Die Jugendabteilung von Frankfurt 1880 ist weiterhin die größte in Deutschland.
In Teil drei unserer Analyse der DRV Mitgliedererhebung beschäftigen wir uns mit dem Nachwuchs in Rugby-Deutschland. Seit Jahren ist hier der SC Frankfurt 1880 führend und räumt national wie international reihenweise Titel ab. Frankfurt hat auch Deutschlands größte Nachwuchsabteilung mit knapp 300 Kindern und Jugendlichen. Dahinter bietet sich ein sehr ungleiches Bild: Während einige Klubs wie die RGH, Heusenstamm, Aachen und Unterföhring zweistelliges Wachstum verzeichnen können, haben zahlreiche Vereine ein signifikantes Minus verzeichnen müssen. Allen voran der Berliner RC und München RFC haben ein Viertel weniger Nachwuchsspieler an den DRV gemeldet, wie noch ein Jahr zuvor.
Die Zukunft des deutschen Rugbys liegt in der Nachwuchförderung, das ist in Rugby-Deutschland Konsens. Das Ziel 30.000 Mitglieder zum Ende der Dekade, das von Pauli-Präsident Nils Zurawski vorgeschlagen wurde, lässt sich nur mit vermehrter Förderung des Nachwuchs erreichen. Unser Vergleich stellt den Ist-Zustand bei Deutschlands größten Klubs dar.
In unsere Auflistung haben es die 18 Klubs mit den größten Jugendabteilungen ab 100 Kinder und Jugendlichen der Bundesrepublik geschafft. Die Zahlen sind nach Altersgruppen gesplittet und nach der Gesamtzahl der Jugendspieler gelistet. Der Anteil der Mädchen ist in der Spalte M/W abzulesen. Während einige Großvereine wie Frankfurt 1880 kaum Mädchen beim Nachwuchs haben, ist beim FC St. Pauli immerhin fast ein Drittel des Nachwuchs weiblich. Veränderung gegenüber 2019 zeigt die Entwicklung in absoluten Zahlen und in Prozent.
Verein |
U6 |
7-14 |
15-18 |
Gesamt |
M/W |
Veränderung ggü. 2019 |
SC Frankfurt 1880
|
52 |
178 |
61 |
291 |
282/9 |
+-0 |
FC St. Pauli
|
15
|
94 |
63 |
172 |
121/51 |
-20 / -10%
|
RK 03 Berlin |
21 |
104 |
41 |
166 |
138/28 |
-16 / -9%
|
RG Heidelberg |
16 |
87 |
46 |
149 |
113/36 |
+15 / +11%
|
SC Neuenheim
|
22 |
63 |
59 |
144 |
108/36
|
+1 / +1%
|
München RFC
|
6 |
58 |
76 |
140 |
112/28
|
-46 / -25%
|
Handschuhsheim |
8 |
75 |
49 |
132 |
117/15 |
-13 / -9%
|
SC Germania List |
12 |
83 |
36 |
131 |
110/21 |
-6 / -4%
|
RK Heusenstamm |
22 |
77 |
27 |
126 |
107/19 |
+20 / +19%
|
VfR Döhren
|
4 |
86 |
36 |
126 |
108/18
|
+6 / + 5%
|
Hamburger RC
|
7 |
79 |
36 |
122 |
110/12
|
+8 / +8%
|
RSV Köln
|
12 |
69 |
37 |
118 |
98/20
|
-3 / -2%
|
Berliner SV
|
3 |
96 |
18 |
117
|
107/10 |
+1 / +1%
|
Unterföhring |
13
|
94 |
8 |
115 |
105/10 |
+18 / 19%
|
Heidelberger RK
|
5 |
82 |
25 |
112 |
91/21 |
-15 / -12%
|
Victoria Linden
|
8 |
68 |
36 |
112 |
93/19 |
-3 / -3%
|
RC Aachen
|
5 |
62 |
43 |
110 |
104/5 |
+12 / +13%
|
Berliner RC
|
3 |
67 |
39 |
109 |
104/5 |
-38 / -26%
|
Die Gewinner
Die größten Gewinner im letzten Jahr waren Heusenstamm, Unterföhring, der RC Aachen und vor allem die RG Heidelberg. Alle vier Vereine konnten beim Nachwuchs ein zweistelliges Wachstum in absoluten Zahlen und prozentual verzeichnen. Allerdings hatten nur acht von 18 Klubs unter dem Strich eine positive Bilanz zu verbuchen.
Die Verlierer
Der Berliner Rugby-Club, immerhin einer der erfolgreichsten Klubs im Nachwuchsbereich, hat zum Stichtag 1.1.2020 mehr als ein Viertel weniger Nachwuchsspieler, als noch ein Jahr zuvor. Fast genauso schlecht ist der Trend beim München RFC, der ziemlich genau ein Viertel weniger Nachwuchsspieler im Verein hat. Mit Handschuhsheim, dem HRK, dem FC St. Pauli und dem RK 03 Berlin mussten weitere Traditionsklubs Federn lassen.
Hinweis: In der Tabelle war ein Übertragungsfehler. Die Zahlen für den Anteil M/W beim Hamburger RC waren fehlerhaft. Dies haben wir nach einem Hinweis mittlerweile korrigiert.
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