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Unsere TR Adler-Mannschaft des Jahrzehnts - Teil 3 - die Hintermannschaft
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Dienstag, 21. Januar 2020

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Klasse-Spieler von 9-15: Unsere TR-Adler-Mannschaft der Dekade.

Weiter geht unser ausführlicher Rückblick auf die vor wenigen Tagen zu Ende gegangene Rugby-Dekade. Tagelang haben wir uns kontrovers mit zahlreichen Rugby-Größen aus der ganzen Republik unterhalten. In genau 72 Spielen haben zwischen 2010 und 2019 über einhundert Spieler für unsere schwarzen Adler auflaufen dürfen, aber wer würde es in das beste Team des Jahrzehnts schaffen? Herausgekommen ist unsere TR-Adler-Mannschaft der Dekade, die von 1 bis 23 mit legendären Namen besetzt ist. Dabei haben wir uns ehemalige und aktuelle Weggefährten der 23 Spieler des Teams gesucht, die euch ein wenig mehr über die besten deutschen Spieler der Fünfzehner-Nationalmannschaft der 2010er-Jahre sagen können. Im dritten und letzten Teil stellen wir euch die Hintermannschaft unseres Teams vor (Teil 1 findet ihr hier und Teil 2 hier)

Die Hintermannschaft

9. Mustafa Güngör (Gedrängehalb, DRV-XV-Debüt 2006, Geboren 1981)

Stratege, Führungsspieler und der Beste, den Deutschland auf der Neuner-Position in der modernen Ära hervorgebracht hat. Mustafa Güngör war über Jahre gesetzt als Gedrängehalb der Nationalmannschaft und durfte sie auch als Kapitän aufs Feld führen. Dabei war der Aachener nicht nur der klassische Ballverteiler - er war auch selbst mit dem Leder unter dem Arm eine große Gefahr fürs Malfeld. Dazu verstand Güngör es, das Spiel zu lenken und je nach dem Umständen schnell oder langsam zu machen. In unserer TR-Adler-Mannschaft der Dekade ist er auf der Neun gesetzt.

Mark Kuhlmann (Spielte gegen Ende seiner Karriere noch gegen Güngör und war später sein Coach) über Mustafa Güngör:

Mustafa war einer der ganz ganz großen Spieler zu seiner Zeit. Vor allem als junger Mann war er mit seinem Speed sehr sehr punktgefährlich. Später hat er sich dann viel mehr zu einem Spielmacher entwickelt. Er war der erste Neuner in Deutschland, der als Gedrängehalb in diese Spielmacherrolle gewachsen ist, was man heute international auch vermehrt sieht. Gerade um das Gedränge herum, das ist bei Mustafa sehr sehr ausgeprägt gewesen. Dazu war er als Spieler ein unglaublich abgezockter Typ - er hatte auf dem Feld eine gewisse Spielermentalität, was ihm auch irgendwo nahe kommt. Er hat junge Spieler um sich herum motivieren können und sowohl die RGH als auch die Nationalmannschaft mitbestimmt und geführt.

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10. Raynor Parkinson (Verbinder, DRV-XV-Debüt 2011, Geboren 1988)

Raynor Parkinson hat die abgelaufene Dekade im Deutschland-Trikot geprägt, wie kaum ein anderer. Der in Südafrika geborene Spielmacher wird vor allem wegen seinen bombensicheren Kicks vom Tee in Erinnerung bleiben - man wäre als Mitspieler und Fan fast immer geneigt, sein Haus darauf zu verwetten, dass Parkinson das Leder von wo auch immer in der gegnerischen Hälfte zwischen die Stangen wuchtet. Doch darüber hinaus war Parkinson im Adler-Trikot auch immer ein großartiger Ballverteiler, taktischer Strippenzieher und selbst mit dem Ball in der Hand eine Gefahr für die Defensiv-Linie. Wie so oft in den 2010er-Jahren startet Ray, wie er von seinen Mitspielern gennant wird, als Verbinder unserer TR-Adler-Mannschaft der Dekade und sein guter Kollege Chris Hilsenbeck kommt von der Bank. 

