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Regeländerungen für die neue Saison: Auch in der Bundesliga gelten experimentelle Regeln
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Dienstag, 13. Juli 2021

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Der Kickout von der eigenen Mallinie ersetzt teilweise den 22er-Dropout. Foto (c) Perlich

Der Countdown zum Start des Ligabetriebs läuft. Keine acht Wochen mehr, dann startet die Rugby-Bundesliga und die anderen Ligen in Deutschland. Viele Rugger hierzulande werden sich nach langer langer Pause nicht nur an das Gefühl gewöhnen, wieder um Punkte auf dem heiligen Rugby-Rasen zu spielen, sondern auch an einige neue Regeln. Das hat der Verband der Unparteiischen SDRV nun noch einmal betont.

Denn mit der neuen Saison greifen auch die Global Law Trials, also die experimentellen Regeln in einigen Bereichen, die beibehalten werden sollen, sofern das Experiment nach der Saison von den Regelhütern als erfolgreich gewertet wird. Einige von diesen sind Fans des Südhemisphären-Rugbys bereits bekannt. Jetzt werden diese auch hierzulande Gültigkeit haben.

Der 50 / 22 Kick

Die Regel: Kickt ein Spieler den Ball aus der eigenen Hälfte so ins gegnerische Territorium, dass dieser nach mindestens einmaligem Aufkommen ins Seitenaus innerhalb der 22 rollt, bekommt die kickende Mannschaft Einwurf in die Gasse.

Die Idee dahinter: Mit dieser Regel, die aus dem Rugby League adaptiert ist, sollen verteidigende Mannschaften gezwungen werden, das Hinterfeld mit einem Verteidiger mehr abzudecken. Das wiederum soll Platz für angreifende Teams schaffen.

Der Mallinien-Dropout

Die Regel: Wird ein Spieler im gegnerischen Malfeld hochgehalten, gibt es künftig kein Fünf-Meter-Gedränge, sondern einen Dropkick des verteidigenden Teams aus dem eigenen Malfeld. Gleiches gilt bei einem Vorwurf des angreifenden Teams, der im Malfeld landet. Ebenso wenn der Ball per Kick ins Malfeld befördert wurde und totgelegt wurde.

Die Idee dahinter: Der Mallinien-Dropout nach Hochhalten soll gute Verteidigung belohnen und das Pick and Go vor der Linie unattraktiver machen. Gleiches gilt für den Vorwurf ins Malfeld. Die Regel den 22 Dropout bei totgelegtem Ball zu ersetzen wiederum hilft der angreifenden Mannschaft.

Den Dropout aus dem Malfeld kennt man in Neuseeland bereits seit diesem Februar

Der „fliegende Keil“ / Nur ein Spieler kann sich vorher binden und muss auf den Füßen bleiben

Die Regel: Die Möglichkeit sich vor dem Kontakt zu binden wird eingeschränkt. Der sogenannte Mini-Scrum wird verboten. Dadurch können sich beispielsweise vor dem Pick-and-Go nicht mehr zwei Spieler am Ballträger binden. Künftig darf dies nur noch einer und dieser muss beim Kontakt zwingend auf den Beinen bleiben, sonst wird konsequent Straftritt für die verteidigende Mannschaft gepfiffen.

Die Idee dahinter: World Rugby will hierbei den Tackler schützen, der sich sonst mehreren aneinander gebundenen Angreifern gegenübersieht und einen variableren Angriff vor der Linie fördern.

Neue Regeln bei Cleanouts - mehr Schutz für potenzielle Balldiebe

Die Regel: Künftig müssen Cleanouts weitaus sauberer sein. Die unteren Extremitäten zu attackieren ist genauso verboten, wie den potenziellen Balldieb (Jackler im Englischen) mit einer Krokodil-Rolle oder anderweitig aus der Balance bringen, oder ihn/sie über das Ruck zu ziehen.

Auch wegen dieser Horror-Verletzung von Jack Willis erhalten Balldiebe künftig mehr Schutz

Die Idee dahinter: Mehrere Verletzungen bei wichtigen Spielen, unter anderem die schwere Knieverletzung von Jack Willis beim Six-Nations-Spiel England versus Italien haben das Problem verdeutlicht. Verteidiger, die den Ball im Offenen legal stehlen wollten, wurden unfair attackiert. Sei es von der Seite oder mit Attacken auf die Beine. Allerdings ist es für Balldiebe nun deutlich einfacher Bälle aus den Offenen zu stibitzen, was es den angreifenden Teams schwerer machen wird, schnelle Phasen zu spielen.

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