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Deutschland triumphiert in Viña: Wolfpack räumt Japan & Hongkong aus dem Weg und holt Turniersieg
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Montag, 17. Februar 2020

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Eine großartige Leistung, gekrönt mit dem Sieg in Vina del Mar. Foto (c) Matias Matus Acebo

Nach dem Europameistertitel letzten Sommer und dem tollen Auftritt bei den Oktoberfest 7s im letzten Herbst, bei dem unsere Jungs Südafrika am Rand einer Niederlage hatten, nun der unglaubliche Auftakt ins Rugby-Jahr 2019. Beim ersten Turnier der World Rugby Challenger Series legte das DRV-Wolfpack einen blitzsauberen Tag zwei hin. Ein hochsouveräner Sieg gegen Papua-Neuguinea, der Triumph über den Turnierfavoriten Japan und schließlich eine Energieleistung im Finale über Hongkong, der zum Turniersieg führte. Aus deutscher Sicht ein perfekter Tag und ein Ausrufezeichen an die Konkurrenten um den World-Series-Aufstieg.

„Es war ein super Tag für uns heute, wir haben in drei Spielen nur fünf Gegenpunkte kassiert, es war eine brutale Defensiv-Leistung“, so Co-Trainer Clemens von Grumbkow gegenüber TR nach dem Abpfiff. Noch im Huddle nach dem Abpfiff hatte Kapitän Carlos Soteras Merz seine Männer für ihren Einsatz gelobt. Die Tatsache, dass den Jungs die Energie zum Jubeln fehlte, da man dermaßen erschöpft (Soteras Merz nutzte einen Ausdruck, den wir hier besser nicht schreiben) ist, sei Beweis für den Einsatz.

Und tatsächlich, wie das deutsche Team sein Malfeld über 45 Minuten Siebener-Rugby sauber hielt, war beeindruckend. Auch gegen die Japaner, die bisher zum Warmlaufen an allen vier World-Series-Turnieren der Saison als Gast-Team teilnehmen durften. Dazu zeigten die deutschen Jungs im Angriff immer wieder ihr Potenzial.

Kommentar von Manuel Wilhelm, Vorstand Leistungssport des DRV: Es war ein guter Auftakt. Die Jungs haben die letzten Wochen unheimlich hart gearbeitet und sich dafür belohnt. Damian hat es in kurzer Zeit geschafft die schon sehr gute Mannschaft noch ein bisschen besser zu machen. Aber es war erst das Auftaktturnier und wir wollen weiter Gas geben!

Souveräner Viertelfinal-Auftritt gegen Papua-Neuguinea

Der Sieg im Viertelfinale über den Außenseiter Papua-Neuguinea war am Ende mit 29:0 ein deutlicher. Doch zumindest anfangs taten sich unsere Jungs gegen unkonventionell spielende Asiaten schwer. Ein erster vielversprechender Ballbesitz unserer Jungs nach gefangenem Ankick endete mit einem Passfehler. So war zunächst die deutsche Defensive über drei Minuten ohne Unterbrechung gefordert, die aber auch gegen stark steppende Gegner sauber verteidigte.

Bis zu den ersten Punkten des Tages sollte es aber noch dauern - erst als Papua-Neuguinea nach einem zu hohen Tackle an Tim Lichtenberg mit Gelb in Unterzahl agieren musste, kam das deutsche Team zu schnellen Punkten. In den letzten 60 Sekunden vor dem Pausenpfiff kam erst Tim Lichtenberg nach einer schnellen Passstafette bis zur Außenlinie zum ersten und Kapitän Carlos Soteras Merz zum zweiten Wolfpack-Versuch.

Der Stuttgarter mit chilenischen Wurzeln, dessen chilenische Verwandtschaft nur eine Stunde vom Spielort lebt, musste dabei sein ganzes Können unter Beweis stellen: Nach dem gefangenen Ankick ging der Ball über Heimpel schnell zu Soteras Merz, der einen Sprint Richtung Eckfahne hinlegen musste und per Hechtsprung den Ball im Malfeld platzierte, während er von einem Gegenspieler ins Aus getacklet wurde.

Nach dem Pausenpfiff dann ein dominanter Auftritt unserer Jungs, die den Ballbesitz sicher hielten und die PNG-Defensive durchgehend beschäftigten. Ein feiner Doppelpass von Himmer mit Dawe brachte den Gedrängehalb des DRV ins Malfeld zum 17:0. Als Deutschland dann einmal im Rhythmus war, ging es für überforderte Gegner zu schnell. Der Ball wanderte schnell durch die Hände und Sczcesny kam zum vierten Versuch.

Mit dem vierten Versuch dann auch eine rote Karte, da ein PNG-Spieler Bastian Himmer kurz nach seinem Pass ausgehoben und auf dem Kopf fallen lassen hatte. Spätestens damit war das Spiel endgültig entschieden. Einen Sahne-Versuch hatte das deutsche Team aber noch auf Lager: Sita brachte das Wolfpack in die PNG-Hälfte, wo Carlos Soteras Merz mit einem No-Loo-Pass hinter sich Biniak perfekt bediente, dieser legte auf Fromm zum fünften und letzten Versuch ab.

