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Fritz-Raupers-Cup in Hannover in den Startlöchern
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Freitag, 11. September 2020

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Hannover-Derbys alle zwei Wochen - der Fritz-Raupers-Cup bringt den ovalen Ball zurück nach Hannover. Foto (c) Janus

In Hannover begann man nach der Entscheidung den Start der Bundesliga-Saison zu verschieben unverzüglich mit den Planungen eines Fahrrad-Cups. Gleich sieben Rugby-Klubs in einem Radius von weniger als zehn Kilometern - dazu alle mit den gleichen Corona-Regeln und Auflagen - da bot sich dieser zunächst einmalige Corona-Wettbewerb geradezu an. In acht Tagen eröffnen Victoria Linden und der DRC Hannover den nach einer Hannoveraner Rugby-Legende benannten Wettbewerb, in dem alle zwei Wochen zwei Spiele vor bis zu 500 Zuschauern aufeinander treffen.

„Ich freue mich über das Turnier, da es eine alte Tradition in Hannover wieder auf die Karte bringen kann und so vielleicht auch wieder mehr Bewusstsein schafft.“ So die Einschätzung von Germania-List-Kapitän Stefan Mau, der ergänzt, dass sich die letzten Tage der Vorbereitung wie ein „zweiter Frühling im Herbst der Karriere“ angefühlt hätten. Was den schlaksigen Zweite-Reihe-Stürmer dermaßen begeistert ist der Fritz-Raupers-Cup.

Fünf Wochenenden, zehn Hannover-Derbys, das ist der Fritz-Raupers-Cup

Benannt nach Fritz Raupers, Ex-Nationalspieler und Hannoveraner Meister-Trainer, der in diesem Jahr seinen 80. Geburtstag feierte, wird der Corona-Wettbewerb in der niedersächsischen Landeshauptstadt sicherlich einige alte Rivalitäten befeuern. Der „große Mann“ des Hannoverschen Rugbys, wie ihn die dortige Allgemeine Zeitung nennt, hatte zuletzt noch den Zustand des Sports in Hannover öffentlich bedauert.

In den 50ern des letzten Jahrhunderts hatten noch gleich zehn Teams in Hannover gegeneinander gespielt und Rugby galt in Teilen der Stadt als die Sportart schlechthin, wie Raupers der HAZ erklärte (Link zum Artikel). Dann habe man es aber in den 1990ern verpasst in den Nachwuchs zu investieren und folgerichtig den Anschluss gegenüber den Südklubs verpasst.

Der große Favorit auf den Raupers-Cup ist Hannover 78, der beste Nordklub der letzten beiden Spielzeiten. 78-Leistungsträger und Nationalspieler Pascal Fischer sieht den anstehenden Rugby-Herbst mit einem lachenden und einem weinenden Auge, wie er im Gespräch mit TR erklärt. „Natürlich ist es tausend Mal besser, als gar nicht zu spielen, aber der Heidelberger Cup da unten ist schon noch Mal eine andere Nummer“, so Fischer.

Dennoch zeigt sich der Innendreiviertel des Cup-Favoriten hocherfreut darüber, dass „der Wettbewerb dermaßen kurzfristig auf die Beine gestellt werden konnte.“ Der sportliche Fokus liege natürlich auf das Favoritenduell gegen Germania List. Gerade auf dieses Aufeinandertreffen freut man sich natürlich auch beim 78-Rivalen, wie SCG-Kapitän Mau erläutert: „Wir wollen, dass die Entscheidung um den Cup am letzten Spieltag fällt und 78 alles abverlangen, damit am Ende der beste Club der Stadt den Titel bekommt.“

Stefan Mau kann seine Vorfreude auf den am nächsten Wochenende beginnenden Wettbewerb kaum verbergen. „Ich freue mich auf den Wettkampf und ein paar alten Weggefährten mal wieder auf dem Rugbyfeld zu begegnen.“ Neben dem Feld dürfen dann maximal 500 Zuschauer pro Spiel dem Geschehen beiwohnen, mit festgelegten Plätzen, verfügbaren Desinfektionsmitteln, 1,5-Meter Mindestabstand und Kontaktnachverfolgung, wie beispielsweise in Restaurants.

Im Verlauf des Wettbewerbs sollen insgesamt 10.000 € für die Jugendarbeit der sieben Hannover-Klubs zusammenkommen. Das Projekt kann auch über eine Projektseite der lokalen Volksbank unterstützt werden (Link).

Herausforderung für die drei Zweitligisten

Für die beiden Zweitligisten im Wettbewerb - Victoria Linden und den DRC Hannover - wird dieser zum einen Chance sich zu präsentieren und Spielpraxis gegen stärkere Gegner zu erlangen. Wie Oliver Gust von Victoria Linden erklärt, wird Hannover 78 dabei aber gegen die Zweitligisten einige jüngere Spieler sowie Reservisten zum Einsatz bringen, da diese Duelle sonst zu einseitig werden könnte.

Für Victoria sieht der Vorsitzende Gust den Cup als Standortbestimmung, beispielsweise auch um auszuloten, wie weit man sportlich noch von Germania List entfernt sei. Das Spiel gegen den Dauerrivalen der letzten Jahre, den VfR Döhren, dürfte das heiß umkämpfteste für den Rekordmeister sein. Dabei hat die Victoria ihr Team weiter mit Spielern aus der eigenen Jugend verjüngt.

„Für unser Team ist dieser Wettbewerb eine tolle Entwicklungsmöglichkeit“, so Gust zusammenfasend. Man könne den Wettbewerb auch als Chance verstehen, sich auf einen späteren Aufstieg in die Bundesliga vorzubereiten. Denn der ist im Norden der Landeshauptstadt weiterhin das erklärte Ziel.


Der Spielplan

1. Spieltag
19. September 15:00 Uhr: DRC Hannover vs. TSV Victoria Linden
20. September, 14:30 Uhr: SC Germania List vs. VfR Döhren

2. Spieltag
3. Oktober 15:00 Uhr: TSV Victoria Linden vs. SC Germania List
4. Oktober 14:30 Uhr: Hannover 78 vs. DRC Hannover

3. Spieltag
17. Oktober 15:00 Uhr: TSV Victoria Linden vs. SC Germania List
18. Oktober 14:30 Uhr: Hannover 78 vs. DRC Hannover

4. Spieltag
31. Oktober 15:00 Uhr: Hannover 78 vs. TSV Victoria Linden
1. November 14:30 Uhr: VfR Döhren vs. DRC Hannover

5. Spieltag
14. November 15:00 Uhr: SC Germania List vs. Hannover 78
15. November 14:30 Uhr: TSV Victoria Linden vs. VfR Döhren

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