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Amy Perett schreibt Geschichte: Die erste Schiedsrichterin bei den Herren in der Südhemisphäre
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Sonntag, 30. August 2020

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Geschichte geschrieben: Amy Perett pfeift ein Super-Rugby-Spiel der Herren.

Ein weiteres Rugby-Wochenende in Zeiten von Corona, Spiele in der Premiership, der Pro 14 und in Australiens Super-Rugby-Wettbewerb, wenig bis gar keine Zuschauer, natürlich aufgrund der noch immer grassierenden Pandemie - nichts, an das man sich in einiger Zeit noch zurückerinnern würde. Wäre da nicht das Debüt von Amy Perett gewesen. Sie wurde Freitag-Abend zur ersten Frau in der Südhemisphäre und zur Dritten weltweit, die ein professionelles Rugby-Spiel der Herren geleitet hat.

„Ehrlich gesagt war Super Rugby der Herren nie ein Ziel für mich, ich hatte es schlicht nicht für realistisch angesehen“, so die 30-jährige Perett gegenüber Fox Sports. Für die Australierin war es ein langer Weg bis zu diesem Punkt, seitdem sie als nicht zuletzt da sie 2016 vor knapp vier Jahren erstmals als Linienrichterin Teil eines Schiedsrichtergespanns bei Super Rugby war und seitdem dort immer wieder eingesetzt wurde.

Nach mehr als 100 Spielen auf der Siebener World Series der Frauen und Männer seit 2011, sowie dem olympischen Finale der Frauen in Rio und dem Frauen-WM-Finale 2014 war dieses Spiel der Brumbies gegen die Western Force dennoch der größte Meilenstein ihrer Karriere, angesichts der zahlreichen Hürden, die sie dafür überkommen musste.

Peretts erstes Spiel als Unparteiische im Super Rugby der Männer

Als erst dritte professionelle weibliche Schiedsrichterin (2017 hatte die Irin Joy Neville ein Spiel des Challenge Cup gepfiffen, 2018 Sara Cox ein Spiel der Premiership), die ein Spiel der Herren pfeift, sorgte Perett in ihrer Heimat für viele Schlagzeilen. Denn während männliche Schiedsrichter bei den Frauen genausowenig wie Männer als Coaches von Frauen-Teams ein Thema sind, ist dies umgekehrt durchaus noch der Fall.

Perett kann davon ein Lied singen, war sie doch als Teenagerin zu Anfangs ihrer Schiedsrichter-Karriere laut eigener Aussage kurz davor ihre Pfeife vorzeitig an den Nagel zu hängen, nachdem sie von einem mit ihrer Leistung unzufriedenen Coach sexistisch beleidigt worden war.

Glücklicherweise hat sich Perett dennoch nicht davon abhalten lassen und will nun als Vorbild für andere junge Frauen dienen. Die junge Mutter selbst: „Es mag ein altes Klischee sein, aber erst wenn man es sieht, können sich viele vorstellen es selbst zu werden.“ Das hatte auch für sie selbst gegolten.

Nach dem Spitzenspiel im Super-Rugby-AU-Wettbewerb, das die Brumbies mit 31-14 für sich entschieden, wurde viel über den historischen Meilenstein geschrieben und gesprochen, den Peretts erstes Spiel bedeutet - ihre Leistung als Unparteiische wurde dagegen nicht in Zweifel gezogen.

Vor dem Duell hatte Perett erklärt, dass sie sich selbst unglaublich glücklich schätze und alles was jetzt noch kommt, als Bonus sehe. „Ich möchte mitnehmen, was noch möglich ist“, so Perett im Gespräch mit dem australischen Pay-TV-Sender Fox Sports.

Wer weiß, vielleicht könnte Perett ja zur ersten Schiedsrichterin werden, die ein Top-Spiel der Herren pfeift. Nigel Owens ist mit 49 fast zwanzig Jahre älter als die Australierin. Diese dürfte damit noch genug Zeit haben, um vielleicht den nächsten ganz großen Meilenstein zu schaffen.

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