78 konnte auch in diesem Derby die Oberhand behalten. Foto (c) Janus
Das letzte Bundesliga-Spiel im Norden bot noch einmal so ziemlich alles, trotz schwieriger äußerer Bedingungen: Schnelles und hartes Rugby, Spielwitz, tolle Versuche und ein Spiel, das einem der Traditions-Derbys im deutschen Rugby gerecht wurde. Unter dem Strich ging Hannover 78 als Sieger vom Platz, auch wenn geschwächte Germanen eine gute Visitenkarte abliefern konnten.
Nord/Ost
Tabelle
Rang |
Team |
Spiele |
Punkte |
Differenz |
1 |
Hannover 78 |
6 |
32 |
+136 |
2 |
RK 03 Berlin |
6 |
24 |
+129 |
3 |
SC Germania List |
6 |
20 |
+108
|
4 |
Berliner Rugby Club |
7 |
17 |
+80 |
5 |
RC Leipzig |
7 |
12 |
-59 |
6 |
Hamburger RC |
7 |
10 |
-55 |
7 |
VfR Döhren |
6 |
0 |
-339
|
SC Germania List 14–23 Hannover 78
Hannover 78 ist und bleibt das Maß aller Dinge im Norden. Der Traditionsklub aus der Leinestadt konnte auch im letzten Spiel des Jahres bei alles andere als einfachen Bedingungen am ersten Adventswochenende die Oberhand behalten und das Derby für sich entscheiden. Es war der siebte Sieg im siebten Spiel seit Neustart der Bundesliga.
In einem Duell auf Augenhöhe, das sich beiden alten Rivalen lieferten, war es am Ende die taktische Reife und die Zielsicherheit von Kicker Jan Piosik, die nach 80 harten Minuten im November-Matsch den Unterschied machten. Beide Teams hatten mit Ausfällen zu kämpfen, jedoch waren die Germanen personell stärker gebeutelt, fehlten doch mit den Siebener-Cracks Niclas Koch und Felix Hufnagel, sowie Adler-Ass Nico Windemuth gleich drei extrem wichtige Spieler.
Ein Leistungsträger, der seine Wichtigkeit für Germania unter Beweis stellen konnte, war Maurice Riege. Dieser legte im Zusammenspiel mit Verbinder Daniel Koch einen der besten Versuche des Jahres. Trotz glitschigem Spielgerätes traute sich Germanias Spielmacher einen Straftritt als Cross-Kick auszuführen und damit Riege in der eigenen Hälfte zu bedienen.
Hart ging es zur Sache im letzten Nordspiel der Rugby-Bundesliga im Jahr 2021
Dieser legte mit dem Leder unter dem Arm ein unwiderstehliches Solo über mehr als die Hälfte des Platzes zum zweiten Germania-Versuch hin und entledigte sich dabei gleich mehrerer 78-Verteidiger. Zu diesem Zeitpunkt hatte bereits Max Eilers für die Germanen per Versuch gepunktet. Deren zwei legte auch 78, den Unterschied machte aber schlussendlich Jan Piosek.
Seine drei Straftritte sicherten Gästesieg, den 78-Trainer Benjamin Krause als „verdient“ einschätzt. Dabei sei aber nicht nur die Leistung vom Tee entscheidend gewesen, auch die taktischen Kicks, mit denen man sich befreien und Germania unter Druck setzen können, seien ebenso ein Schlüssel zum Sieg gewesen.
„Wir sind natürlich unglaublich glücklich über den Sieg“, so Benjamin Krause gegenüber TR. Der Ur-78er wird dabei aber nicht müde zu betonen, dass Germania seinen Teil zu einem tollen Derby beigetragen habe und dieses so für die Zuschauer attraktiv gemacht habe.
Ähnlich sieht es auch der unterlegene Gegner: „Es war ein physisches Spiel, aber auch schnell, wirklich gut für diese Wetterlage“, so Germania-Kapitän Stefan Mau. 78 habe sich Dank des konzentrierteren Auftretens und der perfekten Bilanz vom Tee den Sieg verdient, so Maus Fazit.
Die Germanen schließen das Rugby-Jahr 2021 dennoch mit einer positiven Bilanz ab. Auf Rang drei und mit nur vier Zählern Rückstand auf den RK 03 Berlin besteht weiterhin die Chance auf den Playoff-Einzug. Dabei dürfte das Nachholspiel gegen die Berliner, das wohl im März 2021 terminiert wird, entscheidend sein.
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