Germania List und der RC Leipzig sind vom neuesten Ausbruch betroffen. Foto (c) Kirschner
Am Wochenende wurden in Heidelberg und Berlin zwei besondere Rugby-Feste gefeiert, es fielen aber auch die ersten beiden Partien der Rugby-Bundesliga einem Corona-Ausbruch zum Opfer. Es werden wohl nicht die letzten sein und trotzdem glauben wir bei TR, dass die Entscheidung das Spielgeschehen wieder aufzunehmen, die richtige war. Jetzt gilt es, die Gefahr weiter ernst zu nehmen und damit dafür zu sorgen, dass hierzulande Rugby gespielt werden kann.
Solche Emotionen, wie Sie am Samstag in Neuenheim und rund 500 Kilometer Luftlinie entfernt in der Hauptstadt freigesetzt wurden, kann nur der Sport hervorrufen. Erlebnisse wie die späten Derbysiege des Sportclubs Neuenheim und des RK 03 Berlin schweißen Mannschaften zusammen und schaffen eine Bindung zwischen den Spielern, die den ultimativen Teamsport Rugby ausmachen.
Nach harten Monaten der sportlichen Entbehrung, die angesichts der mittlerweile fast 100.000 Pandemietoten in Deutschland nur ein kleineres Übel waren, haben viele Rugby-Spielerinnen und Spieler in diesem Land erst gemerkt, was ihnen gefehlt hat. Die Vereine in der gesamten Republik, nicht nur im Oberhaus, sind endlich aus dem Corona-Winterschlaf erwacht.
Für die Vereine ist der Spiel- und Trainingsbetrieb überlebenswichtig
Das war auch bitter nötig, denn ein Vereinsleben im Lockdown ist fast undenkbar und Rugby funktioniert nun mal nur als Teamsport. Auch deswegen können wir uns glücklich schätzen, endlich wieder so etwas wie Normalität zu haben. Viele Vereine standen vor dem Nichts.
Zu dieser neuen Normalität, in der wir uns im Herbst 2021 befinden, gehört aber auch die noch immer bestehende Gefahr von Ausbrüchen, wie in Leipzig und bei Germania. Diese wird uns in den kommenden Monaten begleiten, sie wird zu weiteren Absagen führen und wir müssen sie ernst nehmen.
Hierzulande sind lediglich rund 66% der Bevölkerung geimpft, viel weniger als in Portugal (85,2%), Spanien (78,3%), Irland (76%), oder Dänemark (75.4%) und dazu haben auch Geimpfte keine einhundertprozentige Sicherheit vor Ansteckung, wohl aber vor schweren Verläufen, oder gar dem Tod.
Nur mit Tests und Impfungen ist der Spielbetrieb sicher durchzuführen
Immer wieder hört man, dass die Test-Anforderungen bei einigen Vereinen lax gehandhabt werden. Damit setzen diese Klubs ihre eigenen Spieler und den Spielbetrieb insgesamt aufs Spiel. Nur wenn der Rugbysport verantwortungsvoll mit dieser noch immer bestehenden Gefahr umgeht, kann es in den kommenden Monaten weiterhin Rugby-Wochenenden wie zuletzt geben.
Deshalb können wir bei TR an Offizielle und Spieler nur appellieren: Nehmt die Sicherheitskonzepte ernst, führt die nötigen Tests durch und lasst euch besser noch impfen. Wir sind in Deutschland in der privilegierten Lage, seit Monaten die Impfung zur freien Verfügung zu haben, während selbst in anderen entwickelten Ländern wie Neuseeland oder Japan erst viel später geimpft wurde. Ihr tut dabei nicht nur etwas Gutes für euch selbst, sondern auch für den Rugbysport hierzulande.
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