Die Bundesliga ist zurück und hat einen neuen Spitzenreiter! Foto (c) Seufert-Chang
Der Ruderklub erobert die Spitze der Frauen-Bundesliga und zwar ausgerechnet beim deutschen Meister in Köln. In einem kampfbetonten Spiel auf einem Untergrund, der nur stellenweise und selbst dort nur mit viel Phantasie als Rasen bezeichnet werden kann, haben sich die Zebras mit dem 29:15 auch die Tabellenführung erobert. Für Klub-Coach Dasch Barber ein „spektakulärer Sieg“, den man sich mit „viel Reife nach der Pause“ erkämpft habe.
Noch im ersten Durchgang hatten sich beide Teams nicht viel genommen, Köln war früh in Front gegangen und selbst als der Klub mit zwei Versuchen das Momentum hatte, waren die Gastgeberinnen beim Pausenstand von 10:15 noch im Rennen. Doch nach der Pause dann der Einbruch, wie Trainer Marco Semersheim gegenüber TR erklärt: „In der zweiten Hälfte haben wir dem Druck des HRK einfach nicht mehr standgehalten, der Klub hatte gefühlt durchgehend den Ball, wir konnten uns nur schwer befreien und dann hatten wir auch noch Probleme an der Gasse.“
Sein Gegenüber Dasch Barber, der gemeinsam mit Pierre Mathurin die Klub-Damen betreut, analysiert: „Wir hatten einen wackligen Start, haben dann aber die nötige Klasse und Reife gezeigt, haben uns an den Gameplan gehalten und konnten so am Ende den Sieg einfahren.“ Der Hakler der HRK-Männer betonte zudem, dass man wegen genau solcher Spiele in der Bundesliga sei, um sich gegen die Besten zu testen. „Die Mädels können stolz sein auf diese Mannschaftsleistung, jede hat ihre Rolle gespielt - Pierre und ich sind stolz auf diese Leistung und den Fortschritt den wir gemacht haben!“
Die Damen des Meisters konnten dem HRK-Druck in Durchgang zwei einfach nicht mehr standhalten
Das Hinspiel daheim hatte der HRK noch mit 15:24 verloren, mit dem höheren Sieg im Rückspiel aber den direkten Vergleich für sich entschieden. Die harte Arbeit der Klub-Damen über die dunklen Monate hat sich aber ausgezahlt. Auch deshalb rücken die Heidelbergerinnen trotz schlechterer Punktedifferenz am Titelverteidiger RSV vorbei. Für den Titelverteidiger wird sich wahrscheinlich am 29.02. entscheiden, ob es erneut für ein Halbfinale daheim reichen wird.
Denn dann tritt der RSV gegen den SC Neuenheim an, dem dritten Top-Team im Bunde. Das Duell in der Hinrunde war mit 12:8 ein echter Krimi. Sollte der RSV auch dort patzen, würde es ein sehr schwerer Weg zur Titelverteidigung werden. SCN-Trainer Marcus Trick frohlockt: „Wir haben uns natürlich gefreut, dass der HRK gewonnen hat in Köln, jetzt haben wir einen echten Dreikampf um die Spitzenpositionen.“ Sein SCN hat durch die zwei Defensiv-Bonuspunkte in der Hinrunde immer noch die Chance auf Platz eins.
Die Fünfzehner-Damen des Nationalteams sammeln noch eine gute Woche lang Spenden, um ihre Saison nach der EM-Absage zu retten. Hier geht es zur Crowdfunding-Aktion.
Die Pflichtaufgabe bei den Ruckoons erledigten die Königsblauen am Wochenende bravourös. 68:0 siegte Neuenheim in Aachen, bei der Spielgemeinschaft, die auch Spiele in Dortmund austrägt. Bei schwierigen Bedingungen und starken Windböen habe es keinen Schönheitspreis zu gewinnen gegeben, wie Trick gegenüber TR erklärt. Gleichwohl lobt Trick auch die gegnerischen Ruckoons, die sich laut SCN-Coach gut verkauft hätten. Jedoch wartet das Team in seiner zweiten Saison noch immer auf seinen ersten Sieg.
Im dritten Spiel des Wochenendes konnte die SG Rhein-Main knapp gegen den FC Sankt Pauli gewinnen. Durch das 12:10 sind beide Teams nunmehr punktgleich, aber obwohl die Hanseatinnen den direkten Vergleich für sich entschieden haben, ist die SG in der besseren Ausgangslage mit Blick auf die Playoffs. Denn die Damen aus dem Rhein-Main-Gebiet haben noch ein Spiel mehr zu absolvieren.
Tabelle
Team |
Spiele |
Punkte |
Differenz |
Heidelberger RK
|
7 |
29 |
+280 |
RSV Köln
|
7 |
29 |
+363 |
SC Neuenheim |
6 |
22 |
+309 |
FC St. Pauli |
7 |
10 |
-175 |
SG Rhein-Main |
6 |
10 |
-247 |
Ruckoons |
7 |
0 |
-530 |
|