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TR-Update international: Rugbys erster Teenager-Millionär, Länderspiele stehen fest
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Freitag, 24. Juli 2020

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Im Oktober sollen die letzten ausstehenden Partien der Six Nations ausgetragen werden. Foto (c) Kessler

Monatelang wurde hinter den Kulissen gerungen. Nun hat der Weltverband World Rugby das in diesem Jahr Corona-bedingt veränderte Länderspielfenster verkündet: Die Länderspielsaison wird in diesem Jahr vom 24. Oktober bis zum 5 Dezember laufen - dies ist wichtig, da in diesem Zeitraum Abstellungspflicht für Vereine besteht. Die Rugby Championship wird komplett in Neuseeland ausgetragen und die restlichen Six-Nations-Spiele im Oktober. Derweil sorgt in Australien ein millionenschwerer Deal mit einem erst 16-jährigen Nachwuchsspieler für Aufsehen und kontroverse Diskussionen.

Die Teams waren schon in Cardiff angekommen, gleiches galt für tausende mitreisende schottische Fans, die ihr Team im Rugby-Tempel der walisischen Hauptstadt anfeuern wollten. Die beiden anderen Spiele der letzten Runde - Frankreich-Irland in Paris, sowie Italien-England in Rom - waren zu diesem Zeitpunkt bereits Corona-bedingt abgesagt worden. Am Vorabend des Spiels kehrte schließlich Vernunft ein und das letzte angesetzte Spiel der Six Nations 2020 wurde verschoben.

Seit der gestrigen Verkündung von World Rugby steht nun fest, wann die Six Nations zu Ende gespielt werden. An den beiden letzten Oktober-Wochenenden werden nun also die vier ausstehenden Partien des Frühjahr ausgetragene. Auf dem Papier haben Irland, Schottland, Frankreich und England Siegchancen, de facto hat der Vizeweltmeister aber einen großen Vorteil und muss gegen Italien lediglich genauso hoch gewinnen wie Frankreich im Parallelspiel gegen Irland.

Im Februar begannen die Six Nations mit einem Rugby-Feuerwerk zwischen Frankreich und England - im Oktober soll es einen Sieger geben

Die Boys in Green wiederum haben selbst noch sehr gute Karten, sofern sie gegen Frankreich in Paris mit einem Bonuspunkt gewinnen. Auf die Rugby-Fans in Europa wartet ein interessantes Six-Nations-Finish und das höchstwahrscheinlich mit Zuschauern. Ausgerechnet Wales wird nicht in gewohnter Umgebung spielen können, da das Principality Stadium weiterhin als temporäres Behelfs-Krankenhaus genutzt wird. Die Waliser werden stattdessen entweder auf die Heimstätte des Erzrivalen in Twickenham, oder auf das Londoner Olympiastadion ausweichen.

Im Anschluss wird in Europa den November über bis zum ersten Dezember-Wochenende das Ersatz-Turnier für die Autumn Internationals ausgetragen, aller Voraussicht nach mit Fidschi und Georgien (TR berichtete). Parallel wird dann aller Vorrausciht nach in Neuseeland die Rugby Chamionship ausgetragen.

Neuseeland dürfte bis dahin auch das einzige Land bleiben, in dem keinerlei Corona-Restriktionen bestehen, nachdem die Zahl der Infizierten in Australien zuletzt explodiert ist. Argentinien, Südafrika und Australien werden rechtzeitig anreisen und sich in Quarantäne begeben müssen - das hat Neuseelands Sportminister unter der Woche bestätigt. 

Rugbys erster Teenager-Millionär

Rugby-Gehaltsmillionäre sind mittlerweile keine Seltenheit mehr. In den frühen 90ern brüstete sich David Campese gegen Ende der Amateur-Ära: „Natürlich bin ich noch Amateur, dabei bin ich schon vor fünf Jahren der erste Rugby-Millionär geworden!“ Der Wallabies-Superstar war zu seiner Zeit, in den späten 80ern und frühen 90ern, immerhin einer der besten Spieler des Planeten. 101 Spiele und 65 Versuche, der Weltklasse-Außen ließ sich trotz herrschenden Verbots fürstlich entlohnen.

Knapp 30 Jahre später sind siebenstellige Jahressaläre keine Seltenheit mehr. Was aber selbst im modernen Rugby noch eine absolute Sensation ist, die für Schlagzeilen und Stirnrunzeln gesorgt hat, ist ein Teenager, der künftig eine Million Dollar im Jahr verdient. Diesen gibt es laut übereinstimmenden Medienberichten Down Under seit dieser Woche - Joseph Suaalii, gerade einmal 16 Jahre alt, unterschreibt beim australischen Rugby-Verband und wird in den kommenden drei Jahren insgesamt drei Millionen Dollar verdienen.

Warum schmeißt ein Verband, der finanziell am Abgrund steht, einem Teenager, der nicht ein einziges Profispiel absolviert hat, einen derartig hohen Betrag hinterher? Zunächst zahlt Rugby Australia Medienberichten zufolge nur einen geringen Teil des Gehaltes, der Rest wird von wohlhabenden Freunden des Rugbysports übernommen. Dann muss man einen Blick auf den 16-jährigen Youngster werfen, der wohl auch das Talent zum Basketball-Profi hätte.

Warum Rugby Australia einen Teenager eine Million Dollar zahlt, kann man anhand dieser Bilder erahnen

Dieser gilt als Jahrhunderttalent und hatte Anfang des Jahres schon mit den Profis der South Sydney Rabbitohs trainert, dem Rugby-League-Klub von Hollywood-Superstar Russel Crowe. Das Ganze geschah unter den wachsamen Augen von Ex-England-Nationalspieler Sam Burgess, der Suaalii einen Freak nannte. Crowe soll den heiß umworbenen Youngster per Privatjet auf seine Farm geflogen haben, um ihn davon zu überzeugen einen Vertrag über 500.000 $ im Jahr bei den Rabbitohs zu unterschrieben.

Bekanntlich wurde daraus nichts und nun lancierte der League-Klub die Zahlen an die australische Presse. Für den Verband Rugby Australia, der seinen Stars erst vor wenigen Monaten drastische Gehaltsabstriche abverlangt hatte, eine peinliche Affäre. Aber nachdem das in Australien populärere Rugby League die Talente reihenweise von der Schulbank weggekauft hatte, ging es wohl auch darum, ein Zeichen zu setzen.

Suaalii jedenfalls dürfte spätestens gegen Ende seiner dreijährigen Vertragslaufzeit in einem Super-Rugby-Spiel oder gar bereits im Gold Australiens zu sehen sein. Mit bereits 1,96m und 100 kg, großartigen technischen Fähigkeiten und unglaublich viel Speed ist er ein absoluter Modellathlet. Was bleibt ist die Frage, was der riesige Medienrummel um seine Person, mit einem Teenager wie Suaalii macht.

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