Faf de Klerk und die Sale Shark wollen ins Premiership-Finale.

Bekanntlich ist nicht jeder Rugby-Fan zugleich Fan des runden Leders, dessen schwarz-rot-goldene Omnipräsenz gerade während der EM wieder neue Höhen erreicht. Wie praktisch ist es da, dass es dieses Wochenende reichlich Alternativen gibt. In Europa gehen die Topligen in die entscheidende Phase, das Endspiel des Rainbow Cups wird in Treviso ausgespielt und ein gewisser Malakai Fekitoa läuft in Monaco erstmals in den Farben Tongas auf.

Halbfinalspiele in Premiership und Top 14

Die Bristol Bears schicken sich in Englands Premiership dazu an, in diesem Jahr eine Runde weiterzukommen und ihren kometenhaften Aufstieg fortzusetzen. Das Star-Ensemble von Trainer Pat Lam war das beste Team der regulären Saison. Spielfreude und Power beschreiben das Team wohl am besten und angesichts der hervorragenden Bilanz soweit verwundert es auch wenige, dass die Bears als Favorit in Halbfinalrunde gehen - zumal sie wegen mehrerer Corona-Fälle bei London Irish die letzte Runde aussetzen konnten und trotzdem die Punkte mitgenommen haben.

Samstag bereits um 14:30 (live bei DAZN) empfangen die Bears daheim im Ashton Gate Harlequins. Da auch die Londoner Gäste für ihre kompromisslos offensive Spielweise bekannt sind, dürfte das erste der beiden Halbfinalspiele das ansehnlichere der beiden sein. Direkt im Anschluss um 17:30 empfängt Titelverteidiger Exeter Chiefs die Sale Sharks in der Grafschaft Devon. Ist im ersten Halbfinale noch viel Spielfreude zu erwarten, muss man hier mit noch mehr brutaler Power rechnen.

Euer Rugby-Wochenende in der Übersicht

Sowohl Sale, als auch Exeter sind für ihre sehr direkte Spielweise bekannt. Seitdem Manu Tuilagi sich von seiner Verletzung erholt hat, ist das bei Sale noch mehr der Fall. Wie viel Spannung diese Partie verspricht, konnte man in der letzten regulären Runde der Saison sehen: Da trafen beide Teams an derselben Stelle bereits aufeinander. Enger hätte das Spiel kaum ausgehen können nach einer Exeter-Aufholjagd in Unterzahl gewannen die Chiefs mit 20-19 daheim. Wenn es an diesem Wochenende wieder dermaßen eng wird, dürfte sich wohl kein Rugby-Fan beschweren.

Parallell zum zweiten Durchgang wird dann im norditalienischen Treviso um 18:30 ein besonderes Spiel angepfiffen. Die Blue Bulls treten bei Benetton an (auch live bei DAZN) - was vor einigen Jahren noch eine sehr exotische Paarung gewesen wäre, dürfte bald regelmäßig zur Realität werden. Denn im eilig zusammengezimmerten Rainbow Cup steht die Finalrunde an. Die Bulls als Sieger der südafrikanischen Runde gegen die Italiener, die dank zweier Siege gegen Zebre sowie einer Corona-bedingten Absage der Ospreys mehr oder weniger ins Finale gerutscht sind - so lautet die Paarung im Stadio Communale der Modestadt.

Was sich zunächst nach einer klaren Sache für das mit Springboks gespickte Team aus der südafrikanischen (Co-)Hauptstadt anhört, könnte weitaus spannender werden, weil genau jene Springbon-Stars eben nicht mit nach Italien reisen. Denn der südafrikanische Verband will wenige Wochen vor Beginn der Lions-Tour keine weiteren Corona-Fälle riskieren.

Semifinale in der Top 14 und Olympia-Repechage in Monaco

Bereits heute Abend startet in Frankreich die Vorschlussrunde der französischen Top 14. Die beiden Champions-Cup-Finalisten Stade Rochelais und Stade Toulousain empfangen jeweils zum Heimspiel. Beide Spiele sind im deutschen Kabel-Fernsehen bei TV 5 mit Original-Kommentar zu sehen. Jeweils um 21 Uhr - dabei spielt La Rochelle heute gegen das Pariser Star-Ensemble von Racing, bevor Titelverteidiger und Champions-Cup-Sieger Toulouse zur besten Samstag-Abend-Fernsehzeit Bordeaux empfängt.

Im Fürstentum Monaco wird derweil am gesamten Wochenende das letzte Ticket für Olympia in Tokio ausgespielt. Das DRV-Wolfpack ist leider nicht dabei, nachdem es 2019 im Vorquali-Turnier von Colomiers nicht zu einer Top-3-Platz gereicht hatte. Für Europa treten Frankreich und Irland - diese treffen auf eine Reihe von Teams, die unser DRV-Wolfpack zuletzt wiederholt schlagen konnte, wie Jamaica, Hongkong und Chile. Jedoch auch auf Mitfavorit Samoa und Tonga - letztere haben sich mit Malakai Fekitoa einen prominenten Überläufer gesichert. Der ehemalige All-Blacks-Innen wird das olympische Schlupfloch nutzen und darf künftig für sein Geburtsland auflaufen.

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