Rhein-Main-Derbys werden immer mit viel Herz gespielt. In Frankfurt könnte es heute auch noch mehr Spannung geben, als zuletzt. Foto (c) Seufert Chang.
Mit etwas Verspätung tragen auch der RK Heusenstamm und Titelverteidiger Frankfurt 1880 ihre zweiten Saisonspiele aus. Das Rhein-Main-Derby hätte eigentlich bereits zum Auftakt stattfinden sollen, wurde aber im Einvernehmen verschoben. Heute Abend an der Feldgerichtsstraße dürfte es deutlich spannender zugehen, als zuletzt, wenn diese beiden Kontrahenten aufeinander getroffen sind. Auf Seiten der Frankfurter ist ein verlorener Sohn zurück im Kader.
SC Frankfurt 1880 - RK Heusenstamm
Donnerstag 16. September, 20 Uhr
Es ist in vielerlei Hinsicht ein besonderes Derby, nicht zuletzt wegen des ungewöhnlichen Zeitpunkts. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass für die beteiligten Teams wohl kein Spiel in der Saison emotionaler ist, als das Rhein-Main-Derby.
Der RK Heusenstamm tritt zudem mit viel Rückenwind im nur wenige Kilometer entfernten Frankfurt an. Nach dem 8:8 gegen den Heidelberger RK verspüren die Füchse zurecht Rückenwind. Ein dermaßen eindeutiges Ergebnis, wie im letzten Derby, wird es am Donnerstag-Abend nicht geben.
62:7 hatte der damals frischgebackene Meister die Füchse abgefertigt. Doch bei Frankfurt weiß man, dass dieses Derby kein Zuckerschlecken wird. „Ja, wir haben das Ergebnis der Heusenstammer gegen den HRK gesehen - wir erwarten deshalb ein hartes Spiel“, so 1880-Spiel Byron Schmidt.
Der Südafrikaner erwartet eine „wettbewerbsfähige“ Heusenstammer Mannschaft, die bis in die Haarspitzen motiviert nach Frankfurt kommen werde. Deshalb erwartet er von seinen Spielern eine konzentrierte Leistung. „Wir müssen unseren Gameplan durchziehen und einen kühlen Kopf bewahren“, das so Schmidt, sei der Schlüssel zum Erfolg.
Man selbst werde leicht rotieren, da man es sich aufgrund der Kadertiefe leisten könne und die kurze Pause für einige Spieler nicht lang genug gewesen sei. Ein Neuling ist niemand geringeres als Raynor Parkinson - der Deutsch-Südafrikaner kehrt nach zwei Jahren im Süden Frankreichs zurück nach Frankfurt und sieht sich im direkten Duell mit Tobias Apelt - beide sind Kandidaten auf das Zehner-Trikot bei den schwarzen Adlern.
Heusenstamm-Trainer Howells wiederum, der schon für beide Teams gespielt hat, betont: „Leicht wird das auf keinen Fall“, so der ehemalige Erste-Reihe-Stürmer. Jedoch rechnet er mit einem weitaus flüssigeren Spiel, als noch gegen den HRK, als der Dauerregen keinen rechten Spielfluss zuließ.
Beide Teams können derweil mit ihren Nationalspielern antreten, nachdem diese eigentlich bereits in Heidelberg beim Lehrgang der schwarzen Adler hätten sein sollen. Jedoch werden Tobias Apelt und Bennie Polheim von Heusenstamm, sowie Jens Listmann, Hassan Rayan und Daniel Wolf von 1880 alle noch mitwirken, bevor es für sie zu Nationaltrainer Kuhlmann geht.
TotalRugby-Prognose: Es dürfte ein weitaus spannenderes Derby werden, als in der Vergangenheit. Nicht nur wirkte Heusenstamm beim ersten Bundesliga-Spiel nach der Pause stark verbessert. Frankfurt war in Pforzheim nicht so dominant, wie man das hätte vermuten können - speziell die drei Versuche von Josh Gando haben Defensiv-Lücken offenbart. Dennoch geht 1880 heute Abend als Favorit in diese Partie. Mit der besseren Eingespieltheit und Struktur wird sich 1880 nach 80 harten Minuten mit +13 durchsetzen.
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