Kain Rix, Wolfpackspieler, Radmarathonfahrer und Spendensammler.
Über 32.000 Pfund Spenden hat eine Gruppe um Wolfpack-Spieler Kain Rix zu Ehren eines viel zu früh an Corona verstorbenen Freundes gesammelt. Die Gruppe war in zehn Tagen 1.600 Kilometer quer durch Großbritannien geradelt, um Spenden für das Krankenhaus von Leicester zu sammeln, das Rixs Freund Ellis White (✝ 24) in seinen letzten Tagen betreut hatte.
Kain Rix ist als ehemaliger Bundesligaspieler von Hannover 78 und deutscher Siebener-Nationalspieler vielen in der deutschen Rugby-Community ein Begriff. Der Engländer mit Vorfahren in Deutschland war unter anderem bei den Hong Kong 7s für das DRV-Wolfpack aufgelaufen und für seine harte Art Rugby zu spielen bekannt. Doch die Rugby-Karriere des mittlerweile in London lebenden Rix trat vor wenigen Monaten in den Hintergrund.
Denn Anfang des Jahres war einer der besten Freunde Rixs an Covid verstorben und zwar im Alter von nur 24 Jahren. Rixs Freund Ellis White galt nach einer Nierentransplantation im Jahr 2019 als besonders gefährdet - tragischerweise kam die Impfkampagne in Großbritannien für ihn wohl wenige Wochen zu spät.
Denn obwohl White sein Privatleben während der Pandemie auf ein Minimum reduzierte, infizierte er sich im Januar mit Corona und erlag am 12. Februar 2021 der Krankheit nach wochenlangem Kampf im General Hospital der mittelenglischen Stadt Leicester.
Englands Rekordmeister Leicester Tigers machte ebenfalls auf die Aktion aufmerksam - der verstorbene White (im Bild) war großer Tigers-Fan
Da der verstorbene White selbst leidenschaftlicher Radfahrer war und in einem Fahrradgeschäft arbeitete, kamen seine Freunde um Rix auf die Idee, zu seinen Ehren und um Spenden zu sammeln, eine Radtour zu machen. Dabei wählten die 13 Freunde, von denen elf auf dem Rad unterwegs waren und zwei im Begleitfahrzeug, die längstmöglichste Route durch das Vereinigte Königreich.
Von der nordöstlichsten Spitze von Schottland in John O’ Groats bis an das südwestlichste Ende von England an der äußersten Spitze von Cornwall am Lands End nähe St. Ives. Selbst wenn man die kürzeste Route wählt, kommt man zwischen diesen Orten auf 830 Meilen. Mit leichten Umwegen wegen Übernachtungen und um Schnellstraßen zu umgehen, kamen die 13 Freunde auf knapp 1.000 Meilen auf der Straße, also rund 1.600 km und das in nur zehn Tagen.
"Das härteste, was wir jemals gemacht haben"
Ohne einen Tag Pause, trotz mehrerer schlussendlich harmloser Unfälle, unzähligen Platten und zwei zerstörter Räder schaffte es die Gruppe quer durch die Highlands, durch ganz England bis in den tiefsten Winkel Cornwalls. 87 bis 113 Meilen spulte die Truppe dabei täglich ab und saß bis zu 13 Stunden täglich im Sattel.
Trotz seiner Erfahrungen mit dem DRV-Wolfpack und den berühmt-berüchtigten Konditions-Einheiten des Teams betont Rix gegenüber TR: „Das war mit Abstand das heftigste was wir jemals gemacht haben. Die Tage wurden länger und länger und bereits der Auftakt durch die schottischen Highlands war wirklich anspruchsvoll, da es immer wieder bergauf ging.“
Doch allein der Gedanke an den viel zu früh verstorbenen Ellis White und der gute Zweck habe täglich als Motivation getaugt - trotz immer wiederkehrende Wehwehchen. Kain Rixs Fazit: „Es war wirklich großartig, auch dass wir so viele Spenden sammeln konnten für das Krankenhaus, das unseren Freund Ellis bis zuletzt versorgt hat“ und mit einem Augenzwinkern hinterher „aber das mit dem Fahrrad muss ich nicht unbedingt noch Mal machen.“
Das eigentliche Ziel war 20.000 Pfund für das Krankenhaus in Leicester zu sammeln, das Ellis White bis in seine letzten Stunden mit viel Fürsorge betreute. Bisher sind bereits über 32.000 Pfund zusammengekommen - bis Sonntag kann noch gespendet werden und die Gruppe um den Wolfpack-Spieler würde sich über jede noch so kleine Spende freuen.
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