Countdown zur WM 2023: Die World-Cup-Gruppen sind ausgelost
Geschrieben von TotalRugby Team
Montag, 14. Dezember 2020
2007 gewannen die Springboks im Pariser Stade de France. 2023 führt der Weg des Titelverteidigers über Irland und Schottland.
999 Tage sind es noch bis zum Auftaktspiel der Rugby-WM 2023 in Frankreich am 8. September 2023. Was wie eine wie eine halbe Ewigkeit erscheint, vergeht im modernen Rugby relativ fix. Heute wurden in Paris in Anwesenheit von Präsident Macron die Gruppen für das zweitgrößte Sport-Event der Welt von französischen Prominenten ausgelost. Gastgeber Frankreich trifft schon in der Gruppenphase auf die All Blacks. Für die Wallabies, Wales und Fidschi gibt es dagegen ein Déjà-Vu. Unsere schwarzen Adler können sich nicht mehr für das Turnier im Nachbarland qualifizieren.
Es soll die größte und spektakulärste WM aller Zeiten werden, das Turnier soll alle Zuschauerrekorde brechen und ganz nebenbei World Rugbys Konten füllen. In Frankreich ist der Startschuss in die heiße Phase der WM-Vorbereitung gefallen, wie FFR-Präsident Bernard Laporte heute in Paris bei der Auslosung der WM-Gruppen für das WM-Turnier in knapp drei Jahren erklärte. Dabei bekommen es die Gastgeber, wie bereits bei der letzten Heim-WM 2007, mit den All Blacks zu tun. Eine lange WM-Rivalität setzt sich damit fort.
Ein Raunen ging durch den Saal, als Starkoch Guy Savoy Neuseeland in die Frankreich-Gruppe loste. Außerdem werden Italien, Amerika 1 und Afrika 1 in derselben Gruppe wie der Gastgeber sein. Mit den USA könnte also ein weiterer Stolperstein in die Gastgeber-Gruppe geraten. Zwölf Teams sind bereits Dank einer Platzierung unter den Top drei in der Gruppenphase der letzten WM in Japan bereits für das nächste Turnier qualifiziert. Weitere acht können sich noch ein Ticket für die WM sichern.
Ob sich die Geschichte wiederholt? Lange Jahre war Frankreich der WM-Angstgegner der All Blacks
Das ultimative Déjà-vu
Einer der heißesten Favoriten auf die Quali sind die Georgier, die der erste Anwärter auf den Platz als Europa 1 sein dürften. Sollten es die Lelos wieder direkt über die Rugby Europe Championship zur WM schaffen, käme es dort zum ultimativen Déjà-vu: Australien, Wales, Fidschi und Georgien würden wie bereits 2019 in Japan aufeinander treffen. Zusammen mit dem Gewinner des Repechage-Turniers, sofern dieser Uruguay sein sollte, hätte man eine exakt gleiche Gruppe wie im Land der aufgehenden Sonne.
Australien, Fidschi und Wales treffen damit seit 2007 zum vierten Mal bereits in der Gruppenphase aufeinander. Dabei waren die Waliser aufgrund ihres Halbfinaleinzugs dieses Mal in der Top-Gruppe, gemeinsam mit Südafrika, England und Neuseeland. Schon ein Jahr nach der WM wirkt diese Einteilung angesichts der epischen Formkrise der Waliser ein wenig suspekt.
Die Gruppen bei der WM 2023
Gruppe A
Gruppe B
Gruppe C
Gruppe D
Neuseeland
Südafrika
Wales
England
Frankreich
Irland
Australien
Japan
Italien
Schottland
Fidschi
Argentinien
Amerika 1
Asien/Pazifik 1
Europa 1
Pazifik 1
Afrika 1
Europa 2
Repechage-Sieger
Amerika 2
Eigentlich hätte das Ranking nach den November-Länderspielen zur Einteilung der Setzliste herangezogen werden - jedoch nehmen mit Japan und Südafrika zwei Top-Ten-Teams Corona-bedingt in diesem Jahr gar nicht erst an internationalen Wettbewerben teil, weswegen man die WM-Resultate aus dem letzten Jahr zur Einteilung heranzog. Bei World Rugby hat man bereits angekündigt, die Auslosung zur übernächsten WM 2027, deren Ausrichter im Mai 2022 bekannt gegeben wird, deutlich näher am Turnier stattfinden zu lassen.
Titelverteidiger Südafrika trifft in seiner Gruppe auf Schottland und Irland, sowie einem besten Qualifikanten aus dem Pazifik-Raum, höchstwahrscheinlich Tonga oder Samoa. England bekommt es mit Argentinien und Japan zu tun, sowie dem stärkeren der beiden noch zu qualifizierenden Pazifik-Teams.
Ticketverkauf startet im März 2021
Unsere schwarzen Adler, die 2018 noch knapp an der Quali für die WM in Japan gescheitert waren, können sich bereits nicht mehr für das Turnier im Nachbarland qualifizieren. World Rugby hatte den Quali-Pfad im Juni dieses Jahres erklärt und damit war klar, dass Deutschland bereits seine (theoretische) Chance verwirkt hat (TR berichtete).
Für die deutschen Rugby-Fans dürfte das Turnier dennoch ein Highlight werden. Bereits zur WM in Japan hatten sich einige hundert deutsche Rugby-Fans aufgemacht, trotz der hohen Kosten und der langen Anreise. Nach Frankreich dürfte es Tausende deutsche Anhänger des ovalen Leders ziehen. Einige Spielorte können aus Deutschland sogar mit einer Tagestour erreicht werden. Aachen beispielsweise ist nur gute 2:45 von Lille entfernt, Lyon etwa vier Stunden von Freiburg.
Die Spielorte der WM 2023 in Frankreich
Ort
Stadion
Kapazität
Bemerkung
Paris
Stade de France
80.056
Finale, Halbfinalspiele / WM-Endspiel 2007
Marseille
Stade Vélodrome
67.404
Viertelfinalspiele
Lyon
Stade des Lumières
59.186
Aus Freiburg in 4 Stunden zu erreichen
Lille
Stade Pierre-Mauroy
50.095
Aus NRW in 2,5 bis 3,5 Stunden zu erreichen
Bordeaux
Stade Atlantique
42.115
Saint-Étienne
Stade Geoffroy-Guichard
41.965
Nantes
Stade de la Beaujoire
35.322
Nizza
Stade de la Riviera
34.615
Toulouse
Stade de Toulouse
33.150
Heimat von Rekordmeister Stade Toulousain
Um an die begehrten Tickets zu kommen, sollte man sich früh bemühen. In Japan fanden 99,3% aller Karten schlussendlich ihre Abnehmer. In den Wochen vor dem Turnier gab es nur noch Restkarten für vermeintlich wenig attraktive Spiele zu erwerben. Ab März 2021 beginnt der Vorverkauf mit einer Bewerbungsphase, bei der jeder Fan seine Ticket-Wünsche äußern kann. Die Spiele des Gastgebers, der All Blacks, der Engländer, Iren und Südafrikas dürften mehrfach überzeichnet sein. Auf ein Ticket kommen bis zu zehn Bewerber. Bereits jetzt kann man sich auf der Webseite des Rugby World Cup registrieren (Link).