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Der zweite Trainerwechsel bei den Löwen innerhalb eines Jahres: TSV trennt sich von Mark Kuhlmann
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Donnerstag, 28. Mai 2020

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Mark Kuhlmanns Amtszeit als Löwen-Coach endet unerwartet vorzeitig. Foto (c) Lörch

Es ist keine zwölf Monate her, da musste TSV-Handschuhsheim-Coach Gordon Hanlon trotz Vizemeisterschaft, überragender Saison und einem weiteren Jahr Restvertrag gegen Widerstände aus der Mannschaft seinen Hut nehmen (TR berichtete). Jetzt hat seinen Nachfolger Mark Kuhlmann dasselbe Schicksal ereilt - ebenso trotz sportlich makelloser Bilanz und mit ebenso einem Jahr ausstehender Laufzeit auf dem Arbeitspapier. Beim TSV begründet man den Schritt man einem „ganzheitlichen Konzept“, das der Verein künftig mit zwei Vollzeit-Coaches verfolgen wolle.

Am heutigen Mittag hatten uns erste Gerüchte erreicht und wenige Stunden später bestätigte Kuhlmann im Gespräch mit TR, dass ihm und seinem Co-Trainer Christopher Weselek gestern Abend das Aus als TSV-Trainerteam verkündet wurde. Für Kuhlmann kam dieser Schritt völlig unerwartet, wie er erklärt: „Am Ende kommt dann noch eine Meldung, in der steht, es sei eine einvernehmliche Trennung gewesen und genau das war es nun Mal nicht.“ 

Kuhlmann war aus seinem Wohnort bei Heilbronn eigentlich ins 60 km entfernte Heidelberg gereist, um mit dem Vorstand sein sportliches Konzept für die kommenden Wochen zu besprechen. Co-Trainer Christopher Weselek und er wollten unter Corona-Vorsichtsmaßnahmen eigentlich in der Woche nach Pfingsten in den Trainingsbetrieb einsteigen - daraus wird nun nichts.

„Ich war ehrlich gesagt geschockt über die Vorgehensweise“, so Kuhlmann über den gesamten Vorgang. Kuhlmann hatte die Löwen im letzten Sommer übernommen und zwischenzeitlich noch die schwarzen Adler gemeinsam mit Alexander Widiker betreut - bis zum Zeitpunkt des Saisonabbruchs beim TSV mit sehr guter Bilanz. Einzig den Löwen unter Kuhlmann war es gelungen, Meister Frankfurt 1880 zu schlagen - dazu wurde unter Kuhlmann das für die Löwen-Seele so wichtige Derby gegen Neuenheim gewonnen. Mit nur einer einzigen Pleite gegen die RG Heidelberg auf dem Konto, lag der TSV auf Rang zwei im Süden.

Kuhlmann selbst erklärt, dass er sich einer vorzeitigen Trennung nicht entgegengestellt hätte, sofern die Vorgehensweise von Vereinsseite eine andere gewesen wäre. „Wir hatten vertraglich vereinbart, dass ich bis 2021 die Mannschaft trainiere - wenn es nicht mehr passt, kann man sich immer zusammensetzen, da hätte man ganz sicher eine einvernehmliche Lösung finden können.“

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Löwen sehen Trennung als notwendigen Entwicklungsschritt

Auf Seiten der Löwen-Führung wurde uns die vorzeitige Trennung am frühen Abend vom sportlichen Leiter Michael Reinhard bestätigt. Dieser attestiert Kuhlmann und Weselek hervorragende Arbeit geleistet zu haben, schließlich habe er sie ja auch verpflichtet, aber zwischenzeitlich habe sich für den Verein eine Chance geboten.

Mit einem neuen „ganzheitlichen Konzept“ und zwei Vollzeitkräften, die sich auch um den Nachwuchsbereich kümmern sollen, will man sich für die kommende Saison neu aufstellen. Wäre die alte Saison zu Ende gespielt worden, was man bei den Löwen favorisiert hätte, wären Kuhlmann und Weselek weiter im Amt gebelieben, so Reinhard im Gespräch mit TR.

„Alles in allem sind wir der Überzeugung, dass dies die bessere Lösung für den TSV Handschuhsheim ist“, wie Reinhard die Beweggründe des TSV zusammenfasst. Man wolle mit Vollzeitcoaches „den nächsten Entwicklungsschritt machen“.

Dabei war Kuhlmanns Vorgänger Hanlon bereits als Vollzeit-Coach angestellt. Wer nun Kuhlmanns Nachfolger wird, steht laut Aussage von TSV-Vorstand Michael Reinhard noch nicht fest. Man befinde sich aber in finalen Gesprächen und wolle möglichst schon kommende Woche das neue Trainerteam verkünden.

Kuhlmann betont trotz des vorzeitigen und unerwarteten Aus bei den Löwen, dass ihm die Arbeit mit der Mannschaft eine Ehre gewesen sei. Auf die Frage was er mit der unerwartet dazugewonnenen Freizeit machen werde, antwortet er mit einem Augenzwinkern: „Vielleicht kaufe ich mir ja ein Rennrad.“

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