NFL-Star will erneut zu Olympia im Siebener, EM-Titelverteidigung für Wolfpack im Sommer
Geschrieben von TotalRugby Team
Dienstag, 23. März 2021
Im Juni soll es endlich losgehen, dann darf unser DRV-Wolfpack den EM-Titel in Georgien und Russland verteidigen. Foto (c) Perlich
Lange war es sehr still geworden in der olympischen Rugby-Variante, die besonders unter der Pandemie und den damit verbundenen Reisebeschränkungen gelitten hatte. Doch so langsam läuft das Geschehen im globalen Siebener wieder an. Der US-Verband verkündete, dass NFL-Star Nate Ebner erneut den Sprung vom American Football ins Siebener versuchen wird. Im Mai geht es mit der World Series weiter und im Juni darf unser DRV-Wolfpack dann voraussichtlich endlich die EM-Titelverteidigung angehen.
In der abgelaufenen Saison hatte Ebner als Special Teamer und Safety der New York Giants alle 16 Spiele der National Football League Saison absolviert. Der Sohn eines Rugbyspielers aus Ohio war erst letztes Jahr von den New England Patriots, mit denen er drei Super Bowls gewonnen hatte, in die größte Stadt der USA gewechselt. Bereits 2016 war er Teil des US-Siebener-Teams und hatte in der Olympia-Vorbereitung in Frankreich auch gegen unsere deutsche Siebener-Nationalmannschaft gespielt.
Allerdings hat Ebner den Platz im Team natürlich nicht garantiert. Er ist nun Teil eines erweiterten US-Kaders von 30 Spielern, die sich mit Blick auf das Turnier in Tokio vorbereiten. Nur zwölf werden es im Endeffekt in diesen schaffen - es dürfte ein knallharter Ausscheidungskampf werden und angesichts der Tatsache, dass das US-Team seit den letzten Spielen enorm an Stärke dazugewonnen hat, wird es für den 32 Jahren nicht einfach.
Er will es noch Mal wissen: Der dreimalige Super-Bowl-Sieger Nate Ebner will wieder in den US-Kader bei Olympia
Doch bereits wurden seine Chancen es in den Kader zu schaffen auf nur „zehn bis maximal 20 Prozent“ taxiert - und zwar vom damaligen und noch immer aktiven englischen US-Coach Mike Friday. Doch Ebner, der ehemalige Jugend-Nationalspieler und College-Star im Rugby, schaffte es nicht nur in den Kader, Coach Friday lobte ihn auch dafür die Standards im Team hochzuhalten und seine Erfahrung aus dem Profi-Football mit einzubringen.
Ebner lief 2016 am Ende bei drei World-Series-Turnieren auf und schaffte es tatsächlich in den Kader für Olympia - trotz zweiter Versuche von ihm in der Gruppenphase bei einer knappen Niederlage gegen den späteren Goldmedaillisten Fidschi und Brasilien reichte es nicht zum Viertelfinale, so dass die US-Boys damals in der Endabrechnung nur zu einem enttäuschenden neunten Platz schafften.
Wo und auf welchen Turnieren sich die US-Boys dieses Mal im Olympia-Vorfeld beweisen dürfen, steht nicht fest. Bis zum Tokio-Turnier im Juli wird die World Series der Männer noch nicht starten, lediglich die Damen haben in Marcoussis auf dem Gelände des französischen Rugby-Leistungszentrums zwei Turniere im Mai vor verschlossenen Türen. Die Herren starten im Oktober in Singapur, bzw. bereits im September in London und Vancouver - diese Termine stehen aber noch unter Corona-Vorbehalt.
Wolfpack darf EM-Titel endlich verteidigen: In Georgien und Russland
Derweil steht nun endlich auf fest, wie es in der Grand-Prix-Series weitergeht. Im Juni stehen zwei EM-Turniere an, vor und nach dem Olympia-Repechage-Turnier, das erneut in Monaco ausgetragen wird. Am 5. und 6. Juni wird sich Europas Siebener-Elite in der zweitgrößten georgischen Stadt Kutaissi treffen, wo auch bereits unsere schwarzen Adler 2019 gespielt hatten. Nach dem Olympia-Qualiturnier von Monaco, wo für Europa Frankreich und Irland antreten, geht es dann am 26. und 27. Juni in Moskau weiter.
Außerdem steht nunmehr fest, dass die britischen Teams England, Wales und Schottland bei der EM und eine Saison lang auf der World Series als Team GB antreten werden. Bei der Rugby Europe Siebener-Serie dürfte es wieder auf ein Modell mit GB I und GB II herauslaufen, angesichts der Spielertiefe der drei Rugby-Nationen. Die World-Series-Events im Herbst, die allesamt nach Olympia stattfinden, sollen dann trotzdem als Großbritannien ausgetragen werden, bevor man im kommenden Jahr wieder zu getrennten Teams zurückkehrt.