Wolfpack nach drei Siegen als Gruppensieger im Viertelfinale von Vina del Mar
Geschrieben von TotalRugby Team
Samstag, 15. Februar 2020
Fabian Heimpel rettete dem deutschen Team mit einem Tackle in allerhöchster Not den Gruppensieg. Foto (c) Perlich
Tag eins des Challenger-Series-Turniers in Vina und das deutsche Team konnte sich mit drei Siegen über Paraguay, Italien und Uganda den Viertelfinaleinzug sichern. Nach dem 48-0 Schützenfest gegen die Südamerikaner tat sich das DRV-Team gegen Italien und speziell Uganda schwerer, konnte aber mit beherzter Defensive und tollen Angriffen die weiße Weste behalten und spielt morgen um 18:38 deutscher Zeit im Viertelfinale gegen Papua-Neuguinea.
Der Auftakt gegen das Gastteam aus Paraguay, das nicht zu den 13 Anwärtern auf den World-Series-Aufstieg zählt, gelang nach Maß. Das deutsche Team spielte gegen körperlich und taktisch unterlegene Südamerikaner hochüberlegen und brachte es auf acht Versuche durch Soteras Merz (2), Heimpel (2), Fromm, Himmer, Szczesny und Otto.
Nach dem Ausrufezeichen gegen Paraguay dann das Aufeinandertreffen mit Italien. Der Dauer-Rivale aus der Rugby-EM war zuletzt Sparringspartner beim Vorbereitungsturnier in Neapel. Das deutsche Team, angeführt von Kapitän Carlos Soteras Merz, zog schnell und spielstark auf 24:5 davon. Heimpel, Dawe, Lichtenberg und der Kapitän selbst legten die Versuche. Doch dann verpasste es das deutsche Team den Deckel draufzumachen und ließ die Italiener noch Mal ins Spiel.
Die nahmen die Einladung dankend an und kamen mit zwei Versuchen beim Stand von 24:17 aus deutscher Sicht noch Mal in Schlagdistanz, Italien hatte mit fast abgelaufener Uhr den Ankick. Doch die Azzurri konnten den kurzen Ankick nicht fangen. Das anschließende Gedränge nutzte das deutsche Team, um das Leder ins Aus zu befördern.
Gegen Uganda musste dann ein Sieg her, da die Afrikaner die bis dahin bessere Punktedifferenz hatten. In einer ersten Hälfte, in der sich beide Teams nicht viel nahmen, war es ein Missverständnis kurz vor dem eigenen Malfeld, das Deutschland den ersten Rückstand im Turnierverlauf einbrachte.
Deutschland:Uganda im Re-Live ab 53:23 Minuten
Die physisch starken Ugander hatten sich mit einem cleveren Überkick in Schlagdistanz gebracht, das Leder aber in aussichtsreicher Position vertändelt. Das 5-Meter-Gedränge für Deutschland führte dann aber dennoch zum Versuch: Bastian Himmers Pass landete nicht beim Adressaten Fabian Heimpel, sondern neben ihm im Malfeld, wo sich ein Ugander nur noch auf den Ball werfen musste.
Die Reaktion des Teams von Trainer Damian McGrath blieb nicht aus. Die DRV-Auswahl setzte sich in der Hälfte Ugandas fest. Nachdem eine Reihe von Vorstößen an der sehr soliden Defensive der Afrikaner gescheitert waren, führten gleich mehrere Offloads in Folge zum Ziel. Soteras Merz auf Sita, der wiederum auf Dawe, der vom Boden den Unterstützung laufenden Buckman bediente. Mit dem Pausenpfiff war Deutschland beim Stand von 5:7 wieder dran.
Nach der Pause dann ein deutlich routinierterer Auftritt des deutschen Teams, das mehr Lücken in der Defensive Ugandas fand. Erst war es Tim Lichtenberg nur wenige Sekunden nach der Pause, der von einem verlorenen Ball der Ugander an der Mittellinie profitierte - von dort sprintete der Blondschopf bis ins Malfeld. Deutschland führte nun erstmals mit 12:7 und konnte auch direkt nachlegen.
Manasah Sita steppte sich an zwei Verteidigern vorbei bis in die 22 Ugandas. Dort war es John Dawe, der ungewöhnlich für seine Spielweise ebenso per Step an der Defensive vorbei zum 19:7 ablegen konnte. Deutschland wähnte sich auf der Siegerstraße, verpasste aber zwei klare Chancen zum siegbringenden Versuch vor dem gegnerischen Malfeld und kassierte dort dann einen unglücklichen Durchbruch, der zum 12:19 Anschluss aus Uganda-Sicht führte.
In den letzten zwei Minuten scheiterte erst Phil Sczcesny kurz vorm gegnerischen Malfeld und dann musste Fabian Heimpel einen Durchbruch der Ugander mit der allerletzten Aktion verteidigen. Der hinter der Linie als Schluss verteidigende Spielmacher packte einen eminent wichtigen Trysaver aus, der Deutschland den Gruppensieg bescherte. Im Viertelfinale wartet mit Papua-Neuguinea ein Gruppenzweiter. 18:38 deutscher zeit erfolgt der Ankick.
Clemens von Grumbkow mit der Reaktion gegenüber TR: Wir sind glücklich mit den drei Siegen. Gegen Paraguay waren wir sehr dominant, gegen ein schwaches Team haben wir unsere Leistung runtergespielt. Gegen Italien haben wir sehr sehr gut angefangen, das Momentum ist dann aber gekippt und so wurde es noch Mal eng. Gegen Uganda dann hat uns die Verteidigung lange im Spiel gehalten. Als wir den Ball dann endlich Mal selbst bekommen haben, konnten wir das auch gut ausnutzen um zu punkten. Am Ende hätten wir mit der Führung im Rücken vielleicht das Tempo etwas rausnehmen sollen. Wir haben in der Phase zu schnell den Abschluss gesucht, anstatt in Ruhe aufzubauen. Aber am Ende sind wir glücklich mit dem Sieg.