Der Weg nach Hongkong führt über Südamerika und die World Rugby Challenger Series, in einem Monat ist es soweit. Foto (c) Perlich
Nach dem Teneriffa-Trainingscamp (TR berichtete) ging es für unsere Siebener-Jungs bereits vorgestern ins süditalienische Neapel, wo der italienische Verband für heute und morgen ein Vorbereitungsturnier organisiert hat. Die Gastgeber, das World-Series-Team Spanien, sowie der DRV haben jeweils zwei Teams in die Millionenstadt entsandt. Doch der Blick unserer Jungs lag heute zumindest zeitweise wo ganz anders - denn World-Rugby-Geschäftsführer Gosper loste am späten Nachmittag die Gruppen für das erste Turnier der neuen Challenger Series aus, die unser DRV-Team gewinnen muss, um den langersehnten Aufstieg in die World Series zu schaffen.
Denn genau in einem Monat wird im Estadio Sausalito im chilenischen Viña del Mar Turnier eins der neuen Dreier-Series ausgetragen, die ihren krönenden Abschluss am 5. April im Hong Kong Stadium haben wird. Doch nach Hongkong geht es lediglich für die besten acht von 13 Teams, die dann ins Rennen gehen. In Hongkong waren bisher zwölf Teams am Start. Unser Wolfpack erwischte bei der heutigen Auslosung eine mittelschwere Gruppe - als Gruppenkopf lauten die Gegner:
Gruppe 3
Deutschland Uganda Italien Paraguay
Uganda ist, ebenso wie Italien, alles andere als eine Unbekannte für das deutsche Team. In Hongkong trafen unsere Jungs bereits zwei Mal auf Uganda - zuletzt 2019, als in der Gruppenphase beim 19:12 vergleichsweise knapp zuging - Deutschland tat sich lange schwer, bis Sebastian Fromm in der vorletzten Minute für die Entscheidung sorgte. 2018 noch hatte es im Viertelfinale 28:0 für unsere Jungs gegen unangenehm zu spielende Ugander genießen.
Diese könnten auch an der chilenischen Riviera zum Stolperstein werden, sofern unsere Jungs erneut Probleme mit dem körperlich harten und taktisch unorthodoxen Spiel haben sollten. Co-Trainer Clemens von Grumbkow im Gespräch mit TR zum vermeintlich stärksten Gegner: „Uganda ist eine gefährliche Mannschaft, vor allem wenn sie den Ball in der Hand haben. Aber wir haben sie bis jetzt schlagen können und das sollte auch weiter so sein.“
Es hätte schlimmer kommen können, so das deutsche Fazit nach der Auslosung
Italien wiederum, so der ehemalige Wolfpack-Kapitän und jetzige Trainer weiter, sei ein ganz anderer Gegner, aber ebenso gefährlich: „Sie sind eine sehr aggressive und ebenso emotionsgeladene Mannschaft.“ Auf Italien trafen unsere Jungs zuletzt 2018 während der Rugby-EM - in beiden Spielen konnte das Team dabei Siege verbuchen (22:7, 24:0). „Wenn wir uns gut vorbereiten, können wir beide schlagen, aber natürlich nehmen wir keinen Gegner auf die leichte Schulter“, so das Fazit von von Grumbkow.
Mitfavorit Japan hat es derweil in Gruppe 1 mit Tonga, Portugal und Uruguay zu tun. Durchaus unangenehme Gegner für den Absteiger der letzte World-Series-Saison und aus deutscher Sicht positiv: Zwei Gegner, die potenziell Siegeskandidaten in Chile sind, werden definitiv das Viertelfinale verpassen. Gastgeber Chile, ebenso einer der Favoriten auf den Aufstieg, muss in Gruppe 4 gegen Simbabwe, Brasilien und Mexiko antreten, die wohl leichteste Gruppe. Bei Simbabwe mit dabei, Pforzheims Bundesliga-Star Tafadzwa Chitokwindo - dessen Einschätzung gegenüber TR: "Wir sind zufrieden mit der Gruppe, wir kennen alle Teams bereits, aber Chile hat daheim sicherlich einen Vorteil. Zumal sie auch viel investiert haben, was für uns als Simbabwe-Team nicht drin ist, aber wir werden es mit ihnen aufnehmen." Hongkong, Jamaika, Papua-Neuguinea und Kolumbien komplettieren in Gruppe 2 das Feld.
Unsere Jungs arbeiten aktuell an ihren Kombinationen und der Feinabstimmung, um am Ende wieder solche Versuche legen zu können
Bei den heutigen Spielen in Neapel konnte das deutsche A-Team alle drei Spiele gewinnen, auch wenn mit Spaniens A-Team der stärkste Gegner noch wartet. Das Development-Team konnte Italiens A-Mannschaft schlagen, unterlag dann aber dem World-Series-Team der Spanier. Auch deshalb ein bisher positives Zwischenfazit durch Clemens von Grumbkow: „Das Turnier war bisher ein gutes Training für uns. Wir konnten neue Sachen ausprobieren, schauen was funktioniert und was nicht. Wir hatten die Chance viel zu wechseln und verschiedenen Leuten Spielzeit zu geben und das hat uns weitergebracht.“
In der Form der Oktoberfest 7s dürfte Deutschland in Chile schwer zu schlagen sein
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