Vor dem Heidelberger Heimspiel: Nebengeräusche ausblenden und die Niederlande niederringen
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Geschrieben von TotalRugby Team
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Freitag, 22. November 2019 |
Auf den Schultern des jungen Verbinders Nikolai Klewinghaus wird morgen wieder viel Veranantwortung lasten. Foto (c) Kessler
Es ist das Duell der sportlich am höchsten eingeschätzten Teams in der Rugby Europe Trophy, die beide jeweils souverän in den Wettbewerb gestartet sind. Wenn morgen in Heidelberg unsere schwarzen Adler um 14:30 (Livestream auf TR) die Gäste aus den Niederlanden empfangen, könnte sportlich eine Vorentscheidung im Kampf um die Spitzenposition in der zweihöchsten EM-Spielgruppe von Rugby Europe treffen. Doch so weit will bei den Gastgebern niemand vorausblicken, denn in stürmischen Tagen rund um den eigenen Verband müssen so einige Nebengeräusche ausgeblendet werden.
Eine positive Nachricht aus deutscher Sicht gab es dennoch bereits am heutigen Vormittag zu vermelden, vor dem heute Abend stattfindenden Captain’s Run der schwarzen Adler. Auch wenn die endgültige Aufstellung bis nach dem Abschlusstraining auf sich warten lässt, Kapitän Jörg Schröder ist nach seiner Muskelverletzung fit und wird das Team morgen um 14:30 (Livestream bei TR) aller Voraussicht nach aufs Feld führen. Seine Präsenz in der ersten Sturmreihe dürfte essenziell sein im Hinblick auf die Erfolgschancen des deutschen Teams, so ist man sich im DRV-XV-Trainerteam sicher.
„Die Holländer haben einen physisch harten Sturm, aber sie versuchen dennoch breit zu spielen“, so die Analyse von Adler-Coach Mark Kuhlmann gegenüber TR. Deshalb werde man von deutscher Seite alles versuchen, um genau dies zu verhindern. Die Oranje XV darf so wenig verwertbare Bälle erhalten, wie nur möglich - so die Marschroute des Gastgebers. Deshalb müsse man an den Kontaktpunkten und bei den Standards überragen und in den richtigen Momenten taktisch klug kicken.
Denn insgesamt sieht man sich im deutschen Team dann bevorteilt, wenn das Spiel etwas sturmlastiger und dementsprechend langsamer ist - trotz der guten Finisher auf Außen, die gegen Polen überzeugt hatten. „Es geht morgen nicht darum einen Schönheitspreis zu gewinnen, sondern das Spiel“, so die pragmatische Losung von Mark Kuhlmann. Selbst wenn am Ende ein 3:0 zu Buche stünde, würde man sich zufrieden geben. Und der Sieg ist das explizite Ziel, ohne dabei irgendwelche Rechnereien in Sachen Tabellenkonstellationen anstellen möchte.
Die vergangenen Tage hat man im Team genutzt, um die Abläufe zu automatisieren und die Standards zu perfektionieren. Für mehr war in der kurzen Vorbereitung keine Zeit. Doch bereits gegen Polen hatte das deutsche Team mit einer ähnlich kurzen Vorbereitung und einer dazu noch strapaziösen Anreise per Reisebus keinerlei Probleme und zeigte sich bis auf wenige Momente abgezockt.
Sicherlich wird man sich gegen abgeklärtere und technisch besser aufgestellte Niederländer steigern müssen. Doch die Vorraussetzungen sind da, um in dieser Gruppe trotz Neuanfang nicht nur zu bestehen, sondern auch direkt im ersten Jahr eine führende Rolle zu übernehmen. Ohne eine Reihe von Säulen aus den letzten Jahren war der Auftritt in Polen exzellent - mit dem eigenen Publikum im Rücken ist nun sicherlich noch Mal eine Steigerung möglich.
Am gestrigen Abend sprach DRV-Präsident Harald Hees mit dem jungen Team, nachdem es gemeinsam in einem italienischen Restaurant in Heidelberg zum Abendessen war. Trainer und Spieler zeigten sich erfreut über den „ehrlichen“ und „auskunftsbereiten“ Auftritt des neugewählten Präsidenten. Er hat momentan mit den finanziellen Problemen des Verbandes beide Hände voll zu tun. Ein sportlicher Erfolg dieser jungen Adler-Mannschaft gegen die Niederlande morgen vor hoffentlich vielen Zuschauern im Heidelberger Wohnzimmer wäre ein hoffnungsvolles Signal für das deutsche Rugby in nicht immer einfachen Zeiten.
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