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Nicolas Rinklin neuester „Rugby-Profi“ im DRV
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Geschrieben von DRV Pressemitteilung   
Freitag, 22. Januar 2021

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Nicolas Rinklin beim Adler-Spiel gegen die Niederlande. Foto (c) Kessler

Mit Nationalspieler Nicolas Rinklin hat der Deutsche Rugby-Verband seit kurzem den nächsten Sportsoldaten und damit einen weiteren „Rugby-Profi“ in seinen Reihen. Der 24-Jährige hat in den letzten Jahren einen rasanten sportlichen Aufstieg hingelegt, auch wenn seine bisherige Laufbahn durchaus nicht geradlinig verlief und er lange Zeit unter dem Radar flog.

Der in Freiburg geborene und aufgewachsene Rinklin kam erst als 15-Jähriger und praktisch durch Zufall zum Rugbysport. „Ich hatte 2011 mal die Rugby-WM in Neuseeland im TV eingeschaltet und fand das spannend“ erzählt er. „Danach habe ich herausgefunden, dass es an meinem Internat im Schwarzwald eine Rugby-AG gibt und habe dort zweimal die Woche ein bisschen gespielt.“

Dieses Internat im Schwarzwald hat allerdings eine Partnerschule in Irland, und die Austauschschüler von dort sagten dem interessierten Nicolas: Wenn du es ernst meinst mit dem Rugby, musst du nach Irland gehen und dort spielen. Gesagt, getan. Nach Abschluss der zehnten Klasse wechselte Rinklin auf die gleiche Schule, in der auch Sebastian Fromm seine ersten Rugbyerfahrungen auf der grünen Insel gemacht hat. „Dort habe ich mich recht schnell in die 1. Mannschaft gespielt, und wir haben sogar das Meisterschaftsfinale erreicht. Und dann bot man mir ein Stipendium über zwei Jahre in Leinster an, wo ich dann auch für die U20 gespielt habe.“

Abgesehen von zwei Spielen in Baden-Württembergs U16 unter Coach Jan Ceselka zuvor, war Rinklin den Rugby-Verantwortlichen in Deutschland bis dahin noch gar nicht richtig aufgefallen. Nun jedoch war der dynamische und explosive Spieler auf dem Radar und schaffte sogar den Sprung in den Kader für die U20-EM 2015 in Portugal.

Doch als er ein Jahr später wieder nach Hause kam, legte er ein Jahr Findungsphase und ohne Rugby ein. „In Leinster hatte ich gesehen, welchen Aufwand es neben einem Studium bedeuten würde, auf höchstem Niveau Rugby zu spielen. Das hat mich zu diesem Zeitpunkt eher abgeschreckt“, gesteht Rinklin ein. Doch schnell wurde ihm auch klar, dass es ohne Rugby nicht geht für ihn. In der Folge absolvierte er einige Spiele in Freiburg, wechselte für eine Saison zum RC Rottweil, bevor der SC Neuenheim auf ihn aufmerksam wurde. „Bis dahin habe ich meine Trainingspläne nahezu allein geschrieben und mich selbst trainiert“, so Rinklin, der unterdessen auch einige Trainerlizenzen erworben hatte.

Nun ging es aber recht schnell: 2019 debütierte er bei den Schwarzen Adlern. Zunächst war er, wie schon in Leinster, als Erste-Reihe-Stürmer eingeplant. In Freiburg und Rottweil wurde Rinklin aber auch schon als Innendreiviertel aufgestellt. Aufgrund seiner Explosivität und Schnelligkeit entschieden sich die Coaches damals, ihn als Nummer Acht einzusetzen. Mit Erfolg: Der heute 24-Jährige hinterließ nachhaltig Eindruck und machte schnell auch im deutschen 7er-Kader erste Gehversuche. Ich hatte eigentlich schon früh den Traum, Rugby professionell betreiben zu wollen, wollte auch immer das Beste für mich herausholen.“

Unterdessen hatte Rinklin ein Duales Studium der Ernährungswissenschaften gestartet, absolvierte parallel eine Ausbildung in einem Fitnessstudio. Weil aber das Pensum an Rugby immer mehr stieg, ließ sich zweiteres allerdings nicht mehr problemlos realisieren. Um seinen Bachelor allerdings Ende 2020 ordentlich abschließen zu können, sprang der DRV für etwas mehr als ein halbes Jahr als Ausbildungsbetrieb ein. „Das war nur möglich, weil der BSP Heidelberg in puncto Infrastruktur und mit der dualen Karriereberatung mittlerweile hervorragend aufgestellt ist und die Beziehungen zum OSP ausgezeichnet sind“, hebt Alexander Widiker, Leiter des Bundesstützpunkts und zugleich Rinlins Ausbilder. „Nicolas ist einer von bereits vielen Athleten, für die dort individuelle Lösungen gefunden werden konnten, um die berufliche Karriere und die als Nationalspieler unter einen Hut zu bringen.“ Nun also profitierte Rinklin davon und bekam zuletzt einen der nun bereits zwölf Plätze bei der Sportfördergruppe der Bundeswehr, wo er aktuell seine Grundausbildung absolviert.

„Nicolas ist ein sehr auffälliger Athlet, ist sehr ambitioniert und motiviert“, beschreibt Alexander Widiker den neuen Rugby-Profi. „Er hat beinahe perfekte Voraussetzungen, ist auch noch recht jung. Wir erhoffen uns viel von ihm für die Zukunft.“

Ambitioniert sind auch die Ziele, die Rinklin selbst formuliert: „Olympia ist natürlich das große Ziel! Und der Weg in die World Series. Die Jungs haben zuletzt ja bereits an der Weltspitze angeklopft. Ich hoffe, dass ich da künftig meinen Beitrag dazu leisten kann, dass wir unsere Ziele erreichen.“ Grundsätzlich hat er auch weiter große Lust, 15er-Rugby zu spielen. Ob, wie und vor allem wann sich das wieder realisieren lässt, ist, wie vieles, aktuell noch offen.

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