Kommentar Carlos Soteras Merz, Kapitän: Ich bin super zufrieden mit unserer Leistung. Das Team hat richtig stark gekämpft. Finale war brutal anstrengend, deswegen konnten wir auch nicht so richtig jubeln, wir hatten alles auf dem Platz gegeben. Den Sieg haben wir uns mit unserer Verteidigung verdient. Wir sind stolz auf die Leistung, glauben aber auch, dass wir noch Luft nach oben haben. Im Halbfinale und dem Finale hatten wir den Ball nicht lange genug, um denen unser Spiel aufzudrücken. In Uruguay nächste Woche müssen wir das besser machen. Aber ich bin natürlich besonders froh, hier in Chile gewonnen zu haben. Wir haben den ersten Schritt gemacht, aber es ist nur die halbe Arbeit.

Revanche gegen Japan im Halbfinale

Gute anderthalb Jahre war es her, dass das DRV-Team zuletzt auf Japan getroffen war. Es war das Finale des Hongkong-Qualiturniers 2018, mit dem dramatischen Ende, das dem deutschen Wolfpack mit der letzten Aktion des Spiels den Aufstieg in die World Series gekostet hatte. Dementsprechend heiß waren unsere Jungs auf ihre Chance auf Revanche, wie Coach von Grumbkow gegenüber TR betonte.

Zunächst musste das DRV-Team aber eine gesamte Halbzeit lang verteidigen. Japan hatte fast durchgehend die Hände am Ball, trotz bravouröser deutscher Defensive. Immer wieder stoppten die in schwarz spielenden Wolfpack-Spieler den Turnier-Topfavoriten - doch mit dem Pausenpfiff dann der erste und schlussendlich letzte Gegenversuch des Tages. Der Olympia-Vierte von Rio kam nach etlichen Offloads über Kapitän Matsui ins Malfeld.

Nach dem Pausenpfiff dann aber ein völlig umgekehrtes Bild: Erst fing Tim Lichtenberg den japanischen Ankick souverän und dann spielte Deutschland Phase um Phase - der Ball wanderte blitzschnell durch die Hände und immer wieder machten die starken Ballträger der DRV-Mannschaft harte Läufe auf die japanische Line. Als Carlos Soteras Merz dann Tim Lichtenberg mit einem tollen Ball durch die Lücke brachte, führten unsere Jungs erstmals mit 7:5.

Und sie behielten das Heft des Handelns in der Hand: Den langen Ankick fingen zwar die Japaner, doch John Dawe fällte den japanischen Ballfänger und Sebastian Fromm holte so den Turnover in der japanischen 22. Wenige Phasen später war Tim Lichtenberg nach einer tollen Kombination zum zweiten Versuch im Malfeld. 12:5 für unsere Jungs und nur noch 120 Sekunden zu spielen. Japan bekam zwar noch Mal die Chance mit dem Ball in der Hand zum Ausgleich, jedoch war der deutsche Defensiv-Druck unglaublich und brachte dem DRV-Team schlussendlich auch den Sieg ein.

Finale gegen Hongkong: Triumph mit letzter Kraft

Im Finale war der erste Durchgang zunächst sehr ausgeglichen. Hongkong konnte in den ersten Minuten mehrere vielversprechende deutsche Angriff verteidigen und kam dann selbst der deutschen Linie gefährlich nahe. Erst in der letzten Minute vor der Pause die ersten Punkte: Deutschland hatte sich bis in die gegnerische Hälfte gearbeitet, wo Fabian Heimpel mit einem tollen Ball über die schnell aufrückende Defensive Buckman bediente, der wiederum per Innenball Bastian Himmer den Weg ins Malfeld ebnete.

Das Finale im Re-Live ab 57:30

Nach der Pause konnte das deutsche Team für die Vorentscheidung sorgen. Mit zahlreichen harten Phasen in den Kontakt arbeitete sich das deutsche Team bis tief in die Hälfte der Asiaten vor. Schließlich konnte Buckman per Inside-Ball Tim Lichtenberg zum zweiten Versuch und dem 10:0 bedienen. Wenige Zeigerumdrehungen später dann die endgültige Entscheidung durch Jaco Otto mit einem tollen Solo die rechte Seite hinunter, vermeintlich. Denn der Linienrichter hatte Ottos Fuß kurz vor dem Ablegen des Balles auf der Auslinie gesehen - nach Ansicht der Wiederholungen wohl eine Fehlentscheidung.

Doch das sollte keinen Unterschied machen, unsere Jungs verteidigten die letzten Minuten souverän herunter und holten sich den Sieg im ersten von drei Challenger-Series-Turnieren. Ein Ausrufezeichen an die Konkurrenz - nächste Woche in Uruguay können unsere Jungs nachlegen. Der Aufstieg in die World Series kann aber nach letzten Informationen durch die Verlegung der Hong Kong 7s (TR berichtete) erst im Oktober erfolgen.

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