Mission Klassenerhalt - Johanna Hacker und die DRV-Siebener-Damen wollen nach dem Aufstieg vor der Pandemie die Klasse halten. Foto (c) Perlich
Für die deutschen Siebener-Frauen beginnt in Lissabon parallel zum Turnier des DRV-Wolfpacks die ebenso zwei Turnier umfassende EM-Saison. Nach knapp zwei Jahren Pause heißt es in Jahr eins nach dem Wiederaufstieg: Klasse halten und zwar um jeden Preis. Auf dem Weg dahin warten direkt an Tag eins des Turniers die Titelverteidigerinnen aus Russland - bereits zuvor könnte das Team von Trainer Max Pietrek gegen ein altbekanntes Team einen entscheidenden Sieg einfahren.
Die Ausgangslage
Das deutsche Team geht als Aufsteiger in die Rugby Europe Championship im olympischen Siebener. Das Ziel kann eigentlich nur Klassenerhalt lauten, nachdem der letzte Ausflug in Europas höchste Spielklasse nur eine Saison lang währte und mit dem direkten Wiederabstieg in die Trophy endete.
Die Anreise in die portugiesische Hauptstadt gestaltete sich bereits den Zeiten entsprechend vergleichsweise mühsam - wobei Hygiene-Maßnahmen mittlerweile zum Alltag geworden sind. Gleich zwei PCR-Test im Vorfeld - einer 24-48 Stunden vor Abreise in Heidelberg, sowie ein weiterer in diesen Minuten am Turnier-Vortag - sollen die Sicherheit aller Beteiligten gewährleisten.
Nationaltrainer Max Pietrek sieht sein Team gut vorbereitet. „Wir hatten eine Covid-entsprechend gute Vorbereitung“, so der ehemalige Bundesliga-Crack des RK Heusenstamm und jetzige Nationaltrainer im Gespräch mit TR. Man sei nach zwei Trainingscamps und Tests gegen die Belgierinnen, die ebenso in Lissabon antreten, guter Dinge - auch wenn die mangelnde Spielpraxis natürlich eine große Unbekannte bleibe.
Der Modus
Drei Dreier-Gruppen bilden das erste EM-Turnier, weswegen alle teilnehmenden Teams zunächst nur zwei Gruppenspiele absolvieren. Für die DRV-Damen bedeutet dies, dass die erste Partie gegen Rumänien schon von entscheidender Bedeutung über den Turnierverlauf sein könnte.
Denn gegen die ebenso in Gruppe A gelosten Russinnen ist das deutsche Team als Aufsteiger krasser Außenseiter - immerhin ist Russland Titelverteidiger aus dem Jahr 2019 und war in den letzten Jahren unter den Top 5 auf der World Series. Das letzte direkte Aufeinandertreffen ging 2018 mit 43:0 an Russland.
Deshalb kommt dem Duell mit den Rumäninnen direkt zum Auftakt des Turniers besondere Bedeutung bei. Bereits in der Aufstiegssaison aus der Trophy in die Championship 2019, waren diese der engste Konkurrent des DRV-Teams. Von zwei Endspielen in der Trophy konnte je eines das DRV-Team und eines Rumänien gewinnen.
Die deutschen Gruppenspiele am Samstag
11:00 Uhr Deutschland - Rumänien
13:00 Uhr Deutschland - Russland
Der ungewöhnliche Modus sieht eine zweite Gruppenphase vor, in der alle erst- zweit- und drittplatzierten Teams in eigenen Gruppen erneut gegeneinander antreten und anschließend die Endplatzierung ausgespielt wird. Ein Sieg über die Rumäninnen dürfte den Platz im Pool der Gruppenzweiten bedeuten und dürfte dann mit einem Mittelfeld-Platz in der Endabrechnung für wichtige Punkte gegen den Abstieg sorgen.
Der deutsche Kader für Lissabon
RK 03 Berlin: Julia Braun
TSV Handschuhsheim: Katalina Bechtel, Annika Nowotny
SC Neuenheim: Steffi Gruber, Lea Predikant, Sarah Gossmann
Heidelberger RK: Johanna Hacker, Zoe Würmli, Sophie Hacker, Lara Bürger
SC Germania List: Katharina Epp, Gesine Adler
Nationaltrainer Max Pietrek hat sich für das erste EM-Turnier für eine Mischung aus erfahrenen Akteurinnen und einer Reihe von EM-Debütantinnen entschieden. Neben erfahrenen Spielerinnen wie Neuenheims Steffi Gruber, findet man so also auch den der Teenagerin Sophie Hacker auf der Kaderliste.
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