Jaco Otto wird mit dem deutschen Wolfpack in Südamerika um das World-Series-Ticket kämpfen. Foto (c) Perlich
Auch in diesem Jahr unternimmt die deutsche 7er-Rugbynationalmannschaft eine Reise nach Südamerika, wo das Team des neuen Bundestrainers Damian McGrath an den Turnieren in Chile (15./16. Februar) und Uruguay (22./23. Februar) teilnehmen wird. Weil allerdings der Rugby-Weltverband den Modus für den Aufstieg in die Sevens World Series geändert hat, kommt diesen beiden Turnieren in Vina del Mar (CHI) und Montevideo (URU) im Rahmen der World Rugby Sevens Challenger Series diesmal eine besondere Bedeutung zu. Erst dort qualifizieren sich die besten acht Teams für die Hong Kong 7s, (3.-5. April), wo dann der Aufsteiger in die Weltserie ausgespielt wird.
„Wir mussten zwar ein wenig umplanen, aber insgesamt konnten wir unsere Vorbereitung gut auf diese neuen Rahmenbedingungen abstimmen“, berichtet DRV-Co-Trainer Clemens von Grumbkow. „Tatsächlich passt uns das jetzt von der Planung her sogar etwas besser. Zudem kennen wir die Turniere und die Gegebenheiten vor Ort ja bereits aus den letzten Jahren.“
Das Wolfpack hat sich in den vergangenen Wochen intensiv auf den neuerlichen Anlauf in Richtung Sevens World Series vorbereitet. Nach einem intensiven Trainingslager im spanischen Teneriffa und einigen Trainingsspielen gegen Spanien und Italien in Neapel (ITA) standen zuletzt auch in Heidelberg noch intensive Einheiten auf dem Programm. „Vor allem Teneriffa war sehr wichtig und sehr gut“, so Clemens von Grumbkow. „Da haben wir sehr gut gearbeitet und sind einige Schritte vorangekommen – auch mit dem neuen Spielsystem von Damian McGrath.“ Das, so der Co-Trainer, der zuvor auch mit Coach Vuyo Zangqa erfolgreich zusammengearbeitet hatte, verfolge eine etwas andere Herangehensweise und verlange ein noch laufintensiveres Spiel. „Nach ein paar kleineren Anlaufschwierigkeiten haben die Jungs das jetzt aber sehr gut angenommen und umgesetzt.“ Dies gilt es nun zunächst im chilenischen Vina del Mar auch unter Beweis zu stellen.
Für Südamerika-Tour vom 10. bis zum 25. Februar hat das Trainerteam folgende 14 Spieler nominiert:
RG Heidelberg: Fabian Heimpel, Tim Lichtenberg, Bastian Himmer, Carlos Soteras Merz, Tim Biniak, Sebastian Fromm SC Neuenheim: Manasah Sita RK Heusenstamm: Leon Hees Castres Olympique (FRA): Zani Dembele TSV Handschuhsheim: Jacobus Otto, Anjo Buckman Hannover 78: Phil Szczesny, Jarrod Saul Worthing Raiders RFC (ENG): Jonathon Dawe
Auf Abruf: Robin Plümpe (RG Heidelberg), Joshua Tasche (SC Neuenheim), Marcel Coetzee (TSV Handschuhsheim), Robert Haase (BSC Offenbach)
“Die Nominierung war wieder mal nicht leicht, denn die Jungs haben sich im Training wirklich reingehängt”, sagt Clemens von Grumbkow. „Einige Jungs aus dem Development-Team haben zudem die Hand gehoben und sich für Einsätze im Wolfpack empfohlen.“
In der Gruppenphase des ersten Challenger-Series-Turniers in Chile trifft Europameister Deutschland zunächst auf Uganda, Italien und Paraguay und muss hier als Favorit gelten. Gegen Uganda und die Italiener gab es in den letzten beiden Jahren ausschließlich Siege, wenn die mitunter auch mal knapp ausfielen. Paraguay als Einladungsteam ist zwar recht unbekannt, aber gilt als klarer Außenseiter.
Als härteste Kontrahenten im Kampf um den Aufstieg in die Sevens World Series hat Clemens von Grumbkow zumindest andere Mannschaften ausgemacht. „Japan als Absteiger aus der World Series, das sich zudem auf Olympia im eigenen Land vorbereitet und trotz des Abstiegs regelmäßig als Einladungsteam auf der World Series spielt, wird sicher eine Rolle spielen. Zu den Mitfavoriten zähle ich auch Hongkong. Das ist ein erfahrenes und eingespieltes Team, das ein ähnliches Niveau hat wie wir. Dazu sind auch die südamerikanischen Gastgeber nicht zu unterschätzen. Vor allem Chile ist ja für uns ein altbekannter und jederzeit gefährlicher Gegner.“ Dazu nennt der DRV-Coach Tonga, das zumindest für die eine oder andere Überraschung gut sein könnte.
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