Als Teenager bei den ganz Großen - Anton Segner trainiert aktuell in Christchurch mit Neuseelands-Top-Team Crusaders. Foto (c) Crusaders
Während Rugby-Deutschland weiter im winterlichen Lockdown erstarrt, schwitzt einer seiner talentiertesten Sprösslinge gerade am anderen Ende der Welt im neuseeländischen Hochsommer. Anton Segner absolviert aktuell mit den Crusaders aus Christchurch die achtwöchige Saisonvorbereitung. Für den jungen Deutschen in erster Linie eine riesige Gelegenheit, sich den Coaches des legendären Teams zu präsentieren und eventuell einen Platz im Kader für die Saison im Super Rugby Aotearoa zu ergattern.
Neu ist die Umgebung im Trainingszentrum der Kreuzritter für Anton Segner wahrlich nicht mehr. Schon im letzten Jahr durfte der Frankfurter beim Pre-Season-Training des erfolgreichsten neuseeländischen Teams der Geschichte zwei Wochen lang mitmachen. Dürfte er damals, frisch aus der Schule, noch von den Stars um ihn herum beeindruckt gewesen sein, ist dies für den Flanker mittlerweile Routine.
Im späteren Saisonverlauf 2020, als er sich dann im Mitre-10-Cup ins Tasman-Team spielte, dürfte sich diese Erfahrung bezahlt gemacht haben. Dieses Jahr sind daraus acht geworden, denn Segner macht die gesamte Vorbereitung des amtierenden Meisters mit.
In knapp fünf Wochen steht für die ‘Saders das erste Saisonspiel im rein neuseeländischen Super Rugby Aotearoa an. Gegner wird niemand geringeres sein, als der Nachbar und Erzrivale Highlanders. Bereits zwei Wochen vorher treffen die einzigen beiden Teams von Neuseelands dünnbesielter Südinsel aufeinander. Bei diesem Spiel könnte Anton Segner bereits mitwirken und erstmals für die Crusaders auflaufen. Ein Highlanders-Star, den Segner nur zu gut kennt, könnte dann auf der anderen Seite stehen: Flanker Shannon Frizzell ist wie Segner auch, bei den Tasman Mako im Mitre 10 Cup unter Vertrag.
Bis dahin bleiben ihm noch zwei Wochen harte Konditionsarbeit an der Seite von All-Blacks-Stürmern wie Sam Whitelock, Scott Barrett oder Joe Moody. Einzig der Kader für die dritte Sturmreihe, in der Segner daheim ist, liest sich nicht derart übermächtig wie einst. Zwar sind mit Segners Tasman-Teamkollege Sione Havili, Tom Christie und Cullen Grace drei hochtalentierte junge Flanker im Kader, doch zur einstigen Mannschaft des Abo-Meisters mit McCaw, Read und Taufua fehlt noch ein wenig.
Anton Segner will bei den Crusaders in ganz große Fußstapfen treten
Für Segner könnten dies gute Nachrichten sein, denn bisher ist ihm noch kein Platz im Super Rugby sicher. Das ist an sich nichts ungewöhnliches, schaffen viele junge Talente es erst nach mehreren Spielzeiten Mitre 10 Cup auf das höhere Super-Rugby-Niveau. Doch Segner konnte bisher fast jede Hürde früher, als gewöhnlich nehmen. Sollte sich Segner noch ein wenig gedulden müssen, wäre alles andere, als ein Beinbruch. Immerhin feiert Segner erst in über einem halben Jahr seinen 20. Geburtstag.
In diesem Jahr werden Australien und Neuseeland zunächst ihre eigenen Super-Rugby-Wettebwerbe parallel zueinander von Ende Februar bis in den Mai austragen - am Ende der zehn Runden wird es ein Finale der beiden bestplatzierten Teams geben. Im Anschluss spielen die australischen und neuseeländischen Teams in einem Trans-Tasman-Wettbewerb gegeneinander, der mit dem Finale am 19. Juni endet.
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