondern einen anderen Gastgeber für ihre Tour suchen. Beobachter gehen davon aus, dass einige Rugbynationen tief in die Tasche greifen könnten, um die Lions in ihr Land zu locken. Manch Experte spricht schon von einem echten Bieterkrieg zwischen den USA, Japan und Argentinien. Aktuell gelten wohl die USA als wahrscheinlichste Gastgeber für die British and Irish Lions Tour 2033.

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