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Der gerechte Lohn für harte Arbeit - World-Series-Traum wird Realität
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Mittwoch, 21. Juli 2021

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Bereits in zwei Monaten geht es für unser Wolfpack gegen die Weltspitze. Foto (c) Perlich

Gut zehn Jahre ist es her, dass im deutschen Rugby die Chancen des olympischen Status der Siebener-Variante erkannt wurden und die schnelle Spielart des Rugby mit Hilfe der öffentlichen Hand intensiver gefördert wurde. Seitdem hat sich das DRV-Wolfpack Schritt für Schritt bis in die erweiterte Weltspitze vorgearbeitet und mit dem EM-Titel 2019 auch erstmals einen Kontinental-Titel für den deutschen Verband geholt. Die Generation an Spielern, die all dies möglich gemacht hat, wurde jetzt mit der verdienten Einladung zu den ersten beiden Turnieren der World Series in Kanada belohnt. Schon am 18. und 19. wird in Vancouver erstmals seit 2009 wieder ein DRV-Team bei einem World-Series-Turnier antreten.

Das DRV-Wolfpack war gerade nach zweiwöchigem Sommerurlaub aus der Pause zurückgekehrt, um sich umfangreicher und anstrengender Leistungsdiagnostik zum Saisonstart zu unterziehen. Bei unseren Siebener-Jungs hatte man keinen blassen Schimmer darüber, was sich in den letzten Wochen hinter den Kulissen abgespielt hatte.

„Die Nachricht kam völlig überraschend für uns und wir sind alle super glücklich“, so Wolfpack-Kapitän Carlos Soteras Merz im Gespräch mit TotalRugby. Der Stuttgarter betonte aber auch, dass man dem Braten noch nicht so ganz traue, angesichts der noch immer nicht ganz ausgestandenen globalen Pandemie und früherer Enttäuschungen von World-Rugby-Seite aus.

Enttäuschungen und ungerechte Behandlung

Eigentlich hatte sich das DRV-Team sportlich als Europameister 2019 für die beiden darauffolgenden europäischen Turniere in London und Paris qualifiziert, so wie beispielsweise Irland die Jahre zuvor. Doch obwohl dies noch in den Teilnahme-Unterlagen der EM 2019 schriftlich festgehalten war, hatte der Weltverband die Regeln kurzerhand geändert und stattdessen Japan zum Zwecke der Olympia-Vorbereitung eingeladen - die Konsequenz: Kein Twickenham, keine Paris 7s für unsere Jungs.

Dann war die noch die Sache mit der Challenger Series - diese wurde als weiterer Quali-Wettbewerb ohne großen Vorlauf aus der Taufe gehoben - aus der vermeintlichen Quali für das Aufstiegs-Event in Hongkong als Europameister wurde plötzlich nur noch ein Ticket für eine zusätzliche neugeschaffene Quali-Runde mit 15 anderen Teams.

Die Canada 7s in Vancouver sind eine riesige Rugby-Party

Die Challenger Series sollte dabei lediglich als Vorquali für das eigentliche Hauptqualiturnier in Hongkong dienen. Unser Wolfpack gewann das erste Turnier in Chile und schlug auf dem Weg dahin den vermeintlichen Topfavoriten Japan im Halbfinale. Beim zweiten Turnier in Uruguay dann ein Ausrutscher im Viertelfinale gegen Chile - Japan gewann und wurde völlig überraschend zum Aufsteiger deklariert.

So gesehen ist die Einladung als Gast-Team für die verkürzte World-Series-Saison, die dieses Jahr sechs Turniere umfassen wird, nur gerecht - zumindest als Ausgleich für die verpassten Paris und London 7s. Das erste von zwei Turnieren in der faszinierenden Westküsten-Metropole Kanada gegen die besten Siebener-Teams der Welt ist dabei sicherlich nicht die schlechteste Wiedergutmachung. Seit der Erstausgabe 2016 haben sich die Vancouver 7s zu einem großartigen Rugby-Fest entwickelt.

2020, beim letzten regulären Turnier vor der Pandemie, strömten pro Tag rund 40.000 Zuschauer in den BC Place, die verschließbare Arena im Herzen der Millionen-Metropole am Pazifik. Die genaue Zuschauerzahl ist für das diesjährige Event noch nicht festgelegt, jedoch erfolgt ein wichtiger Öffnungsschritt der Provinz British Columbia zwei Wochen zuvor. Das zweite Turnier im Commonwealth Stadium von Edmonton in der Woche darauf, darf von über 30.000 Zuschauern besucht werden.

Deutsche Fans können höchstwahrscheinlich einreisen

Pünktlich hat die kanadische Regierung vorgestern verlautbaren lassen, dass vollständig geimpfte Touristen aus Drittländern ab dem 7. September wieder ins Land einreisen dürfen (https://www.cbc.ca/news/politics/ottawa-border-measures-reopening-1.6107988). Bisher hatte es eine vollständige Einreisesperre für ausländische Staatsbürger gegeben, doch mit Kanadas sehr hoher Impfquote von knapp 71% (51% der Gesamtbevölkerung ist zweifach geimpft) will das Land seine Grenzen bald wieder für Touristen öffnen.

Besonders wenn Kanada punktet kommt unter den 40.000 im BC Place bei den Vancouver Sevens Stimmung auf

Karten für beide Wettkampftage in Vancouver am 18. und 19. September in der günstigsten Kategorie mit freier Platzwahl sollen 119$ CA kosten, was mit aktuellem Umtauschkurs knapp 80€ entspricht. Auf der Webseite wurde bereits der morgige 22. Juli als Voverkaufsstart angegeben (nun wird man allerdings auf später vertröstet), genauso für die 7s in Edmonton in der Woche darauf. Dort sollen die günstigen Eintrittskarten 99$ CA kosten, also etwa 66€.

Extra-Motivation auf dem Weg zur WM 2022 in Kapstadt

Für das DRV-Wolfpack werden die beiden Turniere Ende September noch Mal zusätzliche Motivation sein, auch weil die Events schon in rund zwei Monaten stattfinden. „Wir sind alle heiß“, so Kapitän Soteras Merz. Auf dem Weg zur möglichen WM-Quali im kommenden Jahr und der endgültigen World-Series-Quali könnten die beiden Turniere ein unglaublich wichtiger Schritt sein. „Wir hoffen insgeheim darauf, dass es nicht die letzten Turniere sein werden“, wie der Wolfpack-Kapitän mit viel Selbstbewusstsein betont.

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