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TR-Vorschau Rugby-Bundesliga: Auf Messers Schneide
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Freitag, 19. November 2021

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Frankfurt 1880 und die RGH sind an diesem Woche auf Punktejagd. Foto (c) Seufert-Chang

Die Rugby-Bundesliga geht in das letzte reguläre Spieltags-Wochenende, an dem nur noch sechs Spiele ausgetragen werden. Die in die Höhe schießenden Corona-Inzidenzen fordern auch in Rugby-Deutschland ihren Tribut. Trotzdem gibt es an diesem Samstag noch einige spannende Begegnungen zu sehen, darunter gleich zwei Heidelberger Derbys, sowie das Rhein-Main-Derby.

Nord/Ost

Tabelle

Rang Team Spiele Punkte Differenz
1 RK 03 Berlin 6 24 +129
2 Hannover 78 5 24 +118
3 SC Germania List 5 20 +117
4 Berliner Rugby Club 6 16 +85
5 Hamburger RC 6 10 -46
6 RC Leipzig 6 7 -64
7 VfR Döhren 6 0 -339

RC Leipzig - Berliner RC

Samstag 20. November, 14 Uhr

Ein letztes mal in diesem Jahr wird in Leipzig-Stahmeln Bundesliga-Rugby gespielt. Ob das Duell zwischen dem RCL und dem BRC wirklich stattfinden würde, war zuletzt fraglich. Erst vor wenigen Tagen wurde in Sachsen der Amateur-Fußball wegen der extrem hohen Infektionszahlen (Inzidenz unter den Ungeimpften bei knapp 1.800, bei niedrigster Impfquote deutschlandweit) und der geltenden Überlastungsstufe den Betrieb einstellen.

Der RCL darf sein letztes Heimspiel aber noch austragen und nach dem Corona-Ausbruch und einer hohen Impfquote im Team sieht man sich beim RCL auch in der Lage dies zu tun. Rein sportlich gesehen will der BRC den Anschluss an das Spitzentrio bewahren, während die Leipziger eigentlich schon zu viele Punkte liegen gelassen haben, um einmal einen Angriff auf die Spitzenplätze zu wagen.

Trotzdem wollen die Leipziger nach der klaren Pleite in der Hinrunde gegen den BRC daheim Wiedergutmachung betreiben. Man sei personell deutlich besser aufgestellt, auch wenn Kapitän Franz Beck, der im September in Berlin Rot sah, wegen einer Fingerverletzung ausfallen wird.

BRC-Coach Maaser warnt seine Jungs derweil, dass man nie genau über die Stärke der Leipziger wisse, bis man schlussendlich auf dem Rasen steht. „Wir fahren mit einem vollen Kader hin und wollen vor der Winterpause noch einmal gutes Rugby spielen“, so der BRC-Trainer zu TR.

TotalRugby-Prognose: Beide Teams mussten zuletzt unerwartete Pleiten einstecken und wollen nun mit ein wenig Rückenwind in die Winterpause gehen. Dabei hat der BRC im bisherigen Saisonverlauf mehr zeigen können, muss nun aber bei unangenehmen Bedingungen beim RC Leipzig antreten. Ein dermaßen klares Ergebnis, wie zum Bundesliga-Auftakt, als der BRC mit 52:5 einen absoluten Kantersieg einfahren konnte, wird es nicht geben. Dennoch sehen wir die Haupstädter am Samstag in Leipzig knapp mit +6 vorne.

Hamburger RC – Hannover 78

Samstag 20. November, 14 Uhr

Für den Nord-Primus Hannover 78 gilt es noch zwei schwere Prüfungen zu bestehen, bevor man in die Winterpause darf. Das große Hannover-Derby steht kommende Woche an, doch zunächst steht das Auswärtsspiel auf tiefem Geläuf beim Hamburger RC an, der zuletzt daheim den RC Leipzig überraschend deutlich schlagen konnte.

Die Hanseaten wiederum können nach einer soliden Hinrunde und um die Abstiegssorgen befreit und ohne Druck aufspielen. Trotzdem betont HRC-Kapitän Josh Harvey: „Wir machen uns keinerlei Illusionen, das wird ein verdammt hartes Spiel und Hannover 78 ist als einziges ungeschlagenes natürlich der Favorit – trotzdem wollen wir eine deutlich bessere Leistung zeigen, als bei der Niederlage in Hannover“.

Damals hatten die Hanseaten sang- und klanglos mit 0:50 in Hannover verloren. Seitdem zeigt die Formkurve der HRC-Rugger aber deutlich nach oben, während Hannover 78 die Konkurrenz im Norden nicht mehr wie einst nach Belieben dominiert.

