Gegen die Polen soll der zweite EM-Sieg im Herbst 2021 her. Foto (c) Kessler
Morgen um 15 Uhr ist es soweit. Die deutsche Nationalmannschaft tritt im polnischen Rugby-Nationalstadion in der Ostseestadt Gdingen gegen die Auswahl Polens an. Die Adler wollen 14 Tage nach dem Sieg in Litauen nachlegen und den Neustart nach der Corona-Pause perfekt machen. Coach Mark Kuhlmann erwartet eine härtere Aufgabe, als noch in Litauen.
„Uns erwartet ein heißer Tanz“, so die klare Erwartung des Nationaltrainers vor dem zweiten Auswärtsspiel dieses Herbstes. Und das bei maximal acht Grad, Nieselregen und Ostseebriese. Denn die Polen seien noch mal eine Nummer stärker einzuschätzen, als die Litauer, obwohl beide gegen die Ukraine ähnlich enge Spiele hatten.
„Sie haben einen relativ kompromisslosen Spielstil, wir wissen aber, worauf wir uns einstellen müssen“, so Kuhlmann weiter im Gespräch mit TR. Der polnische Sturm dürfte dem deutschen überlegen sein, außerdem rechnet das deutsche Team mit vielen Kicks. Damit dürfte es besonders für den Schluss und die Außen viel zu tun geben, hohe Kicks bei schwierigen Bedingungen zu entschärfen.
Zu Gute dürfte dem deutschen Team aber kommen, dass im relativ neuen Rugby-Stadion von Gdingen auf Kunstrasen gespielt wird. Denn dann, so Hoffnung im deutschen Team, kann man den polnischen Sturm besser beschäftigen und die eigenen Geschwindigkeits- und Fitness-Vorteile besser ausspielen.
„Wir dürfen das Spiel nicht verwalten“
Dagegen warnt Kuhlmann seine Spieler ausdrücklich: „Wenn wir das Spiel verwalten wollen und von Standard zu Standard ziehen, werden wir scheitern - wir müssen in unser Laufspiel kommen und unsere Vorteile ausspielen.“ Nur so hätte man realistische Chancen auf den Sieg und damit die perfekte Bilanz im Jahr 2021.
Dabei haben Kuhlmanns Adler zuletzt ein strammes Programm absolvieren müssen und waren seit September abwechselnd in der Bundesliga und im Dienste des DRV im Dauereinsatz. Dadurch fallen zahlreiche Schlüsselspieler (Pierre Mathurin, Tim Biniak, Antony Dickinson, Nikolai Klewinghaus und Luke Wakefield) aus, gleichwohl ist man als Team nun richtig im Rhytmus.
Kuhlmann betont, dass sich sein Team vom Tschechien-Spiel zum Litauen-Spiel noch einmal stark gesteigert habe und er auf eine weitere Leistungsverbesserung hoffe. „Jede Minute gemeinsam auf dem Feld hat uns geholfen, wir können froh sein, die Polen im letzten Spiel zu haben.“
Drei Wechsel in der Start-XV
Nationaltrainer Kuhlmann hat in der Start-XV seiner Adler drei Wechsel vorgenommen. Der Gedränge-Spezialist Paul Schüle rückt in die Startaufstellung und beginnt als rechter Prop. Der Frankfurter Jens Listmann ersetzt Mick Burisch in der zweiten Sturmreihe. Dazu kommt der Frankfurter Edo Stella neu ins Team auf der Schlussposition - Tobias Apelt rückt dafür auf die Außen-Position.
Der deutsche Kader für das morgige Länderspiel in Gdingen
Stella wurde vor allem für seine Zielsicherheit bei den Kicks vom Tee ins Team geholt, nachdem das deutsche Team in Litauen einige Punkte beim Kicken liegengelassen hatte. Von der Bank könnte der Heusenstammer Guiseppe Piano mit 33 Jahren ein spätes Debüt für die Adler geben.
Der Deutsch-Italiener war erst im letzten Sommer aus Offenbach in die erste Liga gewechselt. Germania-Flanker Nico Windemuth könnte bereits wie gegen Tschechien und Litauen von der Bank für frischen Wind sorgen.
Vor ziemlich genau zwei Jahren hatte Kuhlmann das deutsche Team als Interimstrainer in Lodz zu einem überzeugenden 35-15 Sieg geführt. Ein ähnlicher Erfolg würde für das DRV-Team weiteren Rückenwind geben, bevor es im Frühjahr 2022 gegen die Schweiz und Belgien geht.
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