Chris Hilsenbeck (Teilte sich mit Parkinson die Spielzeit im Verbinder-Trikot der DRV XV) über Raynor Parkinson:

Ray ist ein Top-Spieler und gehört wahrscheinlich zu den Besten, die je für Deutschland gespielt haben. Oft spricht man über sein Kickspiel, aber auch seine körperlichen Fähigkeiten wie Schnelligkeit und Kraft sind sehr beeindruckend. Ich wünsche ihm für sein Aufenthalt in Narbonne alles Gute und mit etwas Glück treffen wir ja vielleicht aufeinander in den nächsten Jahren.

11. Mathieu Franke (Eckdreiviertel, DRV-Debüt 2006, Geboren 1985)

Der Deutsch-Franzose war Anfang der Dekade auf Außen absolut gesetzt. Mit 1,93 m Körpergröße war der gebürtige Pariser ein hochgeschossener Schlacks und wenig überraschend eine absolute Bank unter dem hohen Ball. Doch auch im Eins-gegen-Eins war Franke im DRV-Trikot immer wieder für spektakuläre Aktionen gut, die zu großartigen Versuchen geführt haben. Mathieu Franke spielt deshalb für unsere TR-Adler-Mannschaft der Dekade auf der kurzen Ecke.

Mustafa Güngör (Güngör lief jahrelang Seite an Seite mit Franke in der DRV XV auf) über Mathieu Franke:

Mathieu war ein X-Faktor-Spieler, der brandgefährlich war auf Schluss, aber auch auf Außen. Ein Spieler, mit dem „French Flair“ - er hat uns viele tolle fast unmögliche Versuche ermöglicht. Er wusste sich selbst zu motivieren und war der typische Hintermannschaftsspieler, der gerne zu recht in der Zeitung stand. Bei hohen Bällen wusste man er pflückt die Dinger runter. Nur das kicken hätte er besser öfter mir belassen!

12. Anjo Buckman (Innendreiviertel, DRV-XV-Debüt 2009, Geboren 1989)

Buckman hat die Statur eines Achters, aber die Hände eines wachechten Innen und genau das macht ihn im Fünfzehner zu einem großartigen und vor allem durchbruchsstarken Innen. Der Hendsemer Löwe ist mittlerweile nur noch für die Siebener-Nationalmannschaft aktiv, war aber die erste Hälfte der letzten Dekade nicht aus dem Adler-Team wegzudenken. In unser TR-Adler-Mannschaft des Jahrzehnts genausowenig - Buckman startet als Zwölfer und bildet das Innen-Gespann mit seinem jetzigen Coach von Grumbkow.

Clemens von Grumbkow (Spielte jahrelang mit Buckman beim HRK und in der Nationalmannschaft auf Innen und ist nun Buckmans Coach) über Anjo Buckman:

Anjo ist jetzt gerade 30 geworden und in den letzten zehn Jahren war er einer der absoluten Top-Spieler in Deutschland. Sowohl im Fünfzehner, als auch im Siebener. Gerade auf der Innen-Position hat er sehr dominiert. Es gab auch Mal Versuche ihn in einen Dritte-Reihe-Stürmer umzuwandeln. Seine kämpferische Art und seine Aggressivität, ähnlich wie bei Snakko, machen ihn als Spieler aus. Der absolute Wille als Ballträger nach vorne zu gehen.

13. Clemens von Grumbkow (Innendreiviertel, DRV-XV-Debüt 2003, Geboren 1983)

Kapitän beider Nationalteams, mit mehr Einsätzen für die Siebener- und Fünfzehner-Nationalmannschaft zusammen, als jeder vor oder nach ihm. Erfolgreicher Frankreich- und Italien-Legionär und mittlerweile im Trainerteam der Siebener-Nationalmannschaft. Von Grumbkow und sein langjähriger Weggefährte Alexander Widiker waren die Gesichter der Nationalmannschaft in der letzten Dekade und zwei der besten Spieler, die Deutschland jemals hervorgebracht hat. Als spielstarker aber noch durchbruchstärkerer Innen ist von Grumbkow natürlich in unserem Adler-Team der Dekade gesetzt und bildet mit seinem langjährigen Innen-Partner Buckman das Mittelfeld.


