Rugby ist ein Sport voller Überraschungen. Die Mannschaft, die heute ein Star ist, kann sich schon nach wenigen Spielen schnell am unteren Ende der Liga wiederfinden. Auf der anderen Seite gilt das Gleiche allerdings auch für die Außenseiter - den sogenannten Underdogs. Auch für sie ist es problemlos möglich, innerhalb kürzester Zeit von einem Abstiegsplatz zu einem der Spitzenplätze der Liga zu gelangen. Doch warum ist das so und welche Mannschaften haben so einen Aufstieg schon geschafft? Wir verschaffen im Folgenden ein kurze Übersicht dieser spannenden Sportart.
Rugby noch weitgehend unbekannt in Deutschland
Genau genommen ist Rugby ja bekanntermaßen eine Ursprungsversion des American Football. Was dabei oft vergessen wird ist die Tatsache, dass Rugby vielerorts sogar noch beliebter ist. In manchen Ländern wie Indien oder Australien ist es sogar beliebter als Fußball. Trotzdem ist der Bekanntheitsgrad gerade auch in Deutschland leider noch vergleichsweise gering. In Europa genießt Rugby vor allem in Großbritannien eine große Anhängerschaft, wohingegen hier in Deutschland diese Sportart leider noch ein Schattendasein führt. Doch genau das ist es, was diese Sportart gerade so attraktiv macht. Kenner dieser Sportart bezeichnen sie sicher mit Fug und Recht als eine der schönsten und interessantesten weltweit. Dieses Interesse zeigt sich nicht nur direkt durch die Fans bei den Spielen, sondern auch durch das steigende Interesse der Wettindustrie. So bieten Wettbüros oft extrem gute Quoten bei den Spielen. Die Tatsache, dass auf Rugby Spiele oft nur online Wetten abgeschlossen werden können tut der Begeisterung dabei keinen Abbruch. Im Gegenteil – aufgrund der guten Quoten und den vergleichsweise offenen Spielausgängen bei allen Spielen nimmt die Anzahl an Wetten in diesem Bereich steig zu.
Rugby ist weniger kommerzialisiert und dadurch attraktiver
Für viele Anhänger dieser Sportart ist es ein Riesenvorteil, dass sie gerade in Deutschland noch nicht so kommerzialisiert wurde. Dadurch, dass die Vereine bislang noch nicht so geldorientiert spielen müssen, sind nach Meinung vieler Fans die Chancen in der Liga weitaus ausgeglichener. Dass der Hamburger RC den aktuellen Spitzenreiter Hannover 78 vom Liga-Thron stößt würde unter den Fans des Rugby Sports wohl nur wenig Verwunderung auslösen. Im Vergleich dazu ist es schwer vorstellbar das z.B. im Fußball Schalke 04 den FC Bayern München innerhalb einer Saison von der Tabellenspitze ablöst. Der Grund dafür ist vor allem die finanzielle Schwerkraft des FC Bayern. Diese ermöglicht es ihm Spieler zu kaufen, die andere Vereine nicht bezahlen können. Im Rugby sind die Gehälter bislang noch nicht aus dem Ruder gelaufen, sodass fast alle Vereine in der Lage sind relativ gute Spieler zu kaufen. Das macht Rugby natürlich weitaus interessanter, zumal sich die Tabelle der Rugby-Liga Deutschlandz im Vergleich zum Fußball weitaus weniger statisch präsentiert
Bekannte Außenseiter-Vereine, die den Aufstieg in der Liga schafften
Die Tatsache, dass Rugby ein interessanter Sport ist, zeigt sich vor allem an den Außenseitern, die es geschafft haben, den Weg zur Spitze zu meistern.
Einer dieser Außenseiter war der aktuell amtierende Meister Hannover 78. Er schaffte es von einem der unteren Plätze innerhalb einer Saison direkt an die Spitze der Liga, wo er aufgrund der ausstehenden Spiele wohl auch erst einmal verbleiben wird. Aber wer weiß wie es im nächsten Jahr wieder aussieht? Es ist gut möglich, dass die anderen Vereine die Zwangspause effektiv nutzen konnten und mit verbessertem Training und neuen Taktiken den momentanen Tabellenführer wieder auf die unteren Plätze verweisen. Genau andersherum erging es dagegen dem TV-CfR Pforzheim im Jahr 2016. Zu einer Zeit als er als absoluter Topfavorit für die Tabellenspitze gehandelt wurde, erhielt er eine schon fast historische 0:43 Niederlage. Durch den Sieg des SC Frankfurt wurde Pforzheim plötzlich zu einem Außenseiter, denn die Niederlage erschütterte die Mannschaft dermaßen, dass weitere Niederlagen folgten und der Verein quasi zum Tabellenende durchrutschte.
Beim Rugby bestimmt nicht nur das Geld über Sieg oder Niederlage
Den hier genannten Beispielen lassen sich sicher noch ohne weiteres etliche andere hinzufügen. Für die deutschen Fans dieser Sportart zeigt sich damit ganz klar, dass Rugby noch nicht völlig kommerzialisiert wurde und die Stärke eines Vereins nicht von dem jeweiligen Finanzbudget abhängt. Rugby ist auch weiterhin ein offener, wettbewerbsorientierter Sport, bei dem es vorrangig auf sportliche Leistungen und weniger auf Zuschauereinnahmen und Fernsehrechte ankommt. Somit präsentiert sich die Sportart genauso wie sie auch gespielt wird – offen, ehrlich und direkt. Für die Fans bleibt zu hoffen, dass auch weiterhin nicht allein das Geld regiert, und Rugby so weiterhin ein Sport bleibt, der für jede Menge Überraschungen und spannende Spiele sorgt. Dann werden noch viele Außenseiter die Tabellenspitze erklimmen und Tabellenführer von ihrem Thron gestoßen.
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