Auftakt ins neue Rugby-Jahr: Bereits in fünf Wochen geht es für unser Wolfpack in das erste wichtige Turnier des Jahres. Foto (c) Perlich
In gut fünf Wochen geht es für unsere Siebener-Nationalmannschaft nach Chile, zum ersten von drei Turnieren der neu geschaffenen Challenger Serie. An deren Ende soll für das Wolfpack im Finale von Hongkong die langersehnte Qualifikation für die Sevens World Series stehen. Jetzt beginnt nach Wochen der harten Kraft- und Konditionsarbeit daheim auf Teneriffa die fünfwöchige heiße Phase der Vorbereitung, in der das Trainerteam um Damian McGrath und Clemens von Grumbkow das neue Spielsystem implementieren will.
Schon historisch gesehen waren die kanarischen Inseln und insbesondere der Hafen von Santa Cruz de Tenerife ein wichtiger und letzter Zwischenstopp für Schiffe auf der langen Überfahrt von Europa nach Südamerika. Man könnte meinen, dass die Wahl des Ortes fast schon symbolischen Charakter hat - denn Mitte Februar muss das deutsche Nationalteam in Vina del Mar und Montevideo antreten, um die eigentlich schon sicher gedachte Hongkong-Quali einzutüten. Denn der Weltverband hatte erst im Dezember zwei weitere Turniere Qualifikationsprozess für die World Series in Uruguay und Chile hinzugefügt (TR berichtete).
Natürlich ging es dem deutschen Team bei der Wahl des Trainingsortes nicht um irgendwelche Symbolik und natürlich wird das DRV-Team nicht den direkten Weg aus Teneriffa nach Südamerika antreten. Zunächst steht noch ein Vorbereitungs-Turnier in Neapel an, sowie weitere Einheiten an den Stützpunkten in Hannover und Heidelberg. Pragmatische Überlegungen, wie Co-Trainer Clemens von Grumbkow gegenüber TR erklärt, haben bei der Wahl des Camps im Vordergrund gestanden. Es sei eine Abwägung gewesen, in der die hervorragenden Trainingsmöglichkeiten, aber sicherlich auch die Kosten eine Rolle gespielt hätten. Fußläufig zur Wolfpack-Unterkunft im Süden der Kanaren-Insel finden sich Trainingsplatz, sowie außen gelegene Möglichkeiten zum Krafttraining.
So sieht man dieser Tage fleißige Wolfpack-Spieler in den sozialen Medien, die bei um die 20 Grad fleißig in der Sonne Teneriffas beim Krafttraining schwitzen. Dabei liegt der Fokus, wie von Grumbkow erklärt, derzeit nicht mehr primär beim Aufbau von Kraft und Ausdauer. Daran hatte das deutsche Team seit den Oktoberfest 7s in einem intensiven Block gearbeitet, mit einer kurzen Weihnachtspause. Dabei habe sich das Team fast ausnahmslos, so das Ergebnis kürzlich durchgeführter Tests, in den drei angestrebten Bereichen verbessert: Geschwindigkeit, Kraft und Ausdauer.
„Jetzt geht es darum die Abläufe reinzubekommen“, denn wie von Grumbkow erklärt, spiele man fortan taktisch anders als unter dem vorherigen Headcoach Vuyo Zangqa. Neben den spielerischen Abläufen, liege das Augenmerk natürlich auch darauf, dasjenige Team zu finden, das in Südamerika und schließlich in Hongkong aus deutscher Sicht die Kohlen aus dem Feuer holen soll. Von Grumkows Eischätzung: Etwas mehr als die Hälfte der zwölf Kaderplätze sind, Stand heute, vergeben.
Der neue Qualimodus ist aus deutscher Sicht ein zweischneidiges Schwert
Die Wolfpack-Vorbereitung insgesamt ist durch die Umstellung des Quali-Modus durch World Rugby natürlich ordentlich durcheinandergewirbelt worden. Auch wenn man früher über die Pläne des Weltverbands eingeweiht worden war, als die Öffentlichkeit, kam die endgültige Bestätigung der neuen Challenger Series erst mit der offiziellen Meldung von World Rugby Mitte Dezember.
Natürlich sei es von Vorteil bereits in Vina del Mar (15. & 16. Februar) und Montevideo (22. & 23. Februar) die Konkurrenz sehen und spielen zu können. Von den 13 Teilnehmern der beiden Turniere in Südamerika werden lediglich die acht besten das letzte und entscheidende Turnier in Hongkong absolvieren. Doch mit einem vorzeitigen Ausscheiden beschäftigt man sich im DRV-Lager sowieso nicht - „Im Endeffekt wollen wir auf die World Series und müssen sowieso alle schlagen“, so Co-Trainer von Grumbkow im Gespräch mit TR.
Wolfpack-Kader im Trainingslager auf Teneriffa
TSV Handschuhsheim: Jaco Otto, Anjo Buckman Hannover 78: Phil Szczesny TGS Hausen: Robert Haase RG Heidelberg: Carlos Soteras Merz, Bastian Himmer, Sebastian Fromm, Tim Lichtenberg, Fabian Heimpel, Tim Biniak RK Heusenstamm: Leon Hees SC Germania List: Niklas Koch SC Neuenheim: Joshua Tasche, Manasah Sita FC St. Pauli: Ben Ellerman Worthing Raiders (ENG): Jonathon Dawe
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