So wie hier bei den Hannover 7s gegen Rumänien wollen die Georgen auch nächste Woche gegen die DRV XV zupacken - (c) Marco Schmidt
Im November verloren die Georgier auf ihrer Tour nach Schottland gegen Schottland “A” recht deutlich mit 69-03. Doch brauch sich Georgien im europäischem Rugby nicht verstecken, auch nicht, wenn es am kommenden Samstag in Heidelberg gegen Aufsteiger Deutschland das Rugbyjahr 2009 für den Titelverteidiger der Six Nations B beginnt.
Vor dem Spiel gegen Schottland war Georgien in der IRB Rangliste auf Platz 14. Ihr Spitzname „The Lelos“, kommt von lelo, einer einheimischen georgischen Sportart mit starker Ähnlichkeit zum Rugby. Lelo ist aber auch das georgische Wort für „Try“. Bekannt sind die georgischen Fans für ihren Slogan „Lelo, Lelo, Sakartvelo“ was soviel heißt wie “Try, Try, Georgia”.
In der letzten Saison waren sie in herausragender Form: Sie gewannen sowohl den European Nations Cup, durch einen 22-20 Sieg über Spanien, als auch den IRB Nations Cup, durch den Sieg über Italien „A“ mit 25-3. In dem Gruppenspiel bei der WM 2007 gegen Irland bezwangen sie die Männer der grünen Insel beinahe, verloren am Ende nur knapp 10-14. In ihren WM Gruppenspiel gegen Namibia erzielten sie mit einer Partie von 30-0 ihren ersten Sieg.
Schottlands Geschäftsführer, Gordon McKie, sagte: „Der IRB investiert sehr stark in das georgische Rugby und wir fühlen uns geehrt, dabei Teil zu tragen, indem wir Georgien hier haben, während ihrer ersten Tour durch die UK.“
“Ich war sehr zufrieden mit dem Ehrgeiz, mit dem wir gespielt haben.”, sagt Schottlands “A” Trainer Andy Robinson.
Schottland “A” hatte 4 Debütanten im Team, Hakler Phil Fitzgerald(Toulon), Prop Geoff Cross(Edinburgh), Flanker Richie Vernon(Glasgow Warriors) und Schluss Ruaridh Jackson(Glasgow Warriors). Die Nominierung des Haklers Phil Fitzgerald war wohl überraschend, denn dieser trug zuletzt vor 11 Jahren ein Nationaltrikot, für die damalige U21, während mit Vernon (21) und Jackson (20) zwei sehr junge Spieler nominiert wurden.
Trainer Robin sagte dazu: „Diese 4 Spieler haben ihr Debüt verdient, denn sie spielten eine starke Saison für ihre Clubs. Nun bekommen sie ihre Chance, sich international zu beweisen.“
Neben den Newcomern waren viele altbekannte Spieler im Team. Nikki Walker, Rob Dewey, Gordon Ross, Craig Hamilton, Alastair Kellock, Kelly Brown, Johnnie Beattie, Gavin Kerr, Andrew Henderson und Simon Webster. Wohlgemerkt haben Kerr, Henderson und Webster zusammen 138 Testspiele bestritten.
Max Evans sollte als Spieler besonders hervorgehoben werden. Mit einem bemerkenswerten Versuch machte er in diesem Spiel einen großen Schritt in Richtung schottische Nationalmannschaft. Er nahm den Ball in der eigenen Hälfte auf und legte einen Lauf hin, der auch von fünf Verteidigern nicht gestoppt werden konnte.
Nach dem Spiel sagte Evans: „Es war ein exzellentes Spiel von dem Team und mir und ich habe meinen Versuch sehr genossen.“
Auf die Frage, ob er für die Schottische Mannschaft spielen würde, antwortete er nur: „Das liegt nun alles an Frank Hadden, ob er mich nominiert oder nicht. Alles was ich machen kann, ist mich zu zeigen und hoffen, dass es vielleicht passiert. Es wäre fantastisch, mit meinen Bruder, Thom Evans, auf internationalem Level zusammen zu spielen.“
Nachdem jeweils Flanker Vernon und Evans einmal ins Malfeld eintauchten, tat es Gedrängehalb Mark McMillan ihnen gleich. Der Versuch durch Kelly Brown machte es mit einem 20 Meter Sololauf für die Glasgow Warriors Spieler perfekt, denn so legten sie die ersten 4 Versuche. Den 5. Versuch legte Rob Dewey, der bei Ulster in Irland spielt und Hadden zeigen konnte, dass er fortwährend ein Kandidat für das Team der Schotten ist. Saracens Verbinder Gordon Ross steuerte durch 3 Erhöhungen die restlichen Kickpunkte hinzu. Auf Seiten der Georgier erzielte der 24-jährige Otar Barkalaia, der bei Figerac in Frankreich spielt, durch einen Straftritt die einzigen Punkte zu einem Halbzeitstand von 31-3.
