Im Rahmen des Länderspiels zwischen Deutschland und Georgien fand am Samstag auch eine DRJ-Arbeitstagung in den Räumen der RGH statt. Die eigentlichen Themen der Veranstaltung, Vorstellung des Strategieplanes des DRV und der Wild-Akademie sowie Feedback zum einheitlichen Passwesen, standen dabei aber nicht wirklich im Vordergrund.
Vielmehr wurde eine Powerpoint-Präsentation der Wild-Akademie (WRA) durch deren Trainer Murray vorgelesen, die man auch so auf deren Internetpräsenz finden kann. Die Übersetzung ins Deutsche erfolgte durch Alex Wiedemann vom HRK, der Mitarbeiter der Akademie ist.
Anwesend waren 11 Teilnehmer aus fünf Landesverbänden und 8 Vereinen, namentlich aus Niedersachsen (4 Teilnehmer vom NRV, der NRJ, DSV 1878 und Victoria Linden), Baden-Württemberg (Handschuhsheim und RGH), Hessen (Heusenstamm), Brandenburg (RVB und RU Hohen Neuendorf), Stuttgart, sowie Vertreter der DRJ (Manfred Krüger, Elke Bayer, Paul Günther). Diese erfuhren also, dass sich die WRA aus den erwirtschafteten Überschüssen des Stiftungskapitals von Herrn Dr. Wild finanziert. Sie ist nicht zeitlich gebunden und will den Vereinen die Spieler nicht wegnehmen. Eine Anmerkung hierzu: Dass den Bundesligavereinen durch die Entsendung von WRA-Spielern in die Sharks-Akademie nach Durban im Frühjahr wichtige Leistungsträger im Meisterschaftsendspurt fehlen werden, ist denen erst jetzt aufgefallen.
Der NRV-Vorsitzende Achim Behring-Scheil hat daraufhin vorgeschlagen, den Strategieplan und weitere Infos von diesem Tag zurück in die Landesverbände zu nehmen und zu diskutieren. Hierfür hat er auch gleich nach Niedersachsen eingeladen.
Bundestrainer Peter Ianusevici wollte im Anschluss den Strategieplan dann auch vorstellen, leider mussten die Teilnehmer aber um 13 Uhr den Saal bei der RGH verlassen, weil dieser gebraucht wurde. Insgesamt kann man also sagen, dass die Veranstaltung wenig bis keine Neuerungen gebracht hat.
Ein Teilnehmer sagte danach: “Wenn ich nur wegen des Workshops nach Heidelberg gefahren wäre, hätte ich mir meine Kosten erstatten lassen! Zum Glück gab es noch das Länderspiel.”
Dass am gleichen Wochenende übrigens auch ein Lehrgang der deutschen U18-Auswahl stattfand, war übrigens nirgends im Internet zu lesen. Leider war der DRJ-Pressewart und Jugendwart des Rugby-Fachverbands Sachsen Jens Köhler nicht vor Ort, um von den Geschehnissen zu berichten oder im Vorfeld diese anzukündigen (wofür er natürlich nicht hätte anwesend sein müssen).
Im Großen und Ganzen sollte die DRJ sich Gedanken über das Konzept “Arbeitstagungen” machen, denn auch wenn die Idee dieser Workshops anfänglich sicher gut war, sind die Veranstaltungen doch eher zu einer Lachnummer verkommen. Zum Einen haben die Landesverbände das Angebot nicht angenommen, zum anderen hat der DRV bzw. die DRJ es nicht geschafft, die Notwendigkeit der Veranstaltungen rüberzubringen. Wie auch, wenn z.B. wichtige Posten in der DRJ von Personen bekleidet werden, die man kaum bei irgendwelchen sportlichen Ereignissen im Nachwuchs oder gar beim DRJT antrifft?
Der nächste DRJ-U18-Lehrgang findet übrigens vom 20. bis 22. Februar in Hannover mit Länderspiel gegen die schwedische U18-Auswahl statt. Ob darüber berichtet wird, bleibt aber abzuwarten …
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