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Für Bundesliga-Spieler Mahmoud Alrebdawi erfüllt sich ein langgehegter Traum
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Freitag, 4. März 2022

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So kennt man Alrebdawi als Bundesliga-Spieler in den Farben des RC Leipzig. Foto (c) Kirschner

Mahmoud Alrebdawis Heimat ist seit dem Herbst 2015 Leipzig, seine sportliche Heimat der dortige RCL. Die lange Odysee des flinken Außendreiviertels und Punktegaranten der Sachsen aus dem Bürgerkriegsland Syrien in die ostdeutsche Metropole hatten wir bereits 2020 in einem langen Feature über den in Damaskus gebürtigen Alrebdawi (Link zum Artikel) dokumentiert.


Bereits zum Zeitpunkt unseres letzten Artikels über den RCL-Außen erzählte uns Alrebdawi, der mittlerweile in fast akzentfreiem Deutsch spricht und als Physiotherapeut tätig ist, dass sein großer Traum sei, noch einmal für sein Geburtsland aufzulaufen. Das gestaltete sich im Fall des mittlerweile 30-jährigen RCL-Ruggers aber alles andere, als einfach.

Denn Alrebdawi flüchtete bereits vor über zehn Jahren aus Syrien und hat seitdem nie wieder syrischen Boden betreten. Der Grund: Er war direkt nach seinem Schulabschluss vor dem verpflichtenden Militärdienst im Land geflohen – „ich hätte sonst im Bürgerkrieg auf meine eigenen Landsleute schießen müssen“, so Alredbawi bereits damals zu TR.

Da sich an der politischen Situation nichts geändert hat, verhindert dies bis heute eine Rückkehr, was allerdings nichts an Alrebdawis Willen geändert hatte, noch einmal für Syrien zu spielen. Dieser Traum erfüllte sich am vergangenen Wochenende schließlich in Tunesien.

Denn nach jahrelangen Gesprächen mit dem Verband und ehemaligen Mannschaftskollegen aus Damaskus, wurde er mit einer Reihe von anderen Syrern, die im Ausland leben, für das Siebener-Team berufen. Das sportliche Resultat bei den Arab Sevens in Tunesien, am Ende ein fünfter Platz, war dabei fast schon Nebensache.

In drei Wochen wieder im Trikot des RC Leipzig im Einsatz: Mahmoud Alrebdawi

Einen Großteil der Mannschaft lernte Alrebdawi in einem anderthalbwöchigen Trainingslager vor dem Turnier in Tunesien kennen, was die Mannschaft zusammenschweißte. „Es war in jedem Fall eine großartige Erfahrung".

Alrebdawis Traum ging nach Jahren der Diskussionen mit den Verantwortlichen endlich in Erfüllung, aber durchaus mit gemischten Gefühlen. Einerseits repräsentierte er in Tunis seine Familie, sein Geburtsland und seine eigene Herkunft.

Gleichwohl verbindet er mit der Flagge seines Landes Syrien auch den Terror des Assad-Regimes, welches sich mit schierer Brutalität gegenüber der eigenen Bevölkerung und der Hilfe der ihn unterstützenden Russen auch nach über zehn Jahren Bürgerkrieg noch an der Macht hält.

Es gebe Leute, die nicht verstünden, warum er als Flüchtling, der einst die Flucht vor dem syrischen Terror-Regime angetreten habe, trotzdem für Syrien auflaufe. „Ich möchte nicht, dass irgendjemand denkt ich unterstütze Assad, sein Regime und seinen Krieg“, so Alrebdawi zu TR – genau das Gegenteil sei der Fall, wie er mit Nachdruck betont.

Weitere Einsätze für Syrien sind zunächst nicht geplant, aber auch nicht ausgeschlossen. Mit seinem syrischen Pass und dem Flüchtlingsstatus ist die Anreise in viele Länder schon von vorneherein ausgeschlossen. Der Fokus liegt derzeit sowieso anderswo: Aktuell bereitet sich Alrebdawi auf den Rückrunden-Start mit seinem RC Leipzig in der Rugby-Bundesliga vor – bereits in drei Wochen heißt der erste Gegner des Jahres 2022 RK 03 Berlin.

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