Die zweite Halbzeit startete stürmisch für Georgien, denn der frisch eingewechselte Simon Webster erzielte gleich einen Versuch, der von Ross erhöht wurde. Es folgten weitere Versuche durch Nikki Walker, Andy Henderson (2), Scott Newlands and Vernon. Gordon Ross und Colin Gregor steuerten die restlichen Punkte zum 69-3 Entstand bei.
Teams:
Schottland ‘A’
15 Ruaridh Jackson (Glasgow Warriors), 14 Nikki Walker (Neath Swansea Ospreys, Wales),
13 Max Evans (Glasgow Warriors), 12 Rob Dewey (Ulster, Ireland), 11 Mark Robertson (Edinburgh), 10 Gordon Ross (Saracens, England),9 Mark McMillan (Glasgow Warriors)
8 Johnnie Beattie (Glasgow Warriors), 7 Kelly Brown (Glasgow Warriors),6 Richie Vernon (Glasgow Warriors), 5 Alastair Kellock, Capt. (Glasgow Warriors) 4 Craig Hamilton (Edinburgh), 3 Geoff Cross (Edinburgh), 2 Phil Fitzgerald (Toulon, France), 1 Ed Kalman (Glasgow Warriors)
16 Andrew Kelly (Edinburgh), 17 Gavin Kerr (Edinburgh), 18 Dan Turner (Glasgow Warriors), 19 Scott Newlands (Edinburgh), 20 Colin Gregor (Glasgow Warriors), 21 Andrew Henderson (Glasgow Warriors), 22 Simon Webster (Edinburgh)
Georgien
15 Otar Barkalaia (Figerac, France), 14 Irakli Chkhikvadze (Aia), 13 Sandro Todua (Lelo), 12 Davit Katcharava (Enisey-STM-Krasnoyarsk), 11 Irakli Machkhaneli (Agen, France), 10 Lasha Malaghuradze (Kochebi), 9 Irakli Abusseridze, Capt. (Orleans, France), 8 Dimitri Bassilaia (ASM Clermont-Auvergne, France), 7 Besso Udessiani (Chalon, France), 6 Rati Urushadze (Enisey-STM-Krasnoyarsk), 5 Kakha Uchava (Farul Constanta, Romania), 4 Ilia Zedguinidze (Auch, France), 3 Guram Kavtidze, (Lyon, France), 2 Irakli Natriashvili (Farul Constanta, Romania), 1 Davit Gasviani (Bobigny, France) 27, 11
16 Davit Dadunashvili (Massy, France), 17 Vassil Kakovini (University), 18 Shalva Sutiashvili (Massy, France), 19 Simon Maissuradze (ASM Clermont-Auvergne, Fr.), 20 Bidzina Samkharadze (Farul Constanta, Romania), 21 Merab Kvirikashvili (Pau, France),
22 Guiorgui Shkinini (Khuligana)
Das zweite Testspiel zwischen Georgien und Edinburgh schien ähnlich anzufangen, wie das gegen Schottland „A“. Durch 3 Versuche (Ross Rennie (2) und Greig Laidlaw) und 2 Erhöhungen von David Blair lag Edinburgh 19-00 in Führung. Bedauerlicherweise fiel das Licht in der 25. Spielminute im Stadion aus, sodass das Spiel abgebrochen werden musste.
Somit endete die Tour für die Georgier frühzeitig und ohne ein Erfolgserlebnis. Dennoch kann man davon ausgehen, dass dieses georgische Team ein anderes sein wird, als das, welches am kommenden Samstag gegen Deutschland auf dem Platz stehen wird, denn Trainer Tim Lane hat viele Nachwuchsspieler für die UK-Tour nominiert, während in Heidelberg das Gros der WM-Mannschaft am Ball sein wird. Die könnt ihr auch in den aktuellsten RugbyTube -Videos bewundern …
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