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"Warum sollten wir uns nicht den einen oder anderen Sieg ausrechnen?"
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Geschrieben von Christian Düncher   
Freitag, 13. Februar 2009

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Peter Ianusevici ist seit 17 Jahren für die Auswahlmannschaften des DRV zuständig - (c) Miriam May

Deutschland gegen Rumänien in der EM-Divison 1 – für Peter Ianusevici, den beim Deutschen Rugby-Verband (DRV) für alle Auswahlteams zuständigen Bundestrainer, wird die Partie am (heutigen) Samstag um 14 Uhr im Heidelberger Fritz-Grunebaum-Sportpark eine ganz besondere Begegnung werden.

Der 58-Jährige war einst rumänischer Nationalspieler und führte sein Heimatland 1991 als Trainer in die WM-Endrunde. Deutschland hat hingegen noch nie an einer Rugby-WM-Endrunde teilgenommen. Ianusevici ist aber fest davon überzeugt, dass es spätestens 2015 soweit sein wird.

Peter Ianusevici, schlagen am Samstag zwei Herzen in Ihrer Brust?

Nein. Ich bin mittlerweile seit 17 Jahren für den DRV tätig. In meiner Brust schlägt insofern nur ein Herz. Und das hofft, dass wir am Samstag nach Möglichkeit gewinnen. Keine Frage. Ich habe an meine Zeit in Rumänien zweifelsohne schöne Erinnerungen, aber das ist ein anderes Thema.

Das letzte Duell zwischen Deutschland und Rumänien gab es 1994. Mit Ihnen als Nationaltrainer verlor Deutschland damals in Bukarest mit 6:60. Ist ein solches Ergebnis auch diesmal zu befürchten?

Mit Sicherheit nicht. Ich verschwende auch gar keinen Gedanken an eine Niederlage, sondern beschäftige mich damit, wie wir am Samstag gewinnen können. Ich hoffe, dass es ein enges Spiel wird und wir eine ähnliche Leistung zeigen wie in der ersten Hälfte gegen Georgien, nur diesmal halt bis zum Ende. (Anm. d. Red.: Deutschland unterlag Georgien nach 5:10-Pausenrückstand mit 5:38).

In den 70er Jahren war Deutschland mit Rumänien noch auf Augenhöhe. Wie erklären Sie sich, dass Rumänien in der Folgezeit an allen Weltmeisterschaften teilnahm und fünf Mal Europameister wurde, während Rugby hierzulande zur Randsportart verkam?

Das hat vor allem mit der Professionalisierung des Rugbysports in Rumänien zu tun. Dort gab es viel früher als bei uns hauptamtliche Trainer und Vereine, die als reine Rugbyklubs gegründet wurden. In Deutschland ist die Entwicklung damals hingegen stehen geblieben beziehungsweise ging danach über Jahrzehnte hinweg nur sehr langsam vonstatten. Seit einiger Zeit wird auch bei uns mehr gemacht. Mit dem Potential, das es in Deutschland gibt, ist einiges möglich.

Der Verband hat sich das Ziel gesetzt, spätesten 2015 das erste Mal an einer Rugby-WM teilzunehmen. Für wie realistisch halten Sie dieses Vorhaben?

Ich halte es für sehr realistisch. Man muss sich ja nur mal unsere Leistung gegen Georgien ansehen. Die Georgier waren 2007 bei der WM-Endrunde dabei, und wir waren ihnen keineswegs so deutlich unterlegen wie es das Ergebnis (Anm. d. Red.: 5:38) vielleicht vermuten lässt. Letztlich haben die georgischen Spieler, die in Frankreich auf hohem Niveau spielen, am Ende den Unterschied ausgemacht. Wir sollten uns aber nicht unbedingt an Georgien orientieren, sondern an den Portugiesen, die aus einer kleinen Rugbynation viel machen. Wenn uns das auch gelingt, sind unsere Chancen genauso realistisch wie die von Portugal. Und Portugal war 2007 bei der WM dabei.

Zunächst geht es aber erstmal um den Klassenerhalt in der EM-Division 1. Nach der Auftaktpartie in Madrid gegen Spanien (11:22) hat die DRV-Auswahl auch das erste Heimspiel gegen Rumänien (5:38) verloren. Sind Sie immer noch so sehr vom Klassenerhalt überzeugt wie vor diesen beiden Spielen?

Auf alle Fälle. Rumänien hat vergangene Woche nur mit 19:10 gegen Spanien gewonnen. Und ich denke, wir befinden uns in Reichweite dieser beiden Teams. Warum sollten wir uns nicht den einen oder anderen Sieg ausrechnen? In Madrid haben wir besser gespielt als die Spanier, aber leider zu wenig daraus gemacht. Uns fehlt einfach die Erfahrung, die Punkte einzufahren, die uns nach solchen Leistungen auch zustehen.

Mit dem Abstieg muss sich der DRV dennoch zumindest beschäftigen. Welche Auswirkungen hätte der Schritt zurück in die Division 2?

Das ist, wenn es um die allgemeine Entwicklung des Rugbysports in Deutschland geht, schwer abzuschätzen. Fest steht, dass wir uns in den Jahren zuvor in der Division 2 auch gut entwickelt haben. Wichtig ist aber, dass Ziel „WM 2015“ zu erreichen, und dafür wäre der Klassenerhalt in der Division 1 schon enorm wichtig.

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