Ein Dreivierteljahr lagen die Trainerausbildung und Lizenzierung sowie das Programm Get into Rugby brach. Der Grund: Das Programm und die damit verbundene Stelle beim DRV fielen dem akuten Sparzwang zum Opfer. Seitdem hat sich zumindest bei der finanziellen Ausstattung des Verbandes etwas getan, so dass der alte Koordinator auch der neue ist. Peter Smutna übernimmt an dem 1.10. wieder seine alte Rolle.
Der 45-jährige Österreicher mit dem auffälligen Wiener Akzent und dem schelmischen Lächeln hatte sich in den letzten Jahren in Rugby-Deutschland einen Namen gemacht. Peter Smutna, Ex-Nationaltrainer Österreichs, war seit 2016 für den DRV als Ausbildungsleiter für die Trainerausbildung zuständig und hatte zudem das Projekt Get into Rugby übernommen - im vergangenen Jahr dann zusammengefasst unter dem Titel National Development Coordinator.
Diese Stelle war Anfang des Jahres aber dem extremen Spardruck beim Verband zum Opfer gefallen. Erst als die künftige DRV-Finanzierung durch eine Sonderumlage gesichert wurde, beschlossen auf dem ADRT in Heusenstamm, konnte die Stelle des Ausbildungsleiters wieder ausgeschrieben werden - wenn auch nicht im gleichen Umfang wie zuvor. Dennoch, Smutna bewarb sich erfolgreich auf seinen alten Job und fängt nun im Oktober wieder an sich um die Verbreitung des Rugbysports zu kümmern.
Peter Smutna erklärt seine Arbeit beim DRV
Rugby soll in der Breite wachsen
„Das Ziel ist es Rugby in die Breite wachsen zu lassen“, so Smutna im Gespräch mit TR. Auf der einen Seite indem er die Trainerausbildung vorantreibt und besser strukturiert, nachdem der DOSB Corona-bedingt alle Lizenzen unbürokratisch verlängert hat. Da gebe es aktuell großen „Nachholbedarf“. Damit Trainerlizenzen nicht mehr herumgeschachert werden müssen, damit alle Vereine mit den Lizenzen ausgestattet sind, die benötigt werden.
Auf der anderen Seite, indem er erneut als Ansprechpartner für das Programm „Get into Rugby“ fungiert. 2019 war Smutna in Diensten des World-Rugby-Programms, das den ovalen Ballsport in Schulen verbreiten soll, quasi als mit einer Art Roadshow unterwegs. Routiniert und mit Charme brachte er den Rugby-Ball an alle Altersgruppen. Woche für Woche klapperte der Rugby-Missionar dafür Schulen, Vereinshäuser und Sporthallen ab, immer im Dienste des ovalen Evangeliums.
Eine Roadshow im alten Umfang wird es nicht mehr geben
Eine Roadshow wie 2019 wird es in der Form künftig nicht mehr geben, wie Smutna erklärt. Unter anderem, da Smutna mit der Übernahme der Trainer-Tätigkeit beim Zweitligisten Nürnberg eine weitere Verpflichtung eingegangen ist. Vielmehr wird er künftig mit festen Bürozeiten koordinativ tätig sein und nur noch selten im ganzen Land unterwegs - mit mehreren lokalen Verantwortlichen des Get-into-Rugby-Programms habe er sich quasi ein eigenes „Vertriebsnetzwerk“ aufgebaut, so Smutna, mit dem er künftig arbeiten könne.
Seitdem auf Seiten des Verbandes am Mittwoch verkündet wurde, dass Smutna wieder seine alte Rolle übernimmt, habe das Telefon selten still gestanden. „Die Resonanz war sensationell, ich habe mich geschmeichelt gefühlt“, so Smutna. Ab Oktober, wenn es auch auf dem Papier wieder losgeht, werde es dann auch eine dezidierte Kontaktnummer und E-Mail geben. Bis dahin bittet Smutna Anfragen in Sachen Trainerausbildung und Get into Rugby explizit an das DRV-Büro zu richten - „viele haben meine Nummer sowieso und können mich anrufen“.
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