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Ex-Azzurri Kapitän Massimo Cuttitta stirbt mit 54 an COVID
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Dienstag, 13. April 2021

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Ex-Azzurri-Kapitän Massimo Cuttitta verstarb in der Nacht zum Montag mit nur 54 Jahren an den Folgen einer Coronainfektion. Foto (c) ItalRugby

Rugby gedenkt seiner Helden und dies war auch am gestrigen Montag nicht anders. Denn mit Massimo Cuttitta ist einer der größten Rugger, die Italien jemals hervorgebracht hat, von uns gegangen. Im Alter von nur 54 Jahren starb der ehemalige Kapitän und Coach der italienischen Nationalmannschaft in Rom an den Folgen einer Coronainfektion. In seiner langen Karriere hatte Cuttitta unter anderem auch für die Harlequins gespielt und war Schottlands Sturmtrainer.

Ohne Cuttitta, den bulligen Erste-Reihe-Stürmer und 22-fachen Spielführer der Azzurri, wäre Italien vielleicht nie Teil der Six Nations geworden. Viele seiner 70 Spiele im Trikot Italiens trugen dazu bei, dass aus den Five im Jahr 2000 Six Nations wurden. Denn die Neunziger waren eine der stärksten Phasen in der Geschichte des Azzurri-Teams. Zunächst der Auftritt bei der WM 1995, mit Cuttitta als Kapitän, bei dem Italien mit einer knappen Niederlage gegen England (20-27) und einem 31-25 Sieg über Argentinien für Aufsehen sorgte.  

Darauf folgten Triumphe wie das 37-22 daheim gegen Irland, das 37-29 in Irland gegen Irland und das 40-32 in Grenobles gegen Frankreich (allesamt 1997) - diese überzeugten die Rugby-Welt damals, dass Italien einen Platz bei den Six Nations verdient habe. Drei Jahre später mit dem Beginn des neuen Jahrtausends war es dann soweit und direkt zum Auftakt konnte Italien mit Cuttitta im Kader Titelverteidiger Schottland in Rom schlagen.

Cuttittas Versuch gegen England bei der WM 1995 - er war ein harter Arbeiter auf dem Feld und ein Gentlemen neben dem Rasen

Jahrelang an Cuttittas Seite - sein Zwillingsbruder Marcelo, der bis heute mit 25 Versuchen in nur 54 Spielen Italiens bester Versuche-Sammler aller Zeiten ist. Bei den Six Nations 2000 hatte der zwei Zentimeter größere Zwilling, der allerdings auf der Außenbahn als Winger zu Hause war, allerdings schon seine zwölfjährige Italien-Karriere beendet.

Schottland war für Bruder Massimo immer eine Herzensangelegenheit. Im Jahre 1990 spielte er sein allererstes Länderspiel mit Italien gegen die Bravehearts in Melrose, ganz nebenbei der Geburtsort des Siebener-Rugbys. Der Triumph gegen Five-Nations-Sieger Schottland beim allerersten Six-Nations-Spiel überhaupt im Jahre 2000 sollte für den nun verstorbenen einer der größten Siege sein.

Später als Trainer sollte es ihn zunächst 2005 nach Edinburgh ziehen, bevor er ab 2009 bis 2015 Sturmcoach der Schotten wurde. Cuttitta hatte sich zunächst als Spieler und dann als Coach einen Ruf als Gedränge-Experte erarbeitet. Er kam aus einer Ära, in der Italiens Gedränge im Welt-Rugby gefürchtet war. So konnte der Ex-Kapitän der Azzurri sein Wissen jahrelang auf internationaler Ebene weitergeben.

Auch in Schottland gedenkt man dem italienischen Scrum-Doktor Cuttitta

Wegen seiner Trainerarbeit in Schottland, die insgesamt mehr als zehn Jahre andauerte, ist die Trauer nun auch in der schottischen Rugby-Gemeinde groß. Cuttitta kämpfte seinen letzten Kampf in einem Krankenhaus in Rom, unterlag aber in der Nacht zum Montag nach schweren Komplikationen, wie die offizielle Verlautbarung des Verbandes erklärt.

In der Statistik der mittlerweile über 114.000 Coronatoten in Italien war Cuttita am Montag nur einer von 331 Toten. Wie auch die 330 anderen Toten hinterlässt er Familie und Freunde, wird um Jahrzehnte seines Lebens beraubt. Doch weder in Italien, noch sonstwo wird der Namen des ehemaligen Azzurri-Kapitäns so schnell vergessen werden. Edinburgh Rugby nannte ihn in seinem Nachruf „einen der ehrlichsten, aufrichtigsten und freundlichsten Menschen“.

Mit den steigenden Impfzahlen wächst auch die Hoffnung auf eine Rückkehr zur Normalität in Europa. Doch zunächst wird wohl auch die Rugby-Gemeinde mehr Verluste, wie diesen erleben.

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