Mark Kuhlmann (spielte Anfangs gegen von Grumbkow, coachte ihn später) über Clemens von Grumbkow:

Clemi habe ich sehr lange begleitet, ich kannte ihn schon als ganz jungen Mann, als ich selbst noch gespielt habe. Er kam damals in die Nationalmannschaft und schon damals war ich der Meinung, dass er ein guter Dritte-Reihe-Mann geworden wäre. Ich glaube, da wäre er vielleicht noch ein bisschen besser zur Geltung gekommen, als er das sowieso schon ist. Er hat nämlich eine tolle Karriere hingelegt. Er war nie der spektakuläre Spieler, aber das was er gemacht hat, hatte immer Hand und Fuß. Aus meiner heutigen Sicht als Trainer: Spektakuläre Spieler, die für die Galerie spielen, gibt es viele. Aber Spieler, die immer ihre Leistung bringen, die immer erfüllen, was man von ihnen will, die gibt es ganz selten. Das hat Clemi wirklich gut gemacht, sonst hätte er auch international nie den Erfolg haben könnten, den er gehabt hat. Alles in allem hat Clemi eine ganz tolle Karriere gehabt und sicherlich ist Clemi einer der größten Spieler, die das Land je hervorgebracht hat.

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14. Phil Szczesny (Außendreiviertel, DRV-Debüt 2013, Geboren 1992)

Als der Hannoveraner Szczesny 2013 im herbstlichen Matsch der ostukrainischen Stadt Komsomolsk sein Adler-Debüt gab, war vielen bereits klar, dass der pfeilschnelle und blutjunge Hannover im deutschen Rugby noch ein wichtiger Spieler werden könnte. Erst recht am Ende seiner ersten 80 Minuten mit dem Adler auf der Brust - denn Szczesny sollte beim 28:16 Auswärtssieg gleich zwei Mal zum Versuch ablegen. Zwar hat er sich in den letzten mehr auf die Rolle im Siebener konzentriert, doch auch in der Fünfzehner-Nationalmannschaft war Szczesny jahrelang mit seinem Speed und seinen Finisher-Qualitäten ein wichtiger Pfeiler. In unserer TR-Adler-Mannschaft des Jahrzehnts bringt ihm das das Trikot mit der 14 ein.

Pascal Fischer (Szczesnys Cousin und langjähriger Mitspieler bei Hannover 78 und im Nationalteam) über Phil Szczesny:

Phil ist abseits des Rasens ein absoluter Familienmensch, ruhig und generell immer positiv. Auf dem Rasen wiederum ist er ein Typ, der den Unterschied machen kann - dort ist er sehr athletisch, explosiv und verdammt schnell - deswegen ist er immer für Punkte gut. Das Ganze erarbeitet er sich im Training, da er unglaublich diszipliniert ist und sehr hart arbeitet. Mit ihm zusammenzuspielen ist mir immer eine Ehre, nicht nur weil er mein Cousin ist.

15. Marten Strauch (Schlussspieler, DRV-XV-Debüt 2007, Geboren 1986)

Der Neuenheimer Rotschopf war für seine Königsblauen und mehr noch für die schwarzen Adler nicht nur ein blitzschneller und extrem weniger Konterspieler, der immer für einen Versuch gut war. Strauch war auch ein technisch hervorragender Spieler der das Leder mit der Hand oder dem Fuß punktgenau platziert passen und kicken konnte. Als Schluss unseres DRV-XV-Teams der 2010er-Jahre setzt sich Strauch gegen namhafte Konkurrenz durch.


Clemens von Grumbkow (War Strauchs Teamkollege beim SCN und in der Nationalmannschaft) über Marten Strauch:

Marten wurde als Spieler immer ein wenig unterschätzt, er stand gefühlt immer im Schatten anderer. Er war aber unglaublich gut ausgebildet, brachte gute Skills mit, kann von der 11 bis zur 15 alles spielen, ein echter Allrounder. Marten war ein Klasse-Spieler, der neben seiner Ausbildung, seinem Medizin-Studium, immer dabei geblieben ist und über das letzte Jahrzehnt tolle Leistungen gebracht hat. Sowohl für den SC Neuenheim, als auch für die Nationalmannschaft.

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