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Licht am Ende des Tunnels? Perspektiven für den ovalen Ballsport
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Mittwoch, 3. März 2021

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Wie im Herbst 2020, als im Nordosten ein eigener Cup-Wettbewerb ausgespielt wurde, hofft man nun auf regionale Wettbewerbe.

Seit Ende Oktober ruht der Rugbysport hierzulande auf Vereinsebene komplett. Wie das ganze Land ist auch die ovale Gemeinde im Lockdown-Koller und sehnt sich nach einer Perspektive. Angesichts zuletzt wieder leicht steigenden Infektionszahlen, die wohl auf die sich ausbreitende britische Corona-Variante zurückzuführen ist, macht sich Resignation breit. Doch bereits heute am späten Abend könnte es in der Konferenz der Ministerpräsidenten mit der Bundeskanzlerin eine Perspektive für den Amateursport in Deutschland geben.

Der Sport möchte „Bestandteil der Lösung“ und nicht des Problems sein, hatte DOSB-Präsident Alfons Hörmann in einem Positionspapier des deutschen Dachverbands des Sports vor wenigen Tagen erläutert. Bereits im Vorfeld der heutigen Ministerpräsidentenkonferenz hatte sich der DOSB, der immerhin über 27 Millionen Menschen repräsentiert, so in Stellung gebracht.

Dabei solle vor allem der Nachwuchs Vorrang haben, was ja beispielsweise in Berlin schon im Lockdown Light letzten November praktiziert wurde - damals durften Kinder in der Hauptstadt weitertrainieren, während für den Rest bereits die Beschränkungen galten, wegen der auch die bis zu dem Zeitpunkt ausgespielten Regional-Cups beendet werden mussten.

Wie die Perspektive für den Rugbysport in den nächsten Wochen und Monaten aussehen könnte, dürfte schon heute am späten Abend ein wenig klarer sein. Auch wenn der generelle Shutdown bis zum Ende des Monats verlängert werden dürfte, wird die Corona-Linie der Regierung wohl liberalisiert.

Lockerungen oder Öffnungsszenarien könnten noch heute Abend beschlossen werden

Denn die heutige Konferenz der Ministerpräsidenten mit der Bundeskanzlerin, die als Gremium im Kampf gegen die Pandemie zuletzt die entscheidenden Instanz war, könnte sich trotz erneut leicht steigender Corona-Zahlen für Lockerungen und Öffnungs-Szenarien entscheiden. Begründet wird dies mit dem zunehmenden Impffortschritt und der baldigen Verfügbarkeit von Schnelltests in großen Mengen.

Schlussendlich sind in Deutschland einzig und allein die Bundesländer für die Umsetzung fast aller Corona-Maßnahmen zuständig - auch und insbesondere wenn es darum geht, was im Sport erlaubt ist und was nicht. Die Konferenz hat somit eher koordinierende Funktion, um einen allzu komplizierten Flickenteppich im Bundesgebiet zu vermeiden.

In der Beschlussvorlage, die bereits vor der heutigen Ministerpräsidentenkonferenz durchgesickert war, wurden zwei Szenarien für den Breitensport erläutert. Ein strengeres, bei dem erst ab einer Inzidenz von 35 Neuinkfektionen auf 100.000 Einwohner gerechnet Sport in Zehner-Gruppen stattfinden darf und bei sinkenden Infektionszahlen weitere Beschränkungen fallen. Dieses Kriterium erfüllt aktuell kein Bundesland.  

Die liberale Version ermöglicht bereits ab einer Inzidenz von 100 zumindest Kinder- und Jugendtraining bis zum Alter von 14 Jahren. Das wäre laut aktuellem Stand lediglich in Thüringen nicht möglich, alle anderen Bundesländer sind bereits unter dieser Marke. Sinkt die Inzidenz in den darauffolgenden 14 Tagen nach Beginn, wäre auch Kontaktsport im Freien für alle möglich, unter Einbeziehung von Schnelltests.

Dazu dürften Individualsportarten, die an der freien Luft ausgeübt werden, wie Golf und Tennis, wohl eine bevorzugte Behandlung erfahren. Je kontaktlastiger, desto schwieriger stellt sich die Situation dar. Deshalb ist ein Szenario mit festen Zehner-Gruppen, die zunächst ohne Kontakt trainieren, in jedem Fall das wahrscheinlichere.

Die genaue Umsetzung wird aber den Ländern überlassen, was letzten Sommer zu großen Diskrepanzen geführt hatte. Das wiederum erschwerte bereits damals den regionalen Spielbetrieb und dürfte auch bei den ersten richtigen Wettkämpfen 2021 zur Hürde werden.

RBA diskutiert Perspektiven, Grzanna empfiehlt sechs Wochen Mindestvorbereitung

Im RBA hat man Ende Mai als letztmöglichen Termin für den Start einer verkürzten Saison identifiziert, deren Teilnahme freiwillig wäre. Angesichts der Tatsache, dass nach ersten Lockerungen mindestens sechs Wochen Training möglich gemacht werden müssten, scheint dieses Szenario zum jetzigen Zeitpunkt höchst unwahrscheinlich.

DRV Head of Physical Performance Colin Grzanna hofft derweil darauf, dass man bald in vielen Ländern den Wert von 35 Neuinfektionen unterschreitet. Dann, so der studierte Mediziner, könne man relativ bald auf Kontakttraining hoffen.

Jedoch betont Ex-Nationalspieler Grzanna: „An der Empfehlung, die Spieler:innen sechs Wochen auf Vollkontakt vorzubereiten, hat sich aus meiner Sicht nichts verändert nach dem jetzt so langen Lockdown ohne spezifisches Training. Hier muss zwischen allgemeiner Fitness und rugbyspezifischem Conditioning definitiv unterschieden werden.“

Wie es weiter geht, entscheidet sich zum Teil in diesen Stunden in der Ministerpräsidentenkonferenz, schlussendlich aber auch in der Umsetzung der jeweiligen Länder. Eine vollwertige Saison scheint erst im September ein Thema zu werden. Nachdem in Deutschland gestern erstmals 200.000 Menschen an einem Tag geimpft wurden und in den kommenden Wochen eine wahrhafte Impfstoffflut folgen wird, könnte die pandemische Lage es bis dahin möglich machen.

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