Seit Mitte Dezember 2020 ist klar, wer an der Rugby-WM 2023 in welcher Gruppe spielen wird. Dabei wird es zu einigen Begegnungen kommen, die im Rahmen von Rugby-Weltmeisterschaften schon wahre Klassiker sind. Fidschi, Wales und Australien sind beispielsweise zum vierten Mal innerhalb von nur fünf Austragungen der Rugby-WM in derselben Gruppe gelandet. Ein Klassiker in der Gruppenphase ist auch die Begegnung zwischen Neuseeland und Italien. Nehmen wir uns also die Zeit, um auf diese speziellen Matches etwas genauer einzugehen.
Gruppe A – Neuseeland gegen Italien und Frankreich
Die allererste Rugby-WM fand 1987 in Neuseeland und Australien statt. Das Eröffnungsspiel im Eden Park in Auckland bestritten die All Blacks gegen die Italiener, die bis heute noch nie gegen Neuseeland gewinnen konnten. Die beiden Flügel Craig Green und John Kirwan legten ebenso wie Kapitän David Kirk je zwei Versuche, Verbinder Grant Fox kickte acht Erhöhungen. Mit einem deutlichen 70:6 legten die All Blacks den Grundstein zum ersten WM-Titel. Fortan trafen sich die beiden Teams regelmäßig wieder an Weltmeisterschaften, so 1991 in Leicester, 1999 in Huddersfield, 2003 in Melbourne und 2007 in Marseille. 2019 hätten Neuseeland und Italien in der Gruppenphase in Toyota gegeneinander spielen sollen. Die Partie wurde jedoch wegen eines Taifuns abgesagt und mit 0:0 Punkten gewertet.
Legendär sind an Weltmeisterschaften natürlich auch die Duelle zwischen Neuseeland und Frankreich. In der Gruppenphase haben sich die beiden Großmächte erst einmal getroffen. 2011 entschieden die All Blacks mit Richie McCaw und Dan Carter in ihren Reihen das Gruppenspiel in Auckland mit 37:17 für sich. Neuseeland gegen Frankreich war aber auch schon zwei Mal das Finale. Beide Male waren die All Blacks die bessere Mannschaft. 1999 im Halbfinale in Twickenham und 2007 im Viertelfinale in Cardiff schafften hingegen die Franzosen die Sensation und vermochten die favorisierten All Blacks zu besiegen.
Bei der WM 2023 gehören sowohl die All Blacks als auch die „Bleus“ wiederum zu den Favoriten. Um den neuen Kapitän Charles Ollivon und den wieselflinken Spielmacher Antoine Dupont haben sie eine neue Mannschaft formiert, die die Fans mit einem attraktiven Spiel in den Bann zieht. Die All Blacks sind momentan bei den Sportwetten von Betway mit einer Quote von 3,25 (Stand: 19.03.) allerdings noch immer die Favoriten auf den Titel 2023. Frankreich mit einer Quote von 4,33. Erst auf den folgenden Plätzen folgen die Finalisten von 2019. Englands Quote liegt bei 5,50, die Quote für den amtierenden Weltmeister Südafrika bei 6,00.
Gruppe C – Fidschi gegen Wales und Australien
Fast schon Tradition hat auch, dass an der Weltmeisterschaft Wales gegen Fidschi antreten wird. Die epische Partie von 2007 in Nantes, die mit einem Sieg für Fidschi endete, gilt immer noch als eines der besten WM-Matches aller Zeiten. Der heutige Kapitän von Wales, der unverwüstliche Alun-Wyn Jones, war damals schon mit von der Partie. Auch 2011 in Hamilton, 2015 in Cardiff und 2019 in Oita trafen Fidschi und Wales wieder aufeinander. Sämtliche Duelle endeten mit Siegen für die Waliser. Unter dem neuen Headcoach Vern Cotter ist Fidschi mittlerweile noch ein wenig stärker geworden.
Angereichert wird die Ausgangslage in der Gruppe C durch die Anwesenheit von Australien. Die Wallabies haben sich in der Vergangenheit an der WM immer wieder interessante Duelle mit Wales geliefert. 2007 zeigten Sie Wales schon früh die Grenzen auf, scheiterten dann aber auch schon im Viertelfinale an England. 2011 traf man sich im Spiel um Platz drei und 2015 verteidigten die Aussies teilweise mit nur 13 Mann auf dem Feld heroisch ihre eigene Linie gegen die verzweifelt anrennenden Waliser. Bei der WM 2019 in Japan gelang Wales im Gruppenspiel in Tokio ein bemerkenswerter Sieg über Australien.
Weitere Klassiker im Viertelfinale?
Je nach Ausgang der Gruppenphase könnte es im Viertelfinale zu weiteren traditionsreichen Duellen zwischen Großmächten im Rugby kommen. Begegnungen zwischen Neuseeland und Südafrika sowie Australien und England sind dabei durchaus denkbar. Die All Blacks und die Springboks trafen zuletzt 2019 in Japan erstmals in der Gruppenphase aufeinander. Die All Blacks gewannen zwar jenes Spiel, doch die Springboks wurden als erstes Team Weltmeister ohne alle Partien gewonnen zu haben. England besiegte Australien zuletzt in Japan im Viertelfinale deutlich mit 40:16. Doch vier Jahre zuvor besiegelten die Wallabies mit einem 33:13 in Twickenham das frühe Aus von Gastgeber England. Denkbar ist auch ein Viertelfinale zwischen den Nachbarn England und Wales. Während dieses Duell im Six Nations ein Dauerbrenner ist, traf man sich an einer WM bisher erst dreimal – 2015 in der Gruppenphase sowie 1987 und 2003 im Viertelfinale.
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