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Springboks revanchieren sich in brutalem zweiten Spiele gegen die Lions
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Montag, 2. August 2021

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Siya Kolisi verhinderte mit einem großartigen Tackle einen sicher geglaubten Versuch der Lions.

Die Lions-Serie ist noch nicht entschieden! Samstag Abend revanchierten sich die Boks mit ihrem 27:9 im zweiten Länderspiel, das Corona-bedingt ebenso in Kapstadt ausgetragen werden musste. Trotz zweier großartiger Versuche der Boks war das Spiel doch über 80 Minuten und mit vielen Unterbrechungen eine Enttäuschung. Im Entscheidungsspiel kommenden Samstag droht gleich einem halben Dutzend Spielern eine Sperre.

Werbung für den Rugbysport sähe sicherlich anders aus. Zahlreiche Unsportlichkeiten darunter zwei mehr oder weniger offensichtliche Bisse des Gegners und Maro Itojes Knie auf dem Hals von Damien de Allende, mehrere lange TMO-Unterbrechungen, viel Gekicke, wenig Pässe - dennoch lautet die gute Nachricht am Ende des zweiten Länderspiels: Die Lions-Series ist noch nicht entschieden, am nächsten Samstag gibt es ein drittes Entscheidungsspiel.

Aufgrund von zahlreicher Unterbrechungen wegen Behandlungen und Videoschiri-Entscheidungen war es die wohl längste erste Hälfte im internationalen Rugby, die brutto über eine Stunde dauerte. Noch mehr beschreibt eine Statistik des Datenaufbereiters Opta, dessen Dienste in vielen Sportarten bei den Profis genutzt wurde (beispielsweise in der Fußball-Bundesliga oder der NFL), das Geschehen in Durchgang eins.

Laut Opta machten die Lions über das ganze Spiel hinweg im Schnitt pro Ballvortrag nur 1,24 Meter bei insgesamt 85 Anläufen. Beide Werte - der Raumgewinn pro Ballvortrag, sowie die insgesamt gelaufenen Meter mit dem Ball - waren Negativ-Rekorde. Im Vergleich: 2019 beim Six-Nations-Klassiker England-Schottland hatte ein halbes Dutzend Spieler individuell mehr Meter mit dem Ball gemacht, als der gesamte 23er-Kader der Lions zusammengerechnet.

Es war also auch objektiv kein sonderlich ansehnliches Spiel - es sei denn, man steht auf Unterbrechungen, ständige Provokationen und wenig dynamische Aktionen mit dem Ball. Auch in Überzahl wollte keinem der Teams ein Durchbruch gelingen: Erst war Lions-Außen van der Merwe wegen eines wilden Tritts in die Beine von Kolbe mit Gelb auf die Sünderbank geschickt worden, dann folgte ihm Kolbe, als er Conor Murray rotwürdig in der Luft tacklete.

Die ausführlichen Video-Highlights des zweiten Länderspiels der Serie

Ein wenig Rugby gespielt wurde auch noch: Die wohl ansehnlichste Aktion der ersten Hälfte kam nach 36 Zeigerumdrehungen. Mit dem Vorteil im Rücken traute sich Conor Murray einen Boxkick ins Malfeld zu setzen - dieser wurde von Robby Henshaw gefangen und vermeintlich abgelegt. Doch Springboks-Kapitän Siya Kolisi rettete gegen Henshaw mit einem großartigen Tackle und entriss Henshaw die Kontrolle über das Leder. Anstatt sieben Punkte für die Lions, gab es wieder nur drei für den Kick über die Stangen: 9-6 für die Lions.

Nach der Pause zeigten sich dann aber die Boks weitaus dominanter und zeigten endlich auch Mal spielerisches Können. Verbinder Handre Pollard bediente Außen Makazole Mapimpi mit einem tollen Cross-Kick zum ersten echten Versuch der Partie. Eine Viertelstunde später dann der zweite Streich: Gedrängehalb de Klerk setzte tief in der 22 einen schönen Grubber-Kick hinter die Linie, den Lukanyo Am (je nach Sichtweise) ablegte, oder eben auch nicht.

Die Boks hatten den Lions tatsächlich den Zahn gezogen - Handre Pollard machte mit Straftritt vier und fünf endgültig den Deckel drauf und erhöhte auf 27:9, was sicherlich nicht ganz den Kräfteverhältnissen entspricht. Immerhin gibt es damit Spannung und ein Entscheidungsspiel am nächsten Samstag.

Aus Fan-Sicht bleibt zu hoffen, dass beide Teams positiveres Rugby spielen und die Unsportlichkeiten unterlassen. Aktuell wird gegen sechs Spieler ermittelt - einige Aktionen könnten also noch mit einer Sperre belegt werden. In der britischen Presse wird derweil gefordert, dass Coach Warren Gatland seine Spieler von den taktischen Fesseln befreien solle - bisher war in den beiden Länderspielen kaum ein Ball bis zu den Außen gelangt.

Das wäre definitiv wünschenswert, jedoch ist zu befürchten, dass Gatland umso mehr auf die brutale Sturmkick ohne jegliche Kreativität setzen wird, die immerhin im ersten Spiel von Erfolg gekrönt wurde.

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