Machts noch einmal Jungs. Nach dem Sieg beim ersten Challenger-Turnier von Vina geht es morgen in Montevideo weiter. Foto (c) Matias Matus Acebo
Deutschlands Siebener-Nationalmannschaft geht mit viel Selbstbewusstsein und einer personellen Änderung in das zweite und möglicherweise entscheidende Challenger-Turnier. Frankreich-Profi Zani Dembele rückt für die angeschlagenen Leon Hees in den Zwölfer-Kader. Am morgigen Samstag wird das deutsche Team in die Gruppenphase starten und will sich dort eine gute Ausgangssituation für die K.O.-Phase sichern.
Nach dem kräfteraubenden Turniersieg von Vina del Mar im allerersten Turnier der World Rugby Challenger Series, die den Aufstieg in die Sevens World Series entscheiden wird, stand für unsere Jungs in den letzten Tagen in Uruguay erster Linie Erholung auf dem Plan. Die einzige volle Trainingseinheit war für den Mittwoch angesetzt - Sebastian Fromm, der aktuell in Heidelberg Medizin studiert, bestand unter der Woche eine Klausur, die er im Goehte-Institut der uruguayischen Hauptstadt schrieb.
Am Montag wurden unsere Jungs noch von einem wahrhaften Sturm und strömenden Regen in Montevideo empfangen - für das Turnier sind aber angenehme 20-25 Grad bei Sonne vorhergesagt. Für unsere Jungs und ihre schnelle Spielweise ist das dadurch schnelle Geläuf sicherlich eine gute Nachricht.
Neuling Dembele: Physisch stark und pfeilschnell
Der Neuling im Kader ist Zani Dembele, der noch in Vina del Mar von der Seitenlinie aus zusehen musste. Der Saarländer hatte schon in seinen Jugendjahren in Frankreich gespielt, bis zum vergangenen Sommer die prestigeträchtige Akademie von Racing 92 in Paris absolviert. Der bullige und gleichwohl sprintstarke Außen steht seit dieser Saison bei Castres Olympique unter Vertrag, musste aber den gesamten Herbst verletzungsbedingt aussetzen.
Für die DRV XV war er vor zwei Jahren bereits gegen Georgien aufgelaufen, aber der Einsatz in Uruguay wird das erste wichtige Turnier im Wolfpack-Dress. Coach Clemens von Grumbkow verspricht sich viel vom Neuling: „Er bringt etwas X-Faktor rein, außerdem soll er unsere Außen entlasten. Ich glaube er ist immer noch nicht zurück bei seinen 100%, aber wir wollen ihm auch eine Möglichkeit geben, zu zeigen, was er auf dem Kasten hat.“
Als Turniersieger von Vina del Mar haben unsere Jungs auf dem Papier die leichteste Gruppe. Jedoch geht es im zweiten Spiel des Tages ausgerechnet gegen Gastgeber Uruguay ran, die in Chile nach einer knappen 12-17 Niederlage gegen Japan knapp am Viertelfinaleinzug gescheitert waren, dann aber an Tag zwei in der Platzierungsrunde gegen Portugal, Brasilien und Italien gewonnen hatten.
Zumindest der Auftakt gegen Einladungsteam Mexiko, die das Turnier in Chile auf dem letzten Rang abschlossen, sollte für unser Team keine allzu große Hürde sein. Im letzten Duell der Gruppenphase wartet schließlich Papua-Neuguinea, die für unser Wolfpack im Vina-Viertelfinale keine allzu große Hürde darstellten, aber dennoch gefährlich werden könnten.
Mit einem Sieg ein Zeichen setzen
Unsere Jungs gehen die zweite schwere Aufgabe innerhalb einer Woche optimistisch an: „Die Stimmung ist gut und die Jungs sind heiß darauf nochmal allen zu zeigen, dass wir bereit sind für die Series“, so Trainer Clemens von Grumbkow gegenüber TR. Denn auch wenn noch niemand genau weiß, wie die Aufstiegsregelung schlussendlich gehandhabt wird - ein zweiter Turniersieg wäre ein Ausrufezeichen vor der Sitzung des World-Rugby-Exekutivkommittes, das erst nach dem Turnierende eine endgültige Regelung treffen wird. So die Einschätzung von DRV-Sportvorstand Manuel Wilhelm im Rugby-Podcast Eierköpfe.
Den Stream aus Montevideo gibt es morgen natürlich wieder bei TR zu sehen!
Die Ankickzeiten (dt. Zeit):
17:37 Deutschland - Mexiko
21:03 Deutschland - Uruguay
0:40 Deutschland - Papua-Neuguinea
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