Leon Hees war einer der erfahrenen Akteure in einem sonst jungen Wolfpack-Team in Elche. Foto (c) Perlich
Ein sehr junges und unerfahrenes Development-Team des DRV hat bei den hochkarätig besetzten Elche 7s an der spanischen Costa Blanca am Ende Rang vier belegt. Gegen die Nationalteams aus Frankreich, Irland und Spanien gelang kein Sieg. Gegen Club-Europameister Zastava RC aus Russland und das Einladungsteam Viator Barbarians setzte man sich klar durch.
„Im Großen und Ganzen sind wir mit diesem Turnier sehr zufrieden, und die Jungs haben sich ein Kompliment verdient. Die haben es teilweise sehr gut gemacht“, zog Trainer Clemens von Grumbkow ein positives Fazit. „Es ging hier in erster Linie darum, den Jungs wichtige Spielpraxis zu verschaffen, Erfahrungen auf hohem internationalen Niveau mitzunehmen, auch zu sehen, was es braucht, um gegen Teams wie Irland, Frankreich oder Spanien bestehen zu können. Das ist uns definitiv gelungen, wir haben uns gegen starke Teams teuer verkauft. Auf diese Leistungen können wir gut aufbauen.“
Der Turnierstart gegen die Barbarians war ein gelungener. Nach Versuchen von Tobias Bauer (2) und Nicolas Rinklin lagen die DRV-Mannen schon zur Halbzeit 19:0 vorn und bestimmten auch nach dem Seitenwechsel das Geschehen, auch wenn der Gegner Mitte der zweiten Hälfte mal zwei Versuche legen konnte. Marcel Coetzee legte kurz nach der Pause und kurz vor der Schlusssirene ebenfalls noch zwei Versuche, sodass am Ende ein klarer 29:12-Sieg zu Buche stand.
Gegen Irland hielt das deutsche Team im ersten Durchgang noch sehr ordentlich mit, auch wenn der Gegner die bessere Spielanlage hatte, eingespielter wirkte und seine Chancen konsequenter nutzte. Kapitän Leon Hees und Kicker Niklas Koch verkürzten für die DRVer kurz vor der Pause auf 7:14. Nach dem Seitenwechsel wurde die Partie hektischer, die Iren übernahmen die Kontrolle und überrannten das junge deutsche Team phasenweise, sodass am Ende ein klares 7:36 aus deutscher Sicht auf der Anzeigetafel stand. Eine Niederlage der Kategorie „Lehrgeld gezahlt“.
Gegen den amtierenden Club-Europameister Zastava RC aus Russland mit Ex-Bundestrainer Vuyo Zangqa an der Seitenlinie und Wolfpack-Star Jonathon Dawe im Aufgebot zeigte das DRV-Team seine beste Turnierleistung. Zwar ließ man sich zu Beginn ein wenig den Schneid abkaufen und geriet mit 0:5 in Rückstand, aber danach zwang man dem Gegner sein Spiel auf, dominierte das Geschehen über weite Strecken. Wolfram Hacker hatte die Partie mit zwei Versuchen schon vor der Pause gedreht. Chris Umeh legte danach noch einen erhöhten Versuch zum 17:5-Endstand nach.
Im ersten Spiel der Round Robin am zweiten Turniertag der Elche 7s zeigten das deutsche Development-Team und Frankreich ein hart umkämpftes, aber auch ein zerfahrenes und auf beiden Seiten recht fehlerhaftes Spiel, in dem nur in der ersten Hälfte Punkte fielen. Deutschland hielt über weite Strecken ordentlich dagegen. Frankreich aber nutzte die wenigen Chancen einfach besser, als dies Deutschland gelang. Den Versuch für den DRV legte Niklas Koch zum zwischenzeitlichen 5:7-Anschluss. „In diesem Spiel war auch ein Sieg für uns möglich“, konstatierte Coach von Grumbkow knapp. Am Ende aber triumphierten „Les Bleus“ mit 14:5.
Die Chancenverwertung war auch ein Problem im Spiel gegen Spanien. Die Iberer waren über die gesamte Spielzeit das bessere Team, hatten deutlich mehr Ballbesitz und ließen dem DRV-Team nur wenige gute Chancen. Hatte die DRV-Auswahl mal den Ball in den eigenen Händen, musste man hart arbeiten, um in eine aussichtsreiche Position für Punkte zu kommen. Und so war es lediglich Leon Hees der mit einem selbst erhöhten Versuch zum Pausenstand von 7:14 verkürzen konnte. Nach der Pause punktete nur noch Spanien, das schlussendlich 26:7 gewann. Ein Ergebnis, dass am Ende deutlicher war, als es der Spielverlauf hätte erahnen lassen, wie Clemens von Grumbkow meinte.
Im abschließenden Spiel um Platz 3 ging es dann erneut gegen Frankreich. Das junge deutsche Team, dass nach knapp zwei Jahren Spielpause merklich Kräfte gelassen hatte, machte bei feuchtem Wetter und auf dem seifigen Platz zu viele Fehler, die Frankreich kompromisslos ausnutzte, das schon zur Pause mit 19:0 führte. Felix Hufnagel sorgte Mitte des zweiten Durchgangs mit dem von Niklas Koch erhöhten Versuch zum 7:19 noch mal für ein wenig Hoffnung, aber Frankreich kam in diesem Spiel zu leicht zu seinen Versuchen, von denen es danach noch zwei legte. Endstand 31:7.
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