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Der Konkurrenz erneut enteilt: Fidschi verteidigt Olympia-Gold in Tokyo
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Mittwoch, 28. Juli 2021

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Erneut bei Olympia nicht zu schlagen - das Team aus Fidschi.

Mit einem seltenen Straftritt endete das olympische Rugby-Turnier der Herren. Topfavorit Fidschi sicherte sich mit all der Klasse, die die Männer von Gareth Baber regelmäßig aufs Feld zaubern, den verdienten Olympiasieg von Tokyo. Es war vielleicht nicht ganz das Märchen von Rio, aber dennoch großartige Werbung für unseren Sport. So viel Spielfreude, Härte und gleichzeitig Fairness - die Flying Fijians sind großartige Botschafter für unseren Sport.

 

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Der Triumph der Siebener-Cracks aus dem Inselreich Fidschi fühlte sich nicht mehr so überwältigend an, wie das Rugby-Märchen von Rio. Zu groß war die Erwartungshaltung an den Titelverteidiger, zu überlegen das Team von Gareth Baber und ja - die leeren Ränge in Tokyo, wo normalerweise jeden Tag 50.000 Fans dem Geschehen beigewohnt hätten, machten dieses Turnier ein wenig zu einer sterilen Angelegenheit.

Dennoch: Dieses Team ist und bleibt ein Aushängeschild unseres Sports. Die gerade für Neulinge (wie den ARD-Kommentator heute Morgen) unaussprechlichen Namen, die teils wilde und meist unkonventionelle Spielweise, die bescheidenen Athleten mit ihren kleinen Gesten - Fidschi ist Siebener und Fidschi hat diese Medaille verdient.

Die All Blacks 7s sind der komplette Gegenentwurf zu Fidschi - taktisch diszipliniert, mit einem klaren Gameplan und dabei sicherlich mit weniger Flair. Dass dies durchaus reichen kann, um die Insel-Rugger zu schlagen, bewiesen sie nicht zuletzt im WM-Halbfinale 2018 von San Francisco, als die AB7s mit 22-17 Fidschis Titelträume beendeten.

2019 vor den Oktoberfest 7s erklärte Fidschi-Coach Baber was sein Team so besonders macht: Familie, Glaube und die Rugby-Verrücktheit von Geburt an

Aber heute konnte es nur einen Sieger geben, diesen Eindruck hatte man von Minute eins des Finales. Derenalagi und Maquala punkteten in ganz schneller Folge - dabei profitierten die Fidschianer von ihre Luftüberlegenheit bei den Ankicks und ihrer physischen Härte an den Kontaktpunkten.

Zwar konnte Neuseeland-Veteran Scott Curry zwischenzeitlich mit seinem bereits fünften Versuch der K.O.-Phase verkürzen, doch noch vor der Pause erhöhte Wainiqolo mit einem Super-Solo auf 19:5 - über 50 Meter und durch zwei versuchte Tackles brach der Fidschi-Speedster - es drohte ein einseitiges Finale zu werden.

Rund um die Pause hatten die All Blacks dann aber ihre beste Phase und kamen mit dem Pausenpfiff durch Sione Molia noch Mal auf einen Versuch ran, nachdem sich dieser durch gleich mehrere Tackles boschte. Durchgang zwei blieb lange eng, doch dann setzte sich die Klasse Fidschis durch.

Der Stolz einer Nation: Das Siebener-Team Fidschis

Mit ein wenig mehr als zwei Minuten entschied „the tank“ Tuivaka das Spiel, der auch schon bei den Oktoberfest 7s 2019 für Fidschi durch die Abwehrreihen geprescht war. Den letzten Straftritt zelebrierte Fidschi dann und kickte ihn als Strafkick durch Nacuqu an den Innenpfosten und von da rein ins Glück.

Fidschi hatte sich mit einer souveränen Final-Leistung erneut den Olympiasieg gesichert. Die Tränen flossen auch bei diesem Team, das bis auf Jerry Tuwai keinen Rio-Veteranen enthielt. Diese Tiefe im Kader der Flying Fijians ist emblematisch für das Rugby-begeisterte Inselreich im Pazifik - Fidschi hätte auch mit einem B- oder C-Team noch eine Medaille holen können.

Das Finale in voller Länge

In Fidschi wurde spät in der Nacht ausgiebig gefeiert - trotz Ausgangssperre. Denn aktuell wird die arme Inselnation von der Delta-Variante heimgesucht, nachdem die Pazifik-Staaten lange von Corona verschont geblieben waren. Ob den Rugby-Helden ein Empfang wie 2016 gemacht werden kann, ist leider fraglich.

Ebenso beeindruckend war die Leistung der Argentinier, die sich im kleinen Finale gegen Großbritannien noch Bronze sicherten. Ihre Gesänge von den Rängen waren noch während des Finales zu hören - so groß war die Freude bei den Gauchos.

Das nächste ganz große Highlight wird die Siebener-WM in Kapstadt 2022 sein. Dann könnte auch unser DRV-Wolfpack im Konzert der ganz Großen mitspielen - die EM-Serie im kommenden Jahr dient als Quali-Runde.

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