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TR-Formcheck vor dem Bundesliga-Start: Teil 1 Süd/West
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Montag, 30. August 2021

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Sorgenkind HRK: Kurz vor Saisonstart muss der Klub den Verlust seines Trainers hinnehmen. Foto (c) Rück

Das Warten hat endlich ein Ende, Freitag-Abend startet nach der gefühlt unendlich langen Corona-Pause die Rugby-Bundesliga mit dem HD-Derby zwischen dem Heidelberger RK und dem TSV Handschuhsheim. Wir blicken für euch auf die anstehende Hinrunde und verraten euch schon jetzt, welche Teams mit Rückenwind in die neue Saison gehen und welchen Teams ein schwieriger Start droht.

Süd/West

Direkt beim Eröffnungsspiel wird es für den Heidelberger RK die erste Standortbestimmung geben. Der Ruderklub, einstiger Abo-Meister, der nach dem Ende der Förderung durch den einstigen Mäzen Wild vieler seiner Top-Stars verloren hatte, droht eine holprige Hinrunde. Der Ruderklub konnte, anders als einige Lokalrivalen, zuletzt keine großen Namen verpflichten.

Im Gegenteil: Mit Samy Füchsel und Timo Vollenkemper laufen zwei einstige Klub-Sturmasse bald für den SC Neuenheim auf. Doch damit nicht genug – am heutigen Montag gab der Klub bekannt, dass Trainer Pieter Jordaan aus persönlichen Gründen nicht mehr als Trainer agieren wird. Jordaan war seit über einem Jahrzehnt in Diensten des Klubs unterwegs - erst als durchsetzungsstarker Innen, dann als Trainer.

Der einstige Maschinenraum des HRK im Sturm: Julio Rodriguez (Mitte, Karriere beendet) und Timo Vollenkemper (jetzt SCN)

Ihn ersetzt der bisherige Coach der Zweitvertretung, Alexander Wiedemann, mit Unterstützung von Ex-Adler-Kapitän Sean Armstrong. Die erfahrenen Jörn Schröder (Erste-Reihe-Stürmer und Adler-Kapitän) und Steffen Liebig (Hintermannschaft und Ex-Adler-Außen) werden künftig noch mehr Verantwortung in einer jungen Klub-Mannschaft übernehmen müssen.

Auf der anderen Seite des Harbigwegs herrscht hingegen mehr Konstanz. Die RG Heidelberg geht mit einem sehr ähnlichen Kader, wie vor der Corona-Krise in die Meisterschaft. Die Coaches Mustafa Güngör und Tim Kasten werden aber in den kommenden Wochen immer wieder auf ihre Siebener-Stars verzichten müssen, die demnächst bei gleich vier Turnieren der Sevens World Series antreten dürfen, was sich terminlich mit der Rugby-Bundesliga beißt.

Das Klewinghaus-Drama stört die Vorbereitung des TSV

Aber auch der TSV Handschuhsheim ist nicht ganz frei von Sorgen vor dem nächsten Anlauf auf die Meisterschaft. Noch ist bei den Löwen nämlich nicht klar, ob Star-Verbinder Nikolai Klewinghaus auch in der kommenden Spielzeit in den Farben des Vizemeisters aufläuft. Der dynamische Klewinghaus war der Antreiber des Spiels in der letzten Saison vor Corona.

Doch zwei Probleme müssen gelöst werden. Scheinbar ist der Deutsch-Südafrikaner während der Pandemie in seinem Geburtsland in einem regulären Klubspiel aufgelaufen – inwiefern dies mit Freigabe durch Klub und Verband geschehen ist, muss aktuell geklärt werden, was wiederum ein Auflaufen in der Bundesliga verhindern könnte.

Für wen der hochtalentierte Verbinder Nikolai Klewinghaus kommende Saison aufläuft, ist derzeit noch unklar

Zweitens will Klewinghaus wegen eines besseren Angebots zum Ex-Klub und TSV-Erzrivalen SC Neuenheim zurückkehren, da dieser ein besseres Angebot vorgelegt hat, wie uns mehrere mit der Sache vertraute Insider verraten haben – der TSV hat aber wiederum die Verlängerung des Spielpasses beantragt, wohl ohne Zustimmung des Spielers. Die sportliche Zukunft des TSV-Asses ist wenige Tage vor Saisonstart also noch ungeklärt.

Sonst ist der TSV, mit dem Spielertrainer-Duo Jaco Otto und Max Stelling aber sportlich noch immer gut aufgestellt, auch wenn das Rennen um die Unterschrift von Verbinder Raynor Parkinson wohl verloren gegangen ist. Ein Playoff-Kandidat bleibt der sturmstarke Klub aber allemal.

SC Neuenheim geht mit viel Rückenwind in die Saison

Ganz anders sieht es bei Konkurrent SC Neuenheim aus – egal, ob den Königsblauen noch der Transfer-Coup mit Nikolai Klewinghaus und dessen Bruder Alex gelingt. Die Neuenheimer haben schon jetzt die beeindruckendste Liste an Neuzugängen im Süden. Mit Timo Vollenkemper und Samy Füchsel hat Coach Clemens von Grumbkow zwei Adler-Asse neu im Sturm.

Schon in der Saison nach dem Wiederaufstieg schlug sich der SC Neuenheim deutlich besser, als man es von einem Aufsteiger erwarten könnte. Diese Saison sind die Ansprüche noch Mal gestiegen und alles andere, als ein Platz in der oberen Tabellenhälfte wäre aus SCN-Sicht schon enttäuschend.

Frankfurt 1880 bleibt das Maß aller Dinge

Der große Favorit auf Platz eins im Süden bleibt aber der SC Frankfurt 1880, trotz des Abgangs von Samy Füchsel. Mit der immer näher rückenden Rückkehr von Verbinder Ray Parkinson haben die Frankfurter einen erfahrenen Turm in der Schlacht, der ein um einige Jung-Stars ergänztes Meister-Team von 2019 anführen kann.

Mit Byron Schmidt hat das Team zudem einen Trainer, der sein Wissen und Können nicht nur in der Bundesliga, sondern auch auf internationalem Niveau bewiesen hat. Es müsste schon mit dem Teufel zugehen, damit Frankfurt 1880 die Playoffs verpasst.

RK Heusenstamm will mit kluger Transferpolitik die Abstiegssorgen loswerden

Frankfurts Rhein-Main-Rivale RK Heusenstamm war in den letzten Jahren immer meist am unteren Tabellenende zu finden und des Öfteren in Abstiegsgefahr. Mit dem südafrikanischen Coach Michael Ferraris und einigen Neuzugängen will man bei den Füchsen aber zumindest die direkte Konkurrenz, also die SG Pforzheim und den RC Luxemburg, auf Distanz halten. Die Vorgehensweise wirkt vielversprechend und hat zumindest im Testspiel gegen Germania List bereits den ersten Sieg beschert.

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