Schon in Leipzig wären die 78er fast gestolpert und auch der 46-25 Sieg über Döhren vor zwei Wochen war weniger souverän, als man das erwarten hätte können. Jedoch kehrt nun mit Falk Duwe eine wichtige Sturm-Stütze der 78er nach überstandener Knöchel-Blessur zurück.

TotalRugby-Prognose: Auf Hannover 78 warten noch 160 harte Rugby-Minuten vor der Winterpause, in denen das Rugby-Jahr 2021 aus 78er-Sicht vergoldet werden kann. Doch bei beiden Partien besteht durchaus Stolperpotenzial für das beste Team im Norden. Der HRC war zuletzt spielerisch stärker geworden und ist daheim bei typisch hanseatischem Wetter sowieso schwer zu spielen. Im Matsch von Hamburg wird 78 lange zu kämpfen haben, doch mit einer Energieleistung wird sich Hannover am Ende mit +10 durchsetzen.

SC Germania List – RK 03 Berlin

Das Verfolger-Duell in Hannover wurde abgesagt. Nach einem Corona-Fall bei den Berlinern, sowie mehreren Verdachtsfällen in Quarantäne wird das Spiel im Frühjahr nachgeholt. Für den RK geht es damit nach dem 68:0 Sieg letzte Woche über Döhren in die Winterpause. Germania wiederum hat noch das Derby nächste Woche gegen 78 vor der Brust.

Süd/West

Tabelle

Rang Team Spiele Punkte Differenz
1 TSV Handschuhsheim 7 31 +274
2 SC Frankfurt 1880 7 31 +251
3 SC Neuenheim 7 26 +143
4 RG Heidelberg 6 15 -19
5 RK Heusenstamm 7 13 -144
6 Heidelberger RK 7 10 -130
7 SG Pforzheim 7 8 -182
8 RC Luxemburg 6 5 -193

RK Heusenstamm - SC Frankfurt 1880

Samstag 20. November, 14 Uhr

Die Füchse empfangen den großen Lokalrivalen zum Rhein-Main-Derby. Während die Füchse mit 13 Punkten nach der Hinrunde voll im Soll sind, kommt es beim Meister im Fernduell mit Vizemeister Handschuhsheim auf jeden Zähler an.

Füchse-Spielertrainer Chris Howells betont gegenüber TR: „Es wird ein weiteres schwieriges Spiel für uns zum Jahresabschluss, jedoch werden noch einmal alles reinwerfen und schauen, wofür das dann reicht!“

Auch für 1880 ist es das letzte Spiel vor der über dreimonatigen Winterpause und so erklärt Meistertrainer Byron Schmidt, dass man versuchen werde mit Momentum in die Pause zu gehen. Dabei warnt der Südafrikaner aber explizit vor dem „unangenehmen Gegner“ Heusenstamm.

Nur wenn man konzentriert an die Sache ginge und über 80 Minuten das eigene Leistungsvermögen auf den Platz bringe, könne man das gewünschte Resultat einfahren, so der Appell von Trainer Schmidt an seine Jungs.

TotalRugby-Prognose: Die Favoritenrolle im Rhein-Main-Derby ist klar verteilt. Meister Frankfurt hatte das Hinspiel mit 64:11 ziemlich deutlich gewonnen und schickt sich auch jetzt an fünf Zähler im Kampf um die Playoffs zu holen. Sicherlich werden die Füchse den großen Nachbarn zeitweise ärgern, doch unter dem Strich ist der Meister spielerisch zu gut. 1880 gewinnt mit +25 Punkten.

SG Pforzheim – RC Luxemburg

Samstag 20. November, 14 Uhr

Der Verlierer dieses Duells in Pforzheim Eutingen hat höchstwahrscheinlich die unrühmliche Ehre mit der roten Laterne zu überwintern. Der Wichtigkeit dieses Spiels ist man sich in der Goldstadt bewusst, wie Pressesprecher und Stürmer Robin Häberle beschreibt: „Die Stimmung ist angespannt, allen ist klar, wie wichtig dieses Spiel ist!“

Man sei bisher mit dem Sturm etwas planlos angelaufen und habe dadurch wichtige Punkte liegengelassen. Das gelte es zu vermeiden und genau daran habe man zuletzt fieberhaft im Training gearbeitet. „Im Training sah das zuletzt deutlich besser aus“, so Häberle.

Weniger gut sieht das Lazarett der Pforzheimer aus. U20-Nationalspieler Manuel Carrier fällt mit einem Innenbandriss aus, den er sich bei der EM zugezogen hatte. Sturm-Tank Antipas Kamkwindo dagegen wird trotz Jochbeinbruch mit Titanmaske auflaufen. Man werde alles dafür tun, um dieses Spiel zu gewinnen.

Die Luxemburger Gäste wiederum wollen alles daran setzen ihre chronische Auswärtsschwäche an diesem Wochenende zu überwinden. Der einzige Sieg der Saison bisher war gegen den HRK gelungen, das Hinspiel gegen Pforzheim ging denkbar knapp verloren.

TotalRugby-Prognose: Es dürfte ein echter Abstiegs-Fight werden, den sich Pforzheim und Luxemburg in der Goldstadt liefern. Dabei haben die Rhinos nicht nur den Heimvorteil im Rücken, der angesichts einer über dreistündigen Anreise der Gäste nicht zu verachten ist. Pforzheim dürfte auch im Sturm ein gewisses Übergewicht haben, was angesichts herbstlicher Bedingungen und einem tiefen Rasen ein noch größerer Vorteil ist, als im Hinspiel auf Kunstrasen. Deswegen sehen wir die Rhinos schlussendlich mit +4 Punkten vorne.

TSV Handschuhsheim – Heidelberger RK

Samstag 20. November, 14 Uhr

Mit genau dieser Paarung begann im September die Rugby-Bundesliga in das, wie man damals dachte, Zeitalter nach der Pandemie. Wie wir heute wissen ist die Pandemie noch lange nicht vorbei, diese beiden alten Rivalen können aber trotz stark steigender Infektionszahlen am Samstag gegeneinander antreten.

Die Löwen wollen den Bonuspunktsieg und damit sicherstellen, dass man an der Tabellenspitze überwintert. Angesichts des Hinspiel-Ergebnisses und der starken Form der Löwen könnte man von einer klaren Angelegenheit ausgehen. Jedoch warnt bei den Löwen Sportchef Alex Hug vor einer allzu gelassenen Herangehensweise.

Er verweist auf die Klassespieler in Reihen des HRK, unter anderem mit den Props Jörn Schröder und Arthur Zeiler, die zu den besten ihres Fachs gehören. Auch den Löwen ist natürlich nicht entgangen, wie der HRK vor zwei Wochen beim SCN die Sensation schaffte und den Meisterschaftskandidat völlig überraschend besiegte.

Beim HRK wittert man derweil die Chance auf die zweite Sensation und den dritten Sieg in Folge, mit dem man sich vorläufig aus dem Abstiegskampf verabschieden würde. Zumal mit Brandon Thomson (England) und Ari Hartmann (Neuseeland) zwei Neuzugänge erstmals im Klub-Sturm auflaufen werden.

TotalRugby-Prognose: Der Klub dürfte den Löwen auf dem Kunstrasen am Sportzentrum Nord durchaus einen heißen Tanz bereiten. Zuschauer werden in Handschuhsheim nur mit Impfnachweis zugelassen sein, aber dennoch lohnt sich das Kommen. Es könnte das letzte Rugbyspiel für eine Weile sein. Zumal die Partie deutlich mehr Spannung verspricht, als man das vor wenigen Wochen noch bei diesen beiden Klubs gedacht hätte. Der HRK wird dem TSV ein enges Duell liefern – aber am Ende sehen wir die Erfahrung und Stärke von Jaco Otto und Co. vorne. Der TSV gewinnt mit +12 Zählern.

SC Neuenheim – RG Heidelberg

Samstag 20. November, 14 Uhr

Neuenheim muss im zweiten HD-Derby in Folge dringend punkten. Nach der überraschenden Pleite gegen den HRK muss nun dringend ein Sieg her, um den Anschluss an die Spitze nicht zu verlieren. Doch beim SCN geht man personell langsam aber sicher auf dem Zahnfleisch und hat zudem eine selbstbewusste RGH zu Gast auf dem Museumsplatz.

RGH-Coach Mustafa Güngör erklärt gegenüber TR: „Der SCN ist sicherlich Favorit nach den bisherigen Ergebnissen, nichtdestotrotz wollen wir mitspielen und wenn meine Jungs eine kämpferisch gute Leistung abliefern und wir geschlossene auftreten, können wir das Spiel auch gewinnen.“

Dass Güngör dabei auf die Siebener-Nationalspieler zurückgreifen kann, ist für ein Luxus. Tim Lichtenberg, Fabian Heimpel und Co. dürften der RGH noch einmal etwas mehr Speed und Kombinationsstärke im Angriff bieten.

TotalRugby-Prognose: Bei kühlen aber trockenen Bedingungen dürfte es noch einmal ein ansehnliches Spiel im Heidelberger Norden zwischen Königsblau und Orange geben. Zwei spielstarke Teams, die auf ihre Art und Weise noch etwas zu beweisen haben. Der Sportclub geht nach dem bisherigen Saisonverlauf favorisiert in dieses Spiel, aber mit einem Sieg, sowie einem weiteren Bonuspunktspiel gegen Luxemburg in zwei Wochen könnten die Orange Hearts mit dem SCN gleichziehen. Wir sehen den SCN aber knapp im Derby vorne, die Neuenheimer gewinnen mit +6 Punkten.

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