Es wird zum letzten mal ernst im Norden. Germania empfängt Hannover 78. Foto (c) Janus

Das letzte Rugbspiel im Rugby-Jahr 2021 im Norden ist ausgerechnet das Hannover-Derby. Germania List empfängt den großen Rivalen Hannover 78. Dritter gegen Erster und sollte sich Germania mit einem Offensiv-Bonus durchsetzen, wäre das Team bis auf drei Zähler an 78 herangerückt. Doch die Vorzeichen sprechen derzeit eher für den Tabellenführer.

Nord/Ost

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Noch einmal wird im Norden in diesem Jahr Bundesliga-Rugby gespielt. SC Germania List empfängt den Erzrivalen Hannover 78 zu einem der deutschen ovalen Klassiker. Germania, zuletzt mit ansteigender Formkurve, gegen die 78er. Dass die Umstände dieses Duells alles andere als normal sind, ist allen Beteiligten bewusst.

Es sei schon „irgendwie befremdlich“, dass man noch spiele, so Germania-Kapitän Stefan Mau. Mit einem Augenzwinkern erklärt 78-Coach Bennie Krause „scheinbar sind wir immun gegen Corona“ und ergänzt mit etwas mehr Ernst: „Mich wundert es auch ein wenig, aber bisher sind wir verschont geblieben!“.

Deshalb darf Hannover 78 versuchen den bisher perfekten Rugby-Herbst 2021 zu vergolden. Mit einem Derbysieg würden die Hannoveraner ihre Vormachtstellung im Norden noch einmal untermauern. Mit verschärften Regeln und einer Testpflicht für alle Aktiven wird das Spiel, Stand jetzt, stattfinden.

Die Voraussetzungen für den Favoriten sind gar nicht mal so schlecht. Denn Hannover 78 geht mit einem stark besetzten Kader in das Derby, wie Coach Krause im Gespräch mit TR betont. Motivieren müsse er seine Spieler sowieso nicht mehr. Seine Jungs haben nur ein Ziel – das Jahr mit dem Derbysieg beenden.

Nicht ganz so gut sind die Voraussetzungen bei Germania List. Der Herausforderer hatte in den letzten drei Jahren im Lokalduell immer wieder den Kürzeren gezogen und muss jetzt auf eine Reihe von Leistungsträger verzichten. Niklas Koch, Jon Caister und Felix Hufnagel weilen allesamt beim Siebener-Team, das bald in Dubai antritt.

Dazu fehlen auch Nico Windemuth und Robin Bröhmer. „Sicherlich fehlen uns fünf Säulen, aber wir fühlen uns gut gerüstet für das Spiel“, so Germania-Kapitän Stefan Mau. Zugleich gibt er die Favoritenbürde gerne an den Gast ab. Trotzdem wäre ein Sieg natürlich ein Big Point, angesichts der engen Tabellensituation im Norden.

TotalRugby-Prognose: Derbys haben ihre eigenen Gesetze, so eine immer wieder herangezogene Plattitüde, die aber dennoch einen Funken Wahrheit enthält. Tatsächlich sind beide Hannoveraner Top-Teams in der Spitzengruppe der Bundesliga und beide heiß auf diese letzte Chance sich zu beweisen, bevor die lange Winterpause ansteht. Für die Germania spricht, dass das Team nach dem abgesagten Spiel letzte Woche gegen den RK03 frisch in das Duell mit dem Erzrivalen geht. Jedoch ist Hannover 78 nicht erst seit Corona das dominante Team im Norden und muss weitaus weniger Ausfälle verkraften – trotz des relativ knappen Ergebnis der 78er in Hamburg sehen den Tabellenführer am Ende vorne, zumal die Bedingungen eher den Gästen zusagen dürften. Hannover 78 gewinnt mit +6 Punkten.

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