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Nach der Absage der RE-Trophy: Adler hoffen auf Spiele im Sommer und Wettkampf im Herbst
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Dienstag, 9. März 2021

Jörn Schröder wird mit dem Ball in der Hand getacklet.
Adler-Kapitän Jörn Schröder im Einsatz gegen Georgien: „Wir gehen mittlerweile alle auf dem Zahnfleisch

Mehr als ein Jahr ist es mittlerweile her, als die deutschen Rugby-Nationalmannschaft zuletzt auf dem Rasen stand. Seit der Niederlage gegen die Schweiz am 29.2. des Vorjahres, ist an eine Rückkehr zum Wettkampf-Rugby nicht zu denken, auch nicht für unsere Adler. Dass die Corona-bedingte Zwangspause weiter anhalten dürfte, war den meisten angesichts der Pandemie-Lage in Europa klar - seit dem Wochenende steht dies nun auch fest (TR berichtete). Die Rugby Europe Trophy wird erst im Herbst mit der Saison 2021/2022 starten. Wir haben uns mit dem Coach und Kapitän über die Perspektiven des Teams unterhalten.

Die Entscheidung von Rugby Europe, die Trophy-Saison 2020/2021 abzusagen, kam für alle Beteiligten wenig überraschend. Schon die Durchführung der Rugby Europe Championship, in der zumindest Spanien, Georgien und Russland unter weitestgehend professionellen Bedingungen agieren, bedeutet für Rugby Europe und die beteiligten Verbände aktuell einen riesigen organisatorischen Aufwand - ohne, dass dabei Zuschauer-Einnahmen in die Kassen gespült werden.

Unzählige Coronatests, die nötige hermetische Abriegelung der Teams von der Außenwelt, die Problematik bezüglich bereits bestehender und drohender Reisebeschränkungen. Adler-Coach Mark Kuhlmann war nicht im geringsten über die Absage-Entscheidung des Kontinentalverbands überrascht. Endgültige Gewissheit gab es für den Adler-Coach und seine Spieler erst gegen Ende der letzten Woche, nachdem man zuvor mehrere Video-Meetings mit den RE-Offiziellen gehalten hatte.

Sofern alles gut läuft, soll das Nationalteam im Sommer wieder trainieren

Kuhlmann hofft nun, wie er im Gespräch mit TR erklärt, ab dem Sommer mit dem Team wieder trainieren und eventuell spielen zu können - je nachdem wie bis dahin die Fortschritte mit der Impfkampagne laufen. „Wir haben als Amateur-Nationen alle dieselben Probleme und können zunächst nur hoffen, dass die Impfungen vorankommen und wir ab dem Sommer zumindest wieder untereinander spielen können“.

Derweil prescht die osteuropäische Konkurrenz vorneweg und will bereits im Sommer vorgezogene Punktspiele austragen, was Rugby Europe bei seiner Entscheidung als Möglichkeit explizit eingeräumt hatte. Jedoch will Kuhlmann seine Spieler mit verfrühten RE-Trophy-Partien nicht unnötig der Gefahr einer Infektion aussetzen. Denn sowohl Polen, als auch die Ukraine haben jeweils eine weitaus höhere Corona-Inzidenz, als wir in Deutschland.

Noch werden sich unsere Adler einige Monate gedulden müssen, bis sie wieder aufs Feld dürfen

Während sich hierzulande in den letzten sieben Tagen auf 100.000 Einwohner gerechnet 68 mit dem Coronavirus angesteckt haben, liegt diese Kennzahl in der Ukraine bei 132,5 und in Polen gar bei 232,7. Zudem müssten deutsche Spieler aktuell noch in Quarantäne, wenn sie aus einem der beiden Ländern zurückkehren. Gleiches würde auch bei Auswärtsspielen bei den weiteren Trophy-Gruppengegner Schweiz und Litauen gelten.    

Erst muss der Ligabetrieb laufen, dann kann das Nationalteam wieder antreten

Als sportliche Voraussetzung sieht Kuhlmann überdies einen regelmäßigen Vereins-Spielbetrieb auf breiter Basis, bevor man auch mit der Nationalmannschaft sportlich wieder auf Augenhöhe antreten könne. Ob dies nun in regionalen Cups, oder einem bundesweiten Wettbewerb stattfände, wäre dabei laut Kuhlmann nicht dermaßen wichtig.

Dann, so der ehemalige Nationalmannschaftskapitän, könnte man mit den Adlern zumindest intern spielen und mit Blick auf die Trophy-Saison aufbauen. Denn auch in den kommenden Monaten will Kuhlmann das Risiko für die Spieler so gering wie möglich halten, da eine Infektion bei einem Spieler für diesen nicht nur eine gesundheitliche Gefahr darstelle, sondern auch im Beruf zu Nachteilen führen könne.

Bis zum Herbst werde wahrscheinlich noch „alles im Fluss“ sein, so Kuhlmanns Einschätzung. Sein Nationalmannschaftskapitän sieht die Sache ähnlich. Im Gespräch mit TR erklärt HRK-Prop und Adler-Kapitän Jörn Schröder: „Ich habe schon damit gerechnet, dass das Ganze noch ein halbes Jahr dauert.“ Er wolle bis dahin nicht zu viel Hoffnung schöpfen, um nicht enttäuscht zu werden.

Denn ein ganzes Jahr ohne Wettkampf-Rugby zehrt auch bei Deutschlands besten Rugbyspielern an den Nerven. „Wir gehen alle ein wenig auf dem Zahnfleisch - Rugby war für uns Nationalspieler immer der Mittelpunkt, jetzt haben wir plötzlich viele freie Wochenenden.“ Bis zum etwaigen Ligastart können sich die Nationalspieler immerhin im Olympiastützpunkt Heidelberg fit halten.

Schröder selbst zieht aber aktuell das HRK-Gym am Harbigweg vor, da er dort alleine trainieren könne. Denn auch für Schröder gilt, dass er sich unter keinen Umständen anstecken will, um keinerlei berufliche Nachteile durch eine Quarantäne zu